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Nie wieder zu trocken oder zu feucht? Die Luftfeuchtigkeit im Check
19.9.2022, 14:03 UhrAchtet man auf einen Optimalwert bei der Luftfeuchtigkeit, profitiert die eigene Gesundheit und man bewahrt die Wohnung vor Schimmel. Zugleich spielt die Luftfeuchtigkeit auch einen großen Faktor beim individuellen Wohlbefinden. Aber welche Werte sind für die einzelnen Wohnräume ideal und wie kann man die Luftfeuchtigkeit erhöhen beziehungsweise senken?
Was ist Luftfeuchtigkeit?
Der Begriff "Luftfeuchtigkeit" bezeichnet den Wasserdampfgehalt in der Luft, beispielsweise in einem Raum. Häufig wird auch das Synonym "Luftfeuchte" verwendet. Luftfeuchtigkeit ist in den meisten Fällen nicht sichtbar, da es sich um Wasserdampf (Gas) handelt. Erst wenn mehr Wasser zugeführt wird, als die Luft aufnehmen kann und die Luft damit abgekühlt wird, entstehen sichtbare Nebeltröpfchen. Für das menschliche Wohlbefinden spielt die Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle. Jeder kennt wohl das Gefühl, wenn im Winter die trockene Heizungsluft die Luftfeuchtigkeit senkt oder in einem tropischen Urlaubsland das Wohlgefühl leidet.
Was bedeutet "absolute" und "relative" Luftfeuchtigkeit?
Die absolute Luftfeuchtigkeit ist der Gehalt an Wasserdampf in der Luft. Dieser wird in der Regel in der Einheit Gramm pro Kubikmeter (g/m3) angegeben. Allerdings steigt der maximal mögliche Wert exponentiell an, wenn es wärmer wird.
Beispiel: Bei 10 Grad Celsius können maximal 9,4 g/m3 erreicht werden, bei 20 Grad Celsius bereits 17,3 g/m3.
Zu welchem Prozentsatz die absolute Luftfeuchtigkeit ihren maximal erreichbaren Wert ausschöpft, gibt die relative Luftfeuchtigkeit an. Ist die Luftfeuchtigkeit niedrig, kann die Luft folglich noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn allerdings 100 Prozent Luftfeuchtigkeit erreicht sind, können Gegenstände (insbesondere kalte) feucht werden, da das Wasser an den Oberflächen kondensiert. Für das individuelle Wohlbefinden ist die relative Luftfeuchtigkeit entscheidend.
Wird die Lufttemperatur ohne Entnahme oder Zufuhr von Wasserdampf erhöht (beispielsweise durch einen Heizkörper), sinkt die relative Luftfeuchtigkeit, während die absolute Luftfeuchtigkeit unverändert bleibt. Dies liegt daran, dass die Luft in diesem Fall mehr Wasserdampf aufnehmen könnte. Kühlt die Luft ab, bleibt die absolute Luftfeuchtigkeit auch erst einmal unverändert, während die relative Luftfeuchtigkeit steigt. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit bei ihrem Maximum von 100 Prozent angekommen ist, kondensiert das Wasser.
Optimale Luftfeuchtigkeit
Eine Faustregel besagt, dass die ideale Luftfeuchtigkeit bei einer Raumtemperatur von 20 Grad Celsius ungefähr 50 Prozent betragen sollte. Allerdings unterscheidet sich die optimale Luftfeuchtigkeit von Raum zu Raum.
Woran liegt das? Die Zimmertemperatur eines Raums wirkt sich maßgeblich auf die Luftfeuchtigkeit aus. Je höher die Temperatur im Raum ist, desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft auch aufnehmen. Gleichzeitig spielt auch die Nutzung der Räumlichkeiten eine entscheidende Rolle. Duschen, Wäsche waschen oder Kochen erhöht die Temperaturen und bringt gleichzeitig neue Feuchtigkeit in die Luft. Folglich sollte man in den entsprechenden Räumen besonders darauf achten, dass die entstandene Feuchtigkeit durch Lüften entweichen kann. Im Folgenden werden die idealen Werte für die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung angegeben.
Diese Werte gelten als optimales Raumklima für Temperatur und Luftfeuchtigkeit:
Wohnzimmer: 20 Grad – 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
Schlafzimmer: 17 bis 20 Grad – 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
Badezimmer: 20 bis 23 Grad – 50 bis 70 Prozent Luftfeuchtigkeit
Küche: 18 bis 20 Grad – 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
Kinderzimmer: 20 bis 23 Grad – 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
Arbeitszimmer: 20 Grad – 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
Keller: 10 bis 15 Grad – 50 bis 65 Prozent Luftfeuchtigkeit
Flur: 15 bis 18 Grad – 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
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Wie kann man die Luftfeuchtigkeit im Raum messen und regulieren?
