Standort und Pflege

Oleander fachgerecht überwintern: Das müssen Sie dazu wissen

Elias Thiel

E-Mail zur Autorenseite

18.10.2024, 07:14 Uhr
Hier erfahren Sie den richtigen Standort, um Oleander zu überwintern.

© IMAGO/imageBROKER/Harry Laub Hier erfahren Sie den richtigen Standort, um Oleander zu überwintern.

In diesem Artikel:

Oleander ist im Mittelmeerraum heimisch und versprüht mit seinem mediterranen Flair ein echtes Urlaubsfeeling auf der eigenen Terrasse oder dem Balkon. Allerdings bevorzugt Oleander warmes Wetter und muss im Winter vor Frost geschützt werden. Wie kann man Oleander in Deutschland überwintern?

Oleander zeigt eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Kälte, obwohl die Pflanze ursprünglich aus südlichen Regionen stammt. Somit kann er Temperaturen bis zu minus 5 Grad Celsius problemlos ertragen. Dennoch ist es notwendig, ihn in einem Winterquartier unterzubringen, wenn die Temperaturen noch weiter sinken.

Wenn der Winter bevorsteht, sollte man die Oleander-Pflanze lieber im Inneren des Hauses unterbringen. Im Herbst kann man ihn in der Regel aber noch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen lassen. Soll die Pflanze die Wintermonate im Freien verbringen und dort überwintern, ist ein effektiver Winterschutz unerlässlich.

Oleander und Frost: Gibt es einen winterharten Oleander?

Obwohl die Oleanderpflanze an sich nicht winterfest ist, gibt es einige Arten, die resistenter gegen Frost sind. Dazu gehören:

  • Italia
  • Villa Romaine
  • Hardy Red
  • Cavalaire
  • Atlas
  • Jannoch
  • Margarita
  • Provence

Oleander ist zwar relativ resistent und verträgt leichte Fröste bis etwa minus 5 Grad Celsius, aber wenn die Temperaturen noch niedriger werden, kann die Pflanze Schaden nehmen.

Deshalb ist es in Regionen mit erfahrungsgemäß kalten Wintern ratsam, Oleander nicht im Freien stehenzulassen. Wenn die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt fallen, kann die Pflanze erfrieren und ihre Blätter sowie Triebe sterben ab.

Besser ist es, Oleander in einem geschützten Winterquartier zu überwintern, um die Pflanze vor extremen Winterbedingungen zu schützen.

Auch bei den besonders resistenten Sorten gibt es Grenzen in Bezug auf die Winterhärte. Die Oleanderpflanze sollte nur dann ins Freiland gepflanzt werden, wenn die Winter mild ausfallen und die Temperaturen nicht unter minus 10 bis minus 15 Grad Celsius fallen.

Und auch dabei ist es wichtig, den Oleander im Freien zu schützen. Denn selbst die resistentesten Arten gehen nicht unbeschadet aus einem kalten Winter bei minus 17 Grad Celsius hervor. Am sichersten ist es immer, den Oleander in einem Kübel zu pflanzen und im Haus zu überwintern.

Wie kann man Oleander winterfest machen?

  • Bevor der Oleander in sein Winterquartier umzieht, sollte man ihn ausputzen und sicherstellen, dass er frei von Schädlingen ist. Beim Ausputzen der Pflanze entfernt man verblühte und vertrocknete Blätter und Blüten.
  • Zudem ist es ratsam, die Oberfläche des Wurzelballens von Unkraut zu befreien.
  • Wenn der verfügbare Platz im Winterquartier begrenzt ist, kann man den Oleander zurückschneiden - mehr dazu lesen Sie hier.
  • Wenn ausreichend Platz für die Überwinterung vorhanden ist, kann der Rückschnitt auf das kommende Frühjahr verschoben werden.

Dies sind wichtige Schritte, damit der Oleander gut überwintert und im Frühjahr gesund weiter wächst.

Oleander ist eine immergrüne Pflanze und benötigt daher auch während der Überwinterung ausreichend Licht. Deshalb ist die Standortwahl wichtig.

Als immergrüne Pflanze benötigt der Oleander auch im Winter ausreichend Licht. Daher sind ein kalter Wintergarten oder ein unbeheiztes Gewächshaus der ideale Ort für die Überwinterung. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 2 und 10 Grad Celsius. Höhere Temperaturen lassen nämlich Schildläuse gedeihen.

Oleander überwintern im Keller

Wenn diese Optionen nicht verfügbar sind, kann der Oleander auch in einem kühlen Keller mit Fenster überwintert werden. Die Temperatur im Keller sollte niedrig sein, vor allem in einem dunklen Keller.

