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Rillen in den Fingernägeln: Was bedeuten sie und was sind die Ursachen?

Carla Willmann

Trainee

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17.03.2025, 16:37 Uhr
Fingernägel können Hinweise auf Erkrankungen geben (Symbolbild).

© xafrica_imagesx/IMAGO/Pond5 Images Fingernägel können Hinweise auf Erkrankungen geben (Symbolbild).

In diesem Artikel:

Oftmals sind Längsrillen in Fingernägeln auf harmlose Ursachen zurückzuführen. Treten dazu allerdings noch weitere Symptome auf, können Längs- oder Querrillen auf den Fingernägeln auch auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten. Aber welche Ursachen gibt es für die Rillen, wie kommen sie auf die Fingernägel, und wann sollte man lieber einen Arzt aufsuchen?

Verfärbte, brüchige, gerillte oder wellige Fingernägel können Hinweise darauf sein, dass etwas im Körper nicht in Ordnung ist. Ursachen können Infektionen, Krankheiten oder ein Nährstoffmangel sein. In den meisten Fällen sind die Gründe jedoch harmlos, sodass nur selten eine ernsthafte Erkrankung dahintersteckt.

Bei Rillen in den Fingernägeln unterscheidet man zwischen Längs- und Querrillen. Längsrillen verlaufen vom Nagelbett bis zur Spitze und lassen die Oberfläche uneben erscheinen. Querrillen (auch als Beau-Reil Furchen bezeichnet) verlaufen parallel zum Nagelmond am oberen Rand. Sie deuten häufig auf eine Störung im Nagelwachstum hin. Treten Querrillen an allen Fingern auf, können auch Erkrankungen die Ursache sein.

Wer auf Fingernägeln Rillen hat, stellt sich vielleicht die Frage "Warum habe Ich Rillen in meinen Nägeln?" Es gibt verschiedene Ursachen für die zwei Rillenarten.

Längsrillen auf Fingernägeln: Diese Ursachen gibt es

Die Ursachen für Längsrillen in den Fingernägeln können ein langsames Nagelwachstum und verminderte Durchblutung sein. Längsrillen können auch auf einen Mangel an Flüssigkeit im Körper hinweisen. Diese gelten als harmlose Nagelveränderungen und sind häufig genetisch bedingt. Außerdem treten bei Fingernägeln Längsrillen häufig mit steigendem Alter auf, was mit der verminderten Durchblutung und den verlangsamten Nagewachstum einhergeht.

Allerdings können auch Erkrankungen hinter Längsrillen stecken:

  • Hautkrankheiten
  • Arthritis
  • Stress
  • Stoffwechselstörungen
  • Störungen des Verdauungstrakts
  • Infektionen im Körper
  • Nageltumor

Aber Achtung: Längsrillen sind erst etwa acht Wochen nach dem Beginneiner Erkrankung sichtbar. Diese Zeitspanne entspricht dem Zeitraum, den der Nagel benötigt, um von der Wurzel bis zur Mitte zu wachsen und die Veränderung sichtbar zu machen.

Querrillen auf Fingernägeln: Diese Ursachen gibt es

Querrillen können darauf hindeuten, dass das Wachstum des Nagels gestört ist (beispielsweise durch eine Verletzung während einer falschen Maniküre des Nagelbetts oder durch Fingeroperationen).

Wenn diese Rillen an allen Finger auftauchen, können auch einige Erkrankungen die Ursachen sein:

  • Vergiftungen (durch Schwermetalle wie Arsen, Thallium)
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • Fieber
  • Herzerkrankungen

Auch Chemo-Patienten haben häufiger Querrillen auf den Fingern. Sie können auch bei manchen Stoffwechselstörungen (beispielsweise eine unerkannte schwere Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes). Oftmals verschwinden diese Querrillen jedoch nach einer überstandenen Infektion. Da der Fingernagel gesund nachwächst, schieben sich die Querrillen nach oben.

Außerdem können Rillen auf den Fingernägeln auch auf einen Vitamin- und Eisenmangel hinweisen. Wer sich gesund, ausgewogen und vitaminreich ernährt, muss jedoch nicht mit Rillen auf den Fingernägeln rechnen. Außerdem sollte man mindestens 2 Liter Wasser am Tag trinken und einen geregelten Stuhlgang haben.

Wenn man Stoffwechselprobleme hat, nimmt der Körper Nährstoffe aufgrund einer gestörtenDarmfunktion nicht mehr richtig auf. Folglich kommt es zu einem gestörten Nagelwachstum.