Mit einem HygrometerAnzeige misst man die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Dieses liefert genaue Ergebnisse für die relative Luftfeuchtigkeit in den jeweiligen Räumen. Es genügt allerdings nicht, die Luftfeuchtigkeit ein einziges Mal zu messen. Stattdessen sollte man sie immer wieder kontrollieren und gegebenenfalls nachsteuern.
Was passiert, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch oder zu niedrig ist?
Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, trocknen die Schleimhäute aus. Ist die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen zu hoch, vermehren sich viele Keime und Bakterien besser, Schimmel kann sich leichter bilden. Beide Szenarien sind schlecht für die Gesundheit und beeinträchtigen das eigene Wohlbefinden.
Wie kann man die Luftfeuchtigkeit erhöhen, wenn sie zu niedrig ist?
Vor allem im Winter kann es durch die Heizungsluft passieren, dass die Luftfeuchtigkeit rapide sinkt. Da die kalte Luft draußen ebenfalls trocken ist, bietet auch das Stoßlüften keine Abhilfe.
Folgende Tipps helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen:
- Wasserschälchen auf die Heizung stellen. Durch die Wärme der Heizung verdunstet das Wasser in der Raumluft.
- Die Wäsche sollte in der Wohnung trocknen und gebügelt werden. Auch hier wird Wasser an die Luft abgegeben, was wiederum die Luftfeuchtigkeit erhöht.
- Nach dem Duschen sollte man die Badezimmertür stets aufmachen, sodass die Feuchtigkeit auch in andere Räume entweichen kann.
- Zimmerpflanzen wie Zyperngras oder Zimmerlinde nehmen viel Feuchtigkeit auf und geben diese im Anschluss an ihre Umgebung ab. Dabei sollte man allerdings das regelmäßige Gießen nicht vergessen.
- Die Heizung sollte niedriger eingestellt werden. Dann werden nicht nur Heizkosten gespart. Zugleich kann kalte Luft Wasser schlechter transportieren, sodass sich die Luftfeuchtigkeit automatisch erhöht.
- Luftbefeuchter eignen sich optimal, um die relative Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Diese gibt es als passive Verdunster für die HeizungAnzeige und als elektrische GeräteAnzeige.
Hinweis: Entscheidet man sich für einen Luftbefeuchter, ist es wichtig, ihn gemäß der Herstellerangaben zu reinigen. Tut man das zu selten und bleibt er ständig feucht, können sich Schimmel oder Bakterien in ihm ausbreiten, die mit dem Dampf im Raum verteilt werden.
Wie kann man die Luftfeuchtigkeit senken, wenn sie zu hoch ist?
Wenn das Hygrometer einen Wert von mehr als 70 Prozent anzeigt, ist die Luftfeuchtigkeit eindeutig zu hoch. Infolgedessen kann sich Kondenswasser an den kalten Außenwänden oder Fenstern bilden und Schimmel verursachen. Zudem bietet die hohe Luftfeuchtigkeit ideale Lebensbedingungen für Pilze, Schädlinge und Staubläuse.
Diese Tipps helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu reduzieren:
- Stoßlüften, bei Bedarf mehrmals am Tag. Dies gilt vor allem für das Badezimmer und die Küche, in denen viel Feuchtigkeit durch Duschen und Kochen entsteht.
- Wer beim Kochen die Dunstabzugshaube benutzt, senkt automatisch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Zudem sollte man Töpfe und Pfannen beim Kochen abdecken, falls möglich.
- Aquarien und Terrarien im Raum können ebenfalls die Luftfeuchtigkeit erhöhen und sollten daher abgedeckt werden.
- Die Wäsche sollte bei Problemen mit hoher Luftfeuchtigkeit nicht in den Wohnräumen getrocknet werden.
- Da Pflanzen die Luftfeuchtigkeit im Raum begünstigen, sollte man vielleicht einige Zimmerpflanzen in andere Räume stellen.
- Als schnelle Lösung kann man auch Schüsseln mit Salz aufstellen. Salz bindet Wasser aus der Umgebungsluft, sodass die Luftfeuchtigkeit im Raum sinkt. Dazu werden mehrere Schüsseln mit Salz befüllt und in der Wohnung verteilt. Im Laufe der Zeit wird das Salz feuchter. Wenn sich das Salz verflüssigt hat, sollte es ausgetauscht werden. Wenn das Salz irgendwann trocken bleibt, liegt die Luftfeuchtigkeit wieder im idealen Bereich. Etwas bequemer ist der Kauf eines Raumentfeuchters mit GranulatblockAnzeige, der ebenfalls Feuchtigkeit bindet und in einem Auffangbehälter sammelt.
- Hat man größere Probleme mit Luftfeuchtigkeit, beispielsweise in einem feuchten Kellerraum oder nach einem Wasserschaden, braucht man ein professionelles Luftentfeuchtungsgerät.
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