Zimmerpflanzen und Garten

Thripse bekämpfen: So wird man die Schädlinge wieder los

Elias Thiel

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5.7.2024, 06:47 Uhr
Thripse sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann.

© IMAGO / blickwinkel Thripse sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann.

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Wenn Sie jemals kleine, fliegende Insekten auf Ihren Lieblingspflanzen bemerken, könnte es sich um Thripse handeln. Bekannt sind diese auch als "Gewittertierchen".

Diese winzigen Kreaturen können große Schäden anrichten, wenn sie nicht bekämpft werden. Daher gibt es in diesem Beitrag alles zur Erkennung des Schadbilds sowie Möglichkeiten zur natürlichen Bekämpfung der Thripse.

In Deutschland gibt es vielfältige Bezeichnungen für Thripse (Thysanoptera): Fransenflügler, Blasenfüße, Gewitterfliegen, Gewittertiere, Gewitterwürmchen, Schwarze Fliegen oder Gewittertierchen. Diese kleinen Tierchen stellen eine eigene Ordnung in der Klasse der Insekten dar. Den Namen "Fransenflügler" haben sie aufgrund ihrer Haarfransen an den Flügeln erhalten.

Weltweit gibt es rund 5500 bekannte Arten. In Deutschland kommen circa 230 verschiedene Arten vor. Thripse sind in der Regel zwischen einem und drei Millimeter groß und haben eine braune oder schwarze Färbung. Zudem besitzen sie vier schmale Flügel, wobei sie kaum aktiv fliegen.

Die kleinen Gewittertierchen findet man häufig auf Zimmerpflanzen wie Gummibäumen, Orchideen oder dem Bogenhanf. Häufig treten die Schädlinge in den Wohnräumen auf, da sie eine niedrige Luftfeuchtigkeit bevorzugen. Die Insekten sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Wenn man allerdings auf der Lieblingspflanze winzige schwarze oder weiße Punkte entdeckt, könnte es sich um Thripse handeln.

Zuerst legen die Tierchen weiße Eier, aus denen später Larven schlüpfen. Die Thripse-Larven sind hellgrün gefärbt und befinden sich oftmals auf der Blattunterseite. Sie werden anschließend zu Nymphen, die den Insekten zwar ähneln, aber wesentlich kleiner und blasser sind. Eine Lupe oder ein Mikroskop können helfen, die Tierchen genauer zu identifizieren.

Wie kann man die Eier erkennen?

Die Eier der Thripse sind sehr klein und daher nur schwer zu erkennen, da sie sich oft auf der Unterseite von Blättern oder in den Ritzen der Pflanzen verstecken.

Wie sehen die Eier aus? Die Eier haben eine ovale oder elliptische Form und sind etwa 0,2 bis 0,5 mm groß. Die Farbe der Eier variiert allerdings je nach Art und Entwicklungsstadium der kleinen Tierchen. In der Regel sind die Eier jedoch transparent oder weiß. Um die Eier von Thripsen zu erkennen, kann man ebenfalls auf eine Lupe oder ein Mikroskop zurückgreifen. Wenn man verdächtige Stellen auf der Pflanze sieht, kann man ein Blatt vorsichtig umdrehen und mit einer Lupe oder einem Mikroskop auf der Unterseite des Blattes nach den Eiern suchen. Man kann auch nach erwachsenen Thripsen suchen, da sie oft in der Nähe ihrer Eier auf der Pflanze bleiben.

Das typische Schadbild von Gewittertierchen setzt sich aus gelben oder silbrig-grauen Sprenkeln auf den Blüten und Blättern zusammen. Das sind die Stellen, an denen Thripse gesaugt haben, um sich zu ernähren. Nach einiger Zeit können diese Saugstellen auch absterben und sich bräunlich verfärben.

Bei jungen Blättern kann ein starker Befall dazu führen, dass sie sich verformen oder abfallen. Die silbrig-grauen Sprenkel werden leicht mit einem Spinnmilbenbefall verwechselt. Um eine Verwechslung auszuschließen, sollte man auf folgende Dinge achten:

  1. Spinnmilben produzieren im Gegensatz zu Thripsen meist Fäden, in denen man kleine Punkte hängen sieht
  2. Spinnmilben sind rundlich, während Thripse einen länglichen Körperbau haben

Um Thripse zu bekämpfen, kann man grundsätzlich auf chemische Mittel verzichten. Wer Thripse bekämpfen möchte, kann auf Hausmittel und einfache Tipps zurückgreifen.