Oleander überwintern in der Garage

In der Regel ist es in der Garage für den immergrünen Oleander zu dunkel. Dennoch kann die Pflanze Dunkelheit besser tolerieren, wenn es dort sehr kühl ist.

Die Faustregel lautet nämlich: Je dunkler der Raum, desto niedriger sollte die Überwinterungstemperatur sein. Selbst bei guter Beleuchtung ist es ratsam, eine niedrige Temperatur beizubehalten, da dies das Risiko eines Schildlaus-Befalls deutlich reduziert.

Oleander überwintern auf dem Balkon

Der Oleander kann auch auf dem Balkon in einem Topf überwintern. Um dies zu tun, kann man den Kübel auf eine Styroporplatte stellen. Danach können die Äste zusammengebunden werden, um Platz zu sparen.

Abschließend kann der Kübel mit Luftpolsterfolie oder einer dicken Kokosmatte umwickelt werden. Das schützt die Wurzeln. Um die Triebe und Blätter zu schützen und Frostschäden zu verhindern, kann man eine luftdurchlässige Haube aus Kunststoffvlies verwenden.

Allerdings sollte man dabei eine Öffnung lassen, da der immergrüne Oleander (auch im Winter) bei milder Witterung gelegentlich gegossen werden muss.

Der eingepackte Oleander sollte dann möglichst nah an die Hauswand gerückt werden und unter einem Vordach stehen. Damit schützt man Oleander vor Wind und Schnee.

Wenn der Wetterbericht längere Perioden mit starkem Frost ankündigt, sollte man den Oleander vorübergehend in die Garage stellen. Sobald die Temperaturen wieder steigen, kann die Pflanze dann nach draußen zurückkehren.

Oleander sollte in den Wintermonaten nur gelegentlich gegossen werden, da er während der Ruhephase nicht viel Wasser benötigt. Somit genügt es, wenn die Wurzelballen nicht vollkommen austrocknen.

Man gießt mit zimmerwarmen Wasser direkt auf die Erde.

Der optimale Zeitpunkt hängt von den Wetterbedingungen ab. Wenn der Oleander in einem Winterquartier mit Temperaturen unter 10 Grad Celsius überwintert, kann man ihn bereits im April an einen geschützten Ort im Freien bringen.

Oleander, der in wärmeren Wintergärten oder bei Temperaturen über 10 Grad Celsius im Keller überwintert wurde, sollte erst nach dem Verschwinden der Nachtfröste wieder ins Freie gestellt werden. Zudem ist es ratsam, den Oleander im neuen Jahr langsam an die Sonne zu gewöhnen.

Nach den Eisheiligen im Mai besteht dann keine Gefahr mehr für die mediterrane Pflanze. Dann kann man auch die Pflegemaßnahmen durchführen, die während des Winters pausiert wurden. Dazu gehört auch das Umtopfen des Oleanders, um ihm frische Erde und Nährstoffe zu geben, die für das bevorstehende Wachstum benötigt werden.

Oleander nach dem Überwintern schneiden

Für einen kompakten Wuchs und eine reiche Blüte ist es wichtig, den Oleander regelmäßig zurückzuschneiden. Allerdings sind Teile der Pflanze und der Pflanzensaft giftig. Daher sollte man unbedingt Handschuhe tragen und Hautkontakt vermeiden, wenn Hobbygärtner mit der Pflanze arbeiten.

Bestenfalls sollte man jährlich einige der älteren Triebe auf eine Länge von 10 bis 15 Zentimetern kürzen. Diese Triebe werden kräftig neu austreiben, tragen jedoch erst im folgenden Jahr Blüten. Bei jüngeren Trieben sollte man weniger stark zurückschneiden und dabei besonders auf die Blütenstände achten. Wenn diese entfernt werden, wird der Oleander im selben Jahr nicht mehr blühen.

Auch interessant: Oleander schneiden - Eine einfache Anleitung

Im Sommer benötigt der Oleander viel Wasser, besonders an heißen und windigen Tagen. Dann kann es sogar empfehlenswert sein, ihn bis zu dreimal täglich zu gießen.

Tipp: Damit die Pflanze kontinuierlich mit Feuchtigkeit versorgt wird, kann man den Topf in einen Untersetzer stellen, der ebenfalls mit Wasser gefüllt wird.

Überprüfung auf Schädlinge

Während der Wintermonate sollte der Oleander wöchentlich auf das Vorhandensein von Schädlingen wie Schildläusen überprüft werden. Wenn Schädlinge vorhanden sind, sollte man den Oleander mit einem geeigneten Schädlingsbekämpfungsmittel behandeln.

Verwandte Themen