Frost und Kälte

Dipladenia erfolgreich überwintern: So klappt es

Elias Thiel

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17.10.2023, 07:56 Uhr
Die Pflanze Dipladenia wird in Deutschland gerne als Topfpflanze für Terrasse und Balkon genutzt.

© imageBROKER/J. Pfeiffer via www.imago-images.de Die Pflanze Dipladenia wird in Deutschland gerne als Topfpflanze für Terrasse und Balkon genutzt.

In diesem Artikel:

Da die Dipladenia ursprünglich aus den tropischen Regionen Südamerikas stammt, ist sie nicht winterhart und sollte vor dem ersten Frost im Winter lieber nach drinnen gebracht werden.

Wer die hübsche Pflanze nicht eingehen sehen will und sie auch nicht im Herbst nicht auf den Kompost werfen möchte, kann sie mit einigen Tipps über den Winter bringen.

Aber wo und wie sollte man die Dipladenia überwintern - draußen oder drinnen? In diesem Artikel gibt es die besten Tipps, um die tropische Pflanze über den kalten Winter in Deutschland zu bringen.

Dipladenia (auch "Mandevilla" genannt) wird in der Regel als einjährige Topfpflanze kultiviert. Allerdings ist es mit der richtigen Pflege auch möglich, sie als mehrjährige Pflanze zu überwintern.

Im Sommer bevorzugt die Kletterpflanze Temperaturen von über 20 Grad Celsius. Auch im Winter sollte man darauf achten, dass es nicht zu kalt wird. Daher ist es ratsam, die Pflanze schnell in die Wohnung zu holen, bevor die Temperaturen unter acht Grad Celsius fallen. Bei Temperaturen unter acht Grad Celsius stellt die Pflanze nämlich das Wachstum ein. Bei noch niedrigeren Temperaturen können Kälteschäden auftreten.

Im Winterquartier beträgt die optimale Temperatur zwischen acht und zwölf Grad Celsius. Auf keinen Fall sollte es zu warm sein, da Wärme die Winterruhe stören kann. Die Erholungszeit benötigt die tropische Pflanze nach sechs Monaten Dauerblüte aber dringend, um sich für die nächste Saison zu regenerieren.

Die Sorte "Mandevilla laxa" ist winterhart beziehungsweise weniger anfällig für Kälte. Die Pflanze ist auch unter dem Namen "Chilenischer Jasmin" bekannt und kann sogar kurzzeitig Frost bis zu minus 5 Grad tolerieren.

Infolgedessen ist sie eine gute Option, um Terrassen und Balkone auch in kühleren Perioden zu verschönern.

Hobbygärtner sollten ihre Mandevilla überwintern, sobald im Herbst die Außentemperaturen unter acht Grad Celsius fallen. Dann ist es an der Zeit, die tropische Pflanze vom Garten ins Winterquartier zu bringen. Dabei sollte man sowohl die Seitentriebe als auch die Gesamthöhe der Dipladenia zurückschneiden.

Dieser Rückschnitt fördert im Frühjahr das Wachstum neuer Triebe an den geschnittenen Stellen. Der Schnitt sollte etwa ein Drittel bis die Hälfte der Länge der Triebe entfernen, um die Pflanze zu formen und zu verjüngen. Dieser Rückschnitt kann das Wachstum anregen und die Pflanze gesund halten. Ein umfangreicher Rückschnitt sollte jedoch erst im Frühjahr (im Februar oder März) durchgeführt werden.

Achtung: Beim Zurückschneiden sollte man unbedingt Handschuhe tragen, da der Milchsaft der Pflanze Hautirritationen verursachen kann. Zusätzlich sollte man auch den Boden schützen, da der Pflanzensaft Flecken auf den Fußböden hinterlassen kann.

Auch in den kälteren Monaten benötigt die Dipladenia vor allem ausreichendes Tageslicht. Dennoch sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Ideale Bedingungen für die Überwinterung bieten ein Wintergarten, ein Gewächshaus oder ein sehr helles, wenig geheiztes Treppenhaus.

Daher ist für die Dipladenia das Überwintern im Keller, Wohnzimmer oder der Garage nicht geeignet. Andernfalls könnten die Pflanzen gelbe Blätter entwickeln, wenn es beispielsweise zu dunkel ist. Oder sie könnten im kommenden Jahr möglicherweise nicht blühen, wenn es zu warm ist.

Daher ist eine konstante Temperatur zwischen acht und zwölf Grad Celsius erforderlich. Wer Sundaville Red überwintern möchte, benötigt Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius.

