Lästiger Befall

Silberfische in der Wohnung? So wird man sie wieder los

Simone Madre

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21.8.2024, 07:09 Uhr

In diesem Artikel:

Silberfische halten sich gerne in warmen Häusern und Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit auf. Dies sind meist das Badezimmer, die Küche oder Waschräume. Im Winter sieht man sie häufiger als in anderen Jahreszeiten, da sie vor allem im Dunklen aktiv sind. Besonders beliebte Verstecke der Silberfische sind lose Tapeten, Fugen und Ritzen. Woher die Silberfische kommen, wie man sie wieder loswird und Tipps zur Vorbeugung gibt es im folgenden Beitrag.

Silberfische (Lepisma saccharina) sind Schädlinge, deren lateinischer Name frei mit "Zuckergast" übersetzt werden kann. Die Silberfische sind silberfarbene Insekten, welche sechs Beine und fünf Fühler haben. Die kleinen Tierchen sind circa einen Zentimeter groß, lieben ein feucht-warmes Klima, sind nachtaktiv und lichtscheu.

Durch den Schwanz, die Sinnesorgane und Fühler verdoppelt sich die Gesamtlänge der Schädlinge, sodass sie mit bloßem Auge leicht erkannt werden können. Allerdings treiben die Silberfische häufig in der Nacht ihr Unwesen, sodass der Befall erst spät erkannt wird. Besonders im Winter erwischt man sie häufig morgens, wenn man im dunklen Zimmer das Licht einschaltet. Die Schädlinge bleiben übrigens nicht nur für eine kurze Zeit ein ungebetener Gast in den eigenen vier Wänden. Denn die Tierchen können bis zu acht Jahre alt werden.

Man sollte darauf achten, dass man Silberfische nicht mit Papierfischen verwechselt. Papierfische werden etwas größer und sind behaart, während Silberfische einen glatten, glänzenden Oberkörper haben. Zudem sind die "Fühler", also Antenne und Schwanz, beim Papierfischchen länger als beim Silberfischchen. Sie überschreiten beim Papierfischen die Rumpflänge. Papierfischen ernähren sich von Papier und Pappe.

Bei Papierfischchen erkennt man feine Haare.

Bei Papierfischchen erkennt man feine Haare. © imago stock&people

Die Ursachen für einen Silberfischbefall sind vielfältiger Natur. Im Folgenden gibt es eine Liste mit möglichen Ursachen für einen Silberfischbefall. Dabei kommen diese immer an Orten vor, an denen sie sich besonders wohl fühlen und bevorzugte Nahrungsquellen finden:

  • Ein Schimmelbefall bietet die besten Lebensbedingungen für Silberfische. Hier können sie sich optimal ernähren und fortpflanzen.
  • Eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent und Raumtemperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius bilden das ideale Klima für Silberfische.
  • Hausstaubmilben, Hautschuppen und Haare dienen in der Wohnung als Nahrungsquelle für die Silberfische.
  • Defekte Rohre oder undichte Fugen dienen als gute Verstecke.

Bevor die Bewohner einen Kammerjäger beauftragen, können sie zuerst einfache Maßnahmen ergreifen, um die Schädlinge zu beseitigen. In vielen Fällen reichen schon bekannte Hilfsmittel und Tricks, sodass der teure Kammerjäger gar nicht mehr notwendig ist. Mit den folgenden Tipps stehen die Chancen erfahrungsgemäß gut, dass die Silberfische schon bald nicht mehr in den eigenen vier Wänden ihr Unwesen treiben.

