Winterpflanzen

Winterblüher: Welche Blumen blühen im Winter?

Elias Thiel

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12.11.2024, 08:08 Uhr
Lenzrosen erfreuen auch bei kaltem Wetter mit ihren Blüten. Welche Winterblüher gibt es noch?

© IMAGO / imagebroker Lenzrosen erfreuen auch bei kaltem Wetter mit ihren Blüten. Welche Winterblüher gibt es noch?

In diesem Artikel:

Winterblüher blühen auch in den kalten Wintermonaten in voller Pracht, während andere Blumen im Winter längst in den Winterschlaf verfallen sind.

Welche Blumen gibt es, die im Winter blühen? Alles über die schönsten Winter-Blumen gibt es in diesem Artikel.

Winterblüher sind Pflanzen, bei denen die Blütezeit ab Ende November beginnt und bis Anfang Februar andauert. Dazu gehören neben Stauden auch Bäume und Sträucher. Alle Pflanzen, die im Winter blühen, haben eins gemeinsam: ihre hohe Robustheit und Kältetoleranz.

Achtung: Auch wenn winterblühende Pflanzen häufig gegenüber Kälte und Wind resistent sind, sind ihre Blüten dies nicht immer zwangsläufig. Wenn man eine wunderschöne Blütenpracht im Winter haben möchte, sollte man daher nach einem witterungsgeschützten Standort suchen.

Einige Pflanzen blühen auch bei Schnee und Kälte wunderschön. Die schönsten Winterblüher werden im Folgenden vorgestellt:

Winterblüher-Stauden

Die Christrose ist eine echte Winterpflanze, da ihre Hauptblütezeit von Dezember bis März reicht. Im Januar und Februar kommen dann die Lenzrosen hinzu. Wer auf die Pflanzenauswahl achtet, kann im Februar noch folgende Stauden im Garten anpflanzen: Sorten des Duftveilchens (Viola odorata), Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens ‚Wintermärchen‘), Huflattich (Tussilago farfara), Kaschmir-Bergenie(Bergenia ciliata und Bergenia x schmidtii), Echte Schlüsselblume (Primula veris), Sorten des Adonisröschens (Adonis amurensis) oder Hohe Schlüsselblume (Primula elatior).

Einige winterblühende Stauden öffnen im März ihre Blüten wie beispielsweise Duftveilchen (Viola vulgaris), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) oder Gewöhnliches Leberblümchen (Hepatica nobilis).

Winterblühende Gehölze

Neben den Stauden gibt es auch einige winterblühende Gehölze, die ihre Blütezeit in der kalten Jahreszeit haben. Dazu gehört unter anderem die Zaubernuss (Hamamelis). Der Winterblüher-Strauch mit seiner trichterförmigen Krone öffnet seine Blüten, abhängig von der Art, Sorte und Witterung, zwischen November und Februar. Bei anhaltendem Bodenfrost verschiebt sich allerdings die Blütezeit nach hinten.

Viele kälteresistente Ziersträucher sind nicht nur wunderschön mit ihren farbenfrohen Blüten, sondern duften auch besonders gut. Dazu gehören beispielsweise die beiden Schneeball-Arten Viburnum x Bodnantense ‚Dawn‘ und Viburnum farreri. Die sogenannte Winter-Kirsche (Prunus subhirtella ‚Autumnalis‘) hat ein ähnliches Blüteverhalten wie der Winter-Schneeball und äußert sich durch ihre weißen, halbgefüllten Blüten, umringt von rosafarbenen Knospen. Aber auch der Zwergstrauch namens Schleimbeere (Sarcococca hookeriana var. digyna) duftet unvergleichlich.

Zu den schönsten Winterblühern zählt außerdem der Winterjasmin, der von Dezember bis April mit strahlend gelben Blüten begeistert. Die Schneeheide (Erica carnea) ist ein immergrüner Zwergstrauch, der den ganzen Winter hindurch blüht. Auch einige Arten der Mahonie (Mahonia) wie die Japanische Mahonie (Mahonia japonica) und die Schmuckmahonie (Mahonia bealei). Es gibt auch Hybridsorten wie der Winter Sun, die mit ihren großen, gelben Blütenständen beeindruckt.

Kornelkirschen, wie die heimische Kornelkirsche (Cornus mas) oder die Japanische Kornelkirsche (Cornus officinalis) blühen ebenfalls ab Mitte Februar. Der Gewöhnliche Seidelbast (Daphne mezereum) ist in nördlichen Regionen selten geworden und steht daher unter Naturschutz. Für den Garten kann man ihn jedoch im Handel finden, wo er ab Februar/März mit seinen lilafarbenen Blüten begeistert.