Nägel wachsen nicht phasenweise, sondern permanent. Allerdings variiert das Wachstum von Mensch zu Mensch. Im Durchschnitt wächst ein Fingernagel drei Millimeter im Monat und 0,12 Millimeter am Tag. Abhängig vom Alter und dem individuellen Stoffwechsel erneuert sich ein Fingernagel in nur sechs bis zwölf Monaten vollständig.

Um Rillen auf den Fingernägeln zu vermeiden, kann man einige Maßnahmen präventiv unternehmen:

1. Ausgewogene Ernährung

Die Grundlage für ein gesundes Nagelwachstum ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, bestehend aus Vitaminen, Eisen, Zink und Silizium.

Tipp: Auch Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin, Zink oder Vitamin A können das Nagelwachstum fördern.

2. Austrocknung vermeiden

Gleichzeitig sollte man die Fingernägel vor Austrocknung schützen. Auch der Kontakt mit chemischen Mitteln wie Nagellackentferner, Desinfektions- oder Reinigungsmittel sollte gering gehalten werden. Einher geht hier ebenfalls eine regelmäßige Nagelpflege mit Nagelöl und Eincremen der Hände mit Handcreme.

3. Ausreichend trinken

Auch eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist von hoher Relevanz, sodass man immer ausreichend Wasser trinken sollte.

Neben Längs- und Querrillen kann es noch zu weiteren Veränderungen auf den Fingernägeln kommen. Dazu gehören vor allem Verformungen und Verfärbungen.

Löffelnägel

Wer einen sogenannten "Löffelnagel" hat, hat eine Nagelplatte, die sich nach innen senkt und gleichzeitig der Rand nach oben ragt beziehungsweise leicht splittert. Der Löffelnagel kann ein Hinweis für intensiven Wasserkontakt sein. Aber auch eine Eisenmangelanämie kann eine potenzielle Ursache sein.

Uhrglasnagel

Wenn sich der Fingernagel stark wölbt, ist von dem sogenannten "Uhrglasnagel" die Rede, der sich auch auf den Fingerspitzen (Trommelschlägelfinger) verbreitet. Dahinter können Herz- oder Lungenkrankheiten stecken. Sobald die Funktion der Organe nachlässt, verschlechtert sich die Sauerstoffversorgung in Fingern und Nägeln. Daher sollte man einen Arzt konsultieren, wenn sich die Fingernägel plötzlich derart verändern.

Tüpfelnägel (Grübchennägel)

Tüpfelnägel zeichnen sich durch kleine Vertiefungen beziehungsweise Grübchen in der Nageloberfläche aus. Oftmals kommen diese Dellen bei Schuppenflechte oder kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) vor.

Brüchige Nägel

Fingernägel können durch Alterung, häufiges Händewaschen oder intensiven Kontakt mit Reinigungsmitteln brüchig und spröde werden. Onychorrhexis sind längsverlaufende Risse, während Onychoschisis die lamellenartige Spaltung quer zur Nagelfläche beschreibt.

Weiße Verfärbung

Weiße Verfärbungen zeichnen sich durch weiße Wölkchen aus, die langsam nach oben wandern. Diese gelten in der Regel als harmlos und entstehen durch kleine Verletzungen, Stöße oder bei der Maniküre. Weiße Querstreifen können auch durch Infekte oder eine Vergiftung entstehen.

Gelbliche Verfärbung

Eine gelbliche Verfärbung der Fingernägel kann ein Zeichen für einen Pilzbefall sein. Oftmals ist der Nagel bröselig, die Nagelplatte dicker und die Spitzen brechen leicht ab. Ein Nagelpilz erfordert eine langwierige Therapie, begleitet von erfahrenen Hautärzten.
Auch bei Rauchern verfärben sich die Fingernägel gelblich. Das Gleiche gilt auch für Lungenerkrankungen, Lymphödeme, Schuppenflechte mit Ölflecken oder eine intensive Nutzung von Nagellack.

Bläuliche Verfärbung

Bläuliche Nägel können auf sauerstoffarmes Blut hinweisen, was auf Herzschwäche oder Lungenerkrankungen hindeutet. Bläulich-schwarze Flecken sind häufig Blutergüsse, die normalerweise mit der Zeit verschwinden. Wenn ein dunkler Fleck jedoch bleibt, sollte man frühzeitig ärztlichen Rat suchen. Dies könnte ein Zeichen für schwarzen Hautkrebs sein.

Treten die Rillen in den Fingernägeln genetisch oder altersbedingt auf, muss man nicht unbedingt einen Arztaufsuchen. Wenn die Rillen aber plötzlich auftreten und weitere Symptome dazu kommen (beispielsweise Schmerzen oder Fieber), sollte man die Ursache lieber ärztlich abklären lassen. Das Gleiche gilt auch für auffallende Verfärbungen (gelblich, bräunlich oder bläulich) und stark verdickte oder brüchige Nägel.

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