Hausmittel gegen Silberfische

  • Backpulver: Backpulver mit etwas Zucker vermengen und als Lockmittel benutzen. Die Silberfische vertragen das Backpulver nicht und sterben infolgedessen.
  • Raumduft: Betroffene Räume mit Zitronen-, Essig- oder Lavendelduft besprühen oder eine Schale mit dem jeweiligen Duft aufstellen. Die Silberfischchen mögen den Geruch nicht und suchen schnell das Weite.
  • Klebefallen: Ein mit Honig beschmiertes Papier über Nacht auf den Boden legen. Das macht man an allen Stellen, an denen man Laufwege der Silberfische vermutet. Am nächsten Tag kann die Falle mitsamt den Insekten entsorgt werden. Alternativ gibt es in Drogerien oder auch online spezielle Klebefallen für Insekten.
  • Feuchter Lappen: Ein feuchter Lappen lockt die Insekten an. Die Bewohner können diesen am nächsten Tag einfach im Freien ausschütteln.
  • Kartoffeln: Kartoffeln eignen sich hervorragend als Köder. Dabei wird über Nacht eine aufgeschnittene Kartoffel auf eine geöffnete Plastiktüte gelegt. Am nächsten Morgen können Betroffene die Silberfische, die sich nun in der Tüte befinden, aussetzen.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch Köder und Fallen zum Kauf. Dabei unterscheidet man drei unterschiedliche Typen:

  • Köderdosen kauft man meist im Set, weil man pro zehn Quadratmeter ein bis zwei Dosen braucht. Diese stellt man auf typische Laufwege und nahe der vermuteten Nester. Sie enthalten einen Lockstoff, der Silberfische anzieht. Wenn sie davon fressen, sterben sie einige Tage später in ihren Verstecken. Die Köder halten meist etwa drei Monate. Das Gift ist so im Inneren der Dose angebracht, dass Haustiere nicht daran kommen sollten.
  • Sprays und Gele sind teurer in der Anschaffung als ein Handvoll Köderdosen, sind aber auch ergiebiger. Sprays sprüht sie auf Ritzen und Spalten, in denen man Silberfische vermutet. Zudem kann man auch Laufwege einsprühen. Dann lüftet man das Zimmer. Der Vorteil ist: Man kommt mit dem Spray nahezu überall hin und kann viele vermutete Verstecke abdecken. Der Nachteil ist: Das Spray ist giftig, deshalb sollte man den Sprühnebel nicht einatmen und auch den Hautkontakt damit vermeiden. Katzen dürfen keinen Kontakt zu den besprühten Flächen haben. Wenn man keine Haustiere hat und den Befall mit Köderboxen nicht weg bekommt, kann sich der Kauf eines Sprays lohnen. Gele tropft man, statt zu sprühen. Hier muss man anschließend nicht lüften, aber auch darauf achten, dass keine Kinder und Haustiere in die behandelten Räume kommen.
  • Leimfallen funktionieren ähnlich wie Köderfallen, aber ohne Gift. Man legt sie in die Laufwege und wartet darauf, dass Silberfische auf ihnen kleben bleiben. Damit kann man meist den Befall reduzieren, aber nicht beseitigen. Leimfallen eignen sich aber gut als unterstützende Maßnahme.

Um den Silberfischen keinen Wohlfühlort zu bieten, ist regelmäßiges Lüften Pflicht. Die Bewohner sollten zwei bis dreimal am Tag für mindestens fünf Minuten in jedem Zimmer die Fenster öffnen. Dabei wird das sogenannte Querlüften empfohlen. Wenn das gegenüberliegende Fenster ebenfalls geöffnet ist, entweicht die feuchte Luft noch schneller. Dies sorgt für eine optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.

Ein trockenes Raumklima führt ebenfalls dazu, dass sich die Silberfische nicht mehr wohlfühlen. Dementsprechend können Bewohner die Wärme des Hauses regulieren. Gut zu wissen: Wenn die Temperatur unter 10 Grad fällt, werden die Silberfische inaktiv.