Für Pflanzen, die natürlich durch den Windbestäubt werden, spielt die Jahreszeit kaum eine Rolle. Daher ist der Wind in Verbindung mit den laublosen Ästen vieler Gehölze sogar vorteilhaft, denn so fangen keine Blätter die umherfliegenden Pollen ab. Winterblüher, die im zeitigen Frühjahr blühen, nutzen außerdem das kurze sonnige Zeitfenster, bevor die Gehölze ihr beschattendes Blätterdach ausbilden.

Auch von Insekten bestäubte Pflanzenarten nutzen ihre Blütezeit in den Wintermonaten positiv, da die Konkurrenz durch andere blühende Pflanzen geringer ist. Somit müssen sie weniger durch Farbe oder Duft auf sich aufmerksam machen und können Energie sparen. Winterblüher sind zudem im Hinblick auf Insekten nicht wählerisch, sodass die Bestäubung bei Bienen, Käfern, Hummeln oder Fliegen funktioniert. Dies ist besonders günstig, da bei niedrigen Temperaturen nur wenige Insekten anzutreffen sind. Jedoch freuen sich diese umso mehr über die frischen Blüten der Winterblüher. Bei einer erfolgreichen Bestäubung können Winterblüher ihre Samen bereits entwickeln, während andere Pflanzen blühen. Da der Boden im Frühjahr noch kahler ist, herrscht sodann weniger Wachstumsdruck durch andere Mitstreiter.

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Winterblüher bringen nicht nur Farbe in die kalte Jahreszeit, sondern sind auch wichtige Nahrungsquellen für Wildbienen im Spätwinter und frühen Frühjahr. Einige Hummelarten werden bei milden Temperaturen schon Ende Februar aktiv und benötigen dringend Nektar, um ihre Energiereserven aufzufüllen. Beispielsweise machen sich überwinternde Hummelköniginnen schon bei Temperaturen ab zwei Grad Celsius auf Nahrungssuche. In wärmeren Wintern sind einige Bienenarten sogar schon im Januar unterwegs. Ab etwa zehn Grad Celsius verlassen die Bienen ihre Stöcke, um Pollen zu sammeln. Zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende fängt für die Bienen das neue Jahr an. Bei steigenden Temperaturen und zunehmendem Polleneintrag startet das Brutgeschäft. Gleichzeitig wächst der Nahrungsbedarf, da die Bienen die Temperatur im Brutnest auf rund 35 Grad halten.

Winterblüher pflanzt man am besten im Herbst, idealerweise zwischen September und November. In dieser Zeit haben die Pflanzen noch genug Zeit, Wurzeln zu bilden, bevor der Boden zu kalt wird. Frühzeitiges Anwurzeln hilft ihnen, im Winter gut zu überstehen und rechtzeitig im Spätwinter oder frühen Frühjahr zu blühen.

Wer Winterblüher pflanzen möchte, sollte einige Aspekte beachten, um optimale Bedingungen für ihre Entwicklung zu schaffen:

  1. Geeigneten Standort auswählen
    Die meisten Winterblüher bevorzugen einen halbschattigen bis sonnigen Standort (die Christrose bevorzugt beispielsweise einen halbschattigen Standort).
  2. Boden vorbereiten
    Winterblüher benötigen einen durchlässigen, humusreichen Boden. Zur Vorbereitung des Bodens sollte man das Pflanzloch ausheben und den Boden gründlich auflockern. Bei schweren Böden kann etwas Sand untergemischt werden, um Staunässe zu verhindern.
  3. Pflanzen einsetzen
    Danach setzt man Zwiebeln und Stauden etwa doppelt so tief, wie sie hoch sind. Gehölze wie der Winterjasmin oder das duftende Geißblatt sollten so tief gesetzt werden, dass die Wurzeln vollständig bedeckt sind.
  4. Angießen
    Nach dem Einsetzen sollte man die winterblühenden Pflanzen gut angießen. Eine Schicht aus Laub oder Kompost schützt die Pflanzen zusätzlich vor starkem Frost und verbessert den Boden.

Ja, viele Winterblüher können auch problemlos auf dem Balkon oder Fensterbrett gepflanzt werden. Dazu gehören beispielsweise die Schneeheide, die Christrose, die Lenzrose, die Echte Schlüsselblume, das Duftveilchen und der Echte Seidelbast.

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