Gartenarbeit
Paprika-Pflanzen vorziehen: Das ist der richtige Zeitpunkt
8.2.2024, 08:35 UhrIn diesem Artikel:
- Warum sollte man Paprika vorziehen?
- Paprika vorziehen - der beste Zeitpunkt
- Paprika vorziehen auf der Fensterbank: Welche Vorteile bietet dies?
- Paprika aussäen: So funktioniert es
- Paprika vorziehen im Eierkarton: Wie geht das?
- Paprika-Anzucht: Paprika nach der Aussaat vorziehen
- Ab wann darf die Paprika nach draußen?
Das Vorziehen von Paprika bietet Hobbygärtnern die Möglichkeit, mit vitalen Jungpflanzen in die Gartensaison zu starten und somit einen früheren Erntezeitpunkt zu erreichen. Ein erfolgreiches Vorziehen hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, angefangen beim Standort über die Wahl des richtigen Substrats bis hin zur sorgfältigen Pflege der Pflanzen. Aber warum sollte man Paprikapflanzen für die ersten Wochen im Haus behalten und wie kann man Paprika im Haus vorziehen?
In diesem Artikel erhalten Sie die wichtigsten Tipps und eine einfache Anleitung für das Vorziehen von Paprika, damit Sie optimal auf die bevorstehende Gartensaison vorbereitet sind.
Warum sollte man Paprika vorziehen?
Das Vorziehen von Paprika bietet mehrere Vorteile für Hobbygärtner. Paprikapflanzen bevorzugen warme Bedingungen. Das Vorziehen ermöglicht es, die optimalen Wachstumsbedingungen frühzeitig zu schaffen. Da Paprika im Freiland erst nach den Eisheiligen oder sogar später gepflanzt werden sollten, ermöglicht das Vorziehen einen Vorsprung in der Kultivierungszeit.
Durch das Vorziehen auf der hellen Fensterbank können kräftige, junge Pflanzen herangezogen werden. Diese robusten Setzlinge sind besser vorbereitet, wenn sie schließlich ins Freiland verpflanzt werden und haben zugleich eine höhere Überlebenschance. Das Vorziehen bietet somit die Möglichkeit, die Kulturzeit zu optimieren und eine erfolgreiche Ernte zu fördern.
Paprika vorziehen - der beste Zeitpunkt
Für das Vorziehen von Paprika beginnt man spätestens sechs Wochen vor den Eisheiligen, also etwa Ende März. Aber man kann auch schon Ende Februar damit beginnen, damit die Pflanzen zu den Eisheiligen im Mai schön groß und kräftig sind.
Je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt, können die Pflanzen auch schon vor den Eisheiligen in den Garten. Wichtig ist jedenfalls, dass kein Frost mehr zu erwarten ist.
Paprika vorziehen auf der Fensterbank: Welche Vorteile bietet dies?
Ein Mini-Gewächshaus oder eine abgedeckte Zuchtschale auf der Fensterbank bieten die idealen Bedingungen für Paprika. Dort können die Pflänzchen von der hohen Luftfeuchtigkeit profitieren, wenn man sie hin und wieder leicht mit Wasser besprüht. Zudem sorgt die Abdeckung in Kombination mit Sonnenlicht für etwas zusätzliche Wärme. Damit sich die Keimlinge der Paprika schnell zeigen, sollte die Temperatur nämlich bei 22 bis 25 Grad Celsius liegen. Daher reicht die Zimmertemperatur in der Wohnung ohne Abdeckung nicht unbedingt aus.
Gewächshäuser im Garten sind im März in der Regel zu kalt, um dort Paprika vorzuziehen. Deshalb sollte man dies lieber in der Wohnung tun. Wer draußen ein Gewächshaus hat, kann die innen vorgezogenen Pflanzen von Ende April bis Mitte Mai dort unterbringen, um sie langsam an das Freiland zu gewöhnen und ihr Wachstum mit zusätzlicher Sonneneinstrahlung anzukurbeln.
Paprika aussäen: So funktioniert es
Aber wie kann man Paprika säen? Beginnen mit der Vorzucht von Paprika sollte man frühestens Mitte Februar, besser ist der März. Denn die Pflanzen brauchen Licht. Eine zu frühe Aussaat kann dazu führen, dass sie sich auf der Suche nach Licht zu sehr strecken müssen und weniger robust werden. Wer einen hellen Ort hat, kann somit schon früher beginnen als andere.
Für die Aussaat und Vorzucht benötigt man ein Aussaatgefäß. Dafür eignen sich beispielsweise Eierkartons und eine Plastiktüte. Es gibt aber auch professionelle Anzuchtsets.
Paprika vorziehen im Eierkarton: Wie geht das?