  • Pflanze nach draußen stellen: Befallene Zimmerpflanzen können einfach ins Freiland gestellt werden. Die Gewittertierchen kommen oftmals mit den Wetterbedingungen draußen nicht zurecht und somit löst sich das Problem meist von ganz allein. Das gilt insbesondere, wenn es außen feucht ist.
  • Olivenöl und Seifenlauge: Ein leichter Thripse-Befall lässt sich mit einfachen Hausmitteln wie Olivenöl und einer Seifenlauge bekämpfen. Dazu mischt man einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Olivenöl sowie einem Spritzer Seife und füllt diese in eine Sprühflasche. Danach sprüht man die Pflanzen damit ein und wiederholt dies so lange, bis kein Befall ersichtlich ist.
  • Nützlinge: Wer Thripse dauerhaft loswerden will, kann aber auch Nützlinge einsetzen. Der Einsatz dieser natürlichen Feinde ist in geschlossenen Räumen besonders effektiv, da diese dann nicht mehr abwandern können. Effektive Nützlinge gegen Gewittertierchen sind Raubmilben oder Florfliegen. Raubmilben kann man in Tütchen kaufen, die man beispielsweise an die Pflanze hängt - wie etwa hier. Sie ernähren sich von den Larven und Puppen der Thripse. Die gefräßigen Florfliegen erhält man als Larven in Pappe oder Papier. Man klopft diese über der befallenen Pflanze aus. Dann fressen sie Thripse, aber auch andere Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben. Kaufen kann man sie hier.
  • Reinigung: Eine gründliche Reinigung der betroffenen Pflanzen und ihrer Umgebung kann helfen, Thripse und Eier zu entfernen. Hierzu kann man die Pflanze abduschen - vorher sollte man aber die Erde abdecken, damit sie nicht weggespült wird.
  • Neemöl: Neemöl ist ein pflanzliches Öl, das als Insektizid wirkt. Dies kann helfen, Gewittertierchen zu bekämpfen. Dazu mischt man einfach einige Tropfen Neemöl mit Wasser und sprüht die betroffenen Pflanzen damit ein.
  • Knoblauch: Knoblauch hat ebenfalls insektizide Eigenschaften und kann als natürliches Repellent gegen Fransenflügler eingesetzt werden. Man muss einfach einige Knoblauchzehen zerstampfen und in Wasser einweichen. Danach kann man das Wasser abseihen und die betroffenen Pflanzen damit besprühen.
  • Blautafeln: Blautafeln sind klebrige Fallen, die die Insekten zusätzlich durch ihre Farbe anlocken sollen. Die Schädlinge haften an der klebrigen Oberfläche und werden somit von den Pflanzen ferngehalten.
  • Essig: Eine Mischung aus Essig und Wasser ist ebenfalls eine Geheimwaffe gegen Thripse. Dazu sprüht man eine Lösung aus einem Teil Essig und drei Teilen Wasser auf die befallenen Pflanzen.

Thripse sind normalerweise keine Gefahr für den Menschen, da sie sich hauptsächlich von Pflanzensaft ernähren. Allerdings können sie in großen Mengen einen immensen Schaden anrichten, indem sie Blätter und Knospen beschädigen. Dies führt zu Wachstumsstörungen und Verzögerungen. Einige Arten von Thripsen können auch Viren übertragen, die Pflanzenkrankheiten verursachen.

Manche Menschen können allerdings auch allergische Reaktionen auf Thripsen haben, insbesondere wenn sie in großen Mengen vorhanden sind. Dies äußert sich durch Symptome wie Hautausschlag oder Juckreiz. Im schlimmsten Fall können Betroffene sogar eine Art Asthma entwickeln.

Auch in der Landwirtschaft und in Gewächshäusern können Thripse erhebliche Ernteverluste verursachen. Daher ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, um eine weitere Ausbreitung und größere Schäden zu verhindern.

Mit Thripsen wird sich vermutlich jeder Pflanzenliebhaber im Laufe seines Lebens einmal auseinandersetzen müssen. Dies liegt daran, dass der Wind die Gewittertierchen in fast jede Ecke tragen kann. Gleichzeitig leben die Fransenflügler sehr versteckt und selbst ein sehr engmaschiges Fliegennetz stellt kein Hindernis dar. Dennoch gibt es einige präventive Maßnahmen, die zur Vorbeugung eingesetzt werden können.

  • Blautafeln: Wer einen Thripsenbefall effektiv überwachen möchte, kann Blautafeln nutzen. Die blaue Farbe zieht die Gewittertierchen an und auf den Tafeln werden sie sichtbar. Somit kann man sich schnell einen Überblick über den Befall und dessen Ausmaß verschaffen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Grundsätzlich bevorzugen die Tierchen trockene Luft. Demnach kann man die Luftfeuchtigkeit im Zimmer steigern oder die Pflanzen für eine Zeit ins Badezimmer stellen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit können sich die Blasenfüße nicht gut entwickeln.
  • Regelmäßige Reinigung: Eine regelmäßige Inspektion und Reinigung der Pflanzen und des umliegenden Bereichs trägt dazu bei, Thripse und ihre Eier frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.
  • Pflanzenauswahl: Bei der Pflanzenauswahl kann man darauf achten, Exemplare zu kaufen, die für die Thripse nicht attraktiv sind. Auch eine Überdüngung sollte man vermeiden, da Thripse von dem überschüssigen Nährstoffangebot profitieren.
  • Bewässerung: Thripse bevorzugen trockene und warme Bedingungen. Eine ausreichende Bewässerung und Belüftung der Pflanzen reduzieren das Auftreten der Thripse.
  • Natürliche Feinde: Natürliche Feinde der Thripse, wie beispielsweise Raubmilben, Marienkäfer oder Schwebfliegen können ebenfalls präventiv eingesetzt werden, um einen Befall zu verhindern.