  • Prävention in der gesamten Wohnung
    Um Silberfischen vorzubeugen, sollten Bewohner mögliche Rückzugsorte der Schädlinge beseitigen. Dazu gehören beispielsweise lose Tapeten, offene Ritzen in Böden oder Fugen. Diese sollten mit Fugenspachtel oder Silikon verschlossen werden. Die Hausbewohner sollten zudem die gesamte Wohnung auf Schimmelbefall untersuchen und einen eventuellen Befall umgehend behandeln.
  • Prävention in der Küche
    Die Hausbewohner bewahren die Essensvorräte bestenfalls in verschließbaren Behältern mit Gummidichtung auf. Denn Lebensmittel sollten nicht geöffnet in der Wohnung liegen, um keine Silberfische anzulocken.
  • Prävention im Bad
    Haare und Hautschuppen sollte man durch ein regelmäßiges und feuchtes Wischen entfernen.
  • Prävention in den Waschräumen
    Frisch gewaschene Wäsche lassen die Hausmänner und -frauen bestenfalls immer im Freien trocknen. Bestenfalls sollte man es vermeiden, nasse Handtücher und frische Wäsche in geschlossenen Räumen trocknen zu lassen.
  • Prävention im ganzen Haus
    Staub und Krümel sollten häufig weggesaugt werden.

Wer Silberfische in den eigenen vier Wänden hat, wird diese bei genauem Hinschauen schnell erkennen. Wenn in einem dunklen Raum das Licht eingeschaltet wird, fliehen die Silberfische schnellstmöglich in die Dunkelheit. Danach muss der Hausbewohner sicherstellen, dass es sich tatsächlich um Silberfische handelt. Dafür sollte man die Silberfische mit der Beschreibung abgleichen.

Wie findet man das Nest der Silberfische?

Die Tierchen sind nachtaktiv und meiden die Helligkeit, weshalb sich ihre Verstecke häufig tief in den Spalten und Ritzen im Gebäude befinden. Sie suchen Schutz in Tapeten, Fugen, Schlitzen oder defekten Rohren. Kleine Löcher reichen ihnen. Silberfische können an rauen Tapeten und Holzbeinen in die Höhe laufen. Somit können sie sich auch im Innenleben eines ausziehbaren Tisches oder woanders in luftiger Höhe verstecken.

Jedes Weibchen legt bis zu 100 Eier. Rund 30 Tage später schlüpfen die Nachkommen und sind bereits nach circa vier Monaten ausgewachsen. Die Tierchen sehen bereits am ersten Tag wie erwachsene Silberfische aus. Nachts verlassen sie ihre Verstecke und halten sich bevorzugt im Bad, Küchen oder Waschküchen auf. Um das Nest der Silberfische zu finden, ist somit eine gezielte Suche notwendig.

Silberfische sind nicht schädlich für Menschen oder Haustiere. Aus medizinischer Sicht sind die Insekten harmlos und übertragen keinerlei Krankheiten. Dennoch ist ein gezieltes Vorgehen gegen die Tierchen aus hygienischen Gründen angebracht. Schließlich möchte wohl niemand, dass sich Silberfische in der Dusche oder in der Küche tummeln. Da jedoch keine Gefahr von den Schädlingen ausgeht, können die Bewohner eine schonende Methode nutzen, um die Silberfische wieder nach draußen zu befördern.

Silberfische ernähren sich bevorzugt von eiweiß- und stärkehaltigen Stoffen wie zum Beispiel von Haaren, Textilien, Hautschuppen, Papier, Mehlprodukten, Hausstaubmilben, toten Insekten oder Schimmelpilzen. Entsprechend können sie auch als Warnsignal für einen möglichen Schimmelbefall verstanden werden. Bei Menschen mit einer Hausstauballergie zahlen sich die Schädlinge in geringer Population für die Betroffenen aus.

Aber Vorsicht: Bei größeren Populationen knabbern die Schädlinge Lebensmittel an, zerstören ganze Tapeten oder nisten sich im Bett ein. Also sollte man gegen die Schädlinge vorgehen und diese aus den eigenen vier Wänden entfernen. Prävention ist jedoch das A und O, um derartige Probleme erst gar nicht aufkommen zu lassen.

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