Sofern keine kühlen, hellen Treppenhäuser, ein Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus vorhanden sind, kann die Dipladenia auch draußen in einem speziellen Überwinterungszelt überwintern, das ausreichend Licht bietet. Das Zelt sollte man mit einer Pflanzenheizung ausstatten.

Wer ein kühles, aber weniger helles Treppenhaus hat, kann beispielsweise eine Pflanzenlampe verwenden, um das fehlende Tageslicht auszugleichen.

Die Überwinterung der Dipladenia im Wohnraum gestaltet sich schwierig, da sie in der Ruhephase kühle Umgebungstemperaturen zwischen acht und zwölf Grad Celsius benötigt.

Bei der Pflege sollte man folgende Aspekte berücksichtigen:

Richtiges Gießen

Mit dem Eintritt in die Ruhephase der Dipladenia verringert sich auch der Wasserbedarf. Daher sollte die Bewässerung deutlich reduziert werden. Während der Wintermonate sollte nur gerade so viel gegossen werden, dass die Erde im Topf nicht austrocknet.

Düngung

Im Winter darf die Dipladenia nicht gedüngt werden, da die Pflanze in ihrer Ruhephase keine Nährstoffe benötigt. Die Düngung sollte erst im Frühjahr wieder aufgenommen werden, um das Wachstum neuer Triebe und eine prächtige Blüte zu fördern.

Trockene Blätter: Ist es normal, dass die Dipladenia Blätter verliert?

Wenn die Dipladenia in den Wintermonaten trockene Blätter entwickelt oder Blätter verliert, kann dies auf eine geringe Luftfeuchtigkeit im Innenbereich zurückgeführt werden. Die Dipladenia rollt ihre Blätter ein, die im schlimmsten Fall austrocknen und abfallen.

Eine Lösung ist das gelegentliche Besprühen der Blätter mit lauwarmem und kalkarmen Wasser aus einer Sprühflasche. Dabei sollte man jedoch darauf achten, die Blätter nicht zu häufig zu besprühen, da übermäßige Feuchtigkeit wiederum Pilzkrankheiten begünstigen kann.

Schädlinge

Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit minimiert auch das Risiko von Schädlingsbefall während der Überwinterung. In Winterquartieren können jedoch gelegentlich "Winter-Schädlinge" wie Wollläuse, Schmierläuse oder Thripse auftreten, die trockene Blätter bevorzugen. Durch den richtigen Standort und eine gute Feuchtigkeitsregulierung kann man die Dipladenia für diese Schädlinge weniger attraktiv machen.

Zudem ist es ratsam, die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge zu überprüfen und bei Bedarf schnell zu handeln. Für die Bekämpfung von Schädlingen können außerdem natürliche Pflanzenschutzmittel wie Neemöl zum Sprühen verwendet werden.

Pflanzenschutzstäbchen sind während der Überwinterung aufgrund des heruntergefahrenen Stoffwechsels der Pflanze weniger effektiv.

Wenn Mitte Mai kein Spätfrost (Eisheiligen) mehr zu erwarten ist und die Temperaturen dauerhaft – auch nachts – über acht Grad liegen, kann die Dipladenia wieder nach draußen gestellt werden. Jedoch sollte dies behutsam erfolgen, da die direkte Sonneneinstrahlung, Wind und Temperaturschwankungen einen Schock für die Pflanze bedeuten könnten.

Damit die Dipladenia den Übergang aus dem Winterquartier gut übersteht, sollte man die Pflanze allmählich auf die neue Saison vorbereiten. Dies beinhaltet einen zeitigen Rückschnitt im Frühjahr. Gleichzeitig ist dies auch eine gute Gelegenheit, die Pflanze in frische, nährstoffreiche Erde umzutopfen. Bei Bedarf kann auch die Bewässerung erhöht werden.

Für die ersten Stunden im Freien sollte man am besten einen milden und windstillen Tag auswählen. Vor allem bewölktes Wetter ist ideal, um das Risiko von Verbrennungen zu reduzieren. Die Dipladenia sollte anfangs nur für einige Stunden in die Sonne gestellt werden. In kühlen Nächten ist es ratsam, den Topf wieder ins Haus zu bringen.

Alternativ kann ein Frostschutz, wie ein Vlies oder eine alte Decke, helfen, Temperaturschwankungen und starke Sonneneinstrahlung abzumildern. Sobald die Temperaturen steigen und die Pflanze neue Knospen bildet, kann man Bewässerung und Düngung allmählich erhöhen.

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