Ein Eierkarton eignet sich gut für die Anzucht von Paprika und anderem Gemüse. Die Anzuchttöpfe werden mit Erde gefüllt und leicht angedrückt. Die Samen werden großzügig mit ausreichend Abstand zueinander verteilt, wobei bei kleinen Pflanzgefäßen nur ein Saatkorn pro Vertiefung verwendet wird. Zudem braucht man eine transparente Abdeckhaube oder eine Plastiktüte, die als eine Art Mini-Gewächshaus funktioniert.
Man kann aber auch Sets mit kleinen Töpfchen kaufen, bei denen eine Anzuchthaube bereits dabei ist. Als Erde verwendet man am besten spezielle Anzuchterde, die nur wenige Nährstoffe enthält. Das fördert das Wurzelwachstum. Es ist sinnvoll, frische Erde zu verwenden statt die aus dem letzten Jahr, da diese oftmals Pilze oder andere Organismen enthält, die die zarten Pflänzchen absterben lassen.
Später braucht man zum Umtopfen größere Töpfe und zusätzliche Erde. Hier kann man normale Gemüseerde verwenden.
So geht es:
- Zuerst befüllt man das Anzuchtgefäß mit Anzuchterde.
- Danach legt man die Paprikasamen in die Erde und bedeckt sie anschließend etwa eine halbe Fingerbreit Erde. Nun drückt man die Erde leicht an.
- Nun wird die Erde sanft befeuchtet. Damit die Feuchtigkeit erhalten bleibt, bedeckt man das Anzuchtgefüß mit einer durchsichtigen Plastiktüte oder einer transparenten Haube.
- Die Saat braucht einen hellen Standort. Am besten ist ein Südfenster.
- Die Erde sollte in den folgenden Tagen feucht gehalten werden, aber nicht nass sein. Das könnte nämlich für Schimmel sorgen.
- Sobald sich Keimlinge zeigen, geht es mit den nächsten Schritten weiter.
Paprika-Anzucht: Paprika nach der Aussaat vorziehen
Nach etwa zwei Wochen keimen die Paprikasamen und die ersten Keimblätter erscheinen. Nun kommt die Haube weg. Die Sämlinge sollten zudem an einen etwas kühleren Ort mit einer Temperatur von etwa 18 Grad Celsius gestellt werden. Dadurch wachsen die Pflanzen nicht zu schnell in die Höhe. Nach wie vor ist es aber wichtig, die Erde feucht zu halten.
Nach vier bis sechs Wochen - wenn die Sämlinge mindestens vier Blättchen entwickelt haben - ist es Zeit für das Pikieren. Dabei werden die Pflanzen in eigene oder größere Gefäße umgetopft, um das Wurzelwachstum zu fördern und die Robustheit zu erhöhen.
Für das Pikieren kann man folgende Schritte befolgen:
- Zuerst sollte man Blumentöpfe oder Balkonkästen mit Pflanzenerde füllen.
- Danach formt man eine kleine Vertiefung in die Erde.
- Nun hebt man die jungen Paprikapflanzen vorsichtig aus dem Aussaatgefäß, idealerweise mit einem Pikierstab. Dabei sollen die Wurzeln möglichst intakt bleiben. Auch ein kleiner Löffel funktioniert.
- Die Paprika werden in die Vertiefung im neuen Topf gesetzt und haben dabei einen Abstand von etwa fünf Zentimetern zwischen den einzelnen Sämlingen.
- Danach kann man die Wurzeln mit Erde bedecken und leicht andrücken.
- Zum Schluss hält man die Erde feucht und stellt die Töpfe an einen hellen Ort. Viel Licht ist wichtig, damit die Pflanzen nicht "vergeilen". Dieses Wort beschreibt einen schnellen Wachstumsprozess aufgrund von Lichtmangel. Das Ergebnis sind hoch aufgeschossene, schwache Pflanzen.
Tipp: Um kräftige Wurzeln zu fördern, kann man die Pflanzen etwas tiefer in die Erde setzen als sie es vor dem Umtopfen waren. Die untersten Blätter müssen aber noch herausschauen.
Ab wann darf die Paprika nach draußen?
Die Paprika-Keimlinge bleiben etwa vier Wochen im Aussaatgefäß, bevor sie in einen größeren Topf umgepflanzt werden. Aufgrund ihrer Kälteempfindlichkeit sollten die Paprikapflanzen frühestens Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden, entweder direkt ins Beet oder in einen Kübel auf dem Balkon.
Tipp: Um die Paprikapflanzen an das Freiland zu gewöhnen, sollten sie zuerst tagsüber draußen platziert und nachts wieder in geschützte Räume gebracht werden. Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis keine Frostgefahr mehr besteht. Der endgültige Aufenthalt im Freien erfolgt im Anschluss. Im Beet sollte man den empfohlenen Pflanzabstand von 40 bis 60 Zentimetern einhalten.
Wenn die Pflanzen größer werden, sollte man sie übrigens abstützen, da die Triebe leicht abbrechen und die späteren Früchte für viel Extra-Gewicht sorgen können.
Im Gewächshaus beginnt die Ernte meist Mitte Juli, im Freiland etwa einen Monat später.