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Rollrasen verlegen oder Rasen säen? Das sind die Vor- und Nachteile

Elias Thiel

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10.4.2024, 08:09 Uhr
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Rasen zu säen?

© John Mounsey, Pixabay, LizenzCC Wann ist der beste Zeitpunkt, um Rasen zu säen?

In diesem Artikel:

Vielen Gartenliebhabern und Hobbygärtnern ist ein sattgrüner, gepflegter Rasen wichtig. Denn der Rasen entscheidet oftmals über das gesamte Erscheinungsbild des Gartens. Wenn man allerdings einen neuen Rasen anlegen möchte, steht man vor der Frage nach der richtigen Methode. Im folgenden Artikel lernen Sie alles Wissenswerte für Ihren neuen Rasen sowie die wichtigsten Tipps bei der Aussaat.

Die Entscheidung, ob man Rollrasen verlegen oder Rasen säen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Budget, Zeit, Größe der Fläche und das gewünschte Ergebnis). Beide Methoden gehen mit Vor- und Nachteilen einher.

1. Rollrasen verlegen

Rollrasen bietet folgende Vorteile

  • Sofortiges Ergebnis: Rollrasen schafft sofort eine grüne und gepflegte Rasenfläche ohne lange Wartezeiten. Aber auch beim Rollrasen ist es ratsam, ihn erst nach zwei Wochen zu begehen, da er Zeit zum Anwachsen braucht.
  • Gleichmäßige Qualität: Der Rollrasen wird in einer kontrollierten Umgebung aufgezogen und hat daher eine gleichmäßige Qualität und Dichte.
  • Einfachere Installation: Das Verlegen von Rollrasen gelingt einfacher und schneller als das Säen von Rasen. Aber auch hierbei sollte man den Boden vorbereiten, damit der Rasen gut anwächst und lange schön bleibt.
  • Weniger Unkraut: Beim Rollrasen ist das Risiko geringer, dass Unkraut schnell den Garten verunstaltet.

Jedoch gibt es auch einige Nachteile beim Verlegen von Rollrasen:

  • Höhere Kosten: Der Preis für Rollrasen ist grundsätzlich deutlich höher als für Rasensamen. Man kann mit etwa 4 bis 8 Euro je Quadratmeter rechnen, wobei der Preis von der gekauften Menge, der Rasenart und der Qualität abhängt.
  • Wenig Auswahl: Die Auswahl an Sorten ist beim Rollrasen relativ begrenzt - während man bei der Rasensaat freier entscheiden kann, welche Sorten man wo aussät.
  • Keine Anpassung an den Boden: Der Rollrasen kann, wenn er erst einmal liegt, nicht an die spezifischen Bodengegebenheiten angepasst werden. Lehmige Böden sollte man vorab anpassen, indem man Sand und Humus einarbeitet. Aber auch andere Boden sollte man auf den Rollrasen vorbereiten. Dabei lockert man die Erde auf, entfernt Unkraut, und glättet und verdichtet anschließend die oberste Schicht.

2. Rasensamen säen

Auch das Säen von Rasen bietet einige Vorteile:

  • Preiswert: Das Säen von Rasen ist in der Regel günstiger als das Verlegen von Rollrasen. Man zahlt für die Samen rund 30 Cent bis 50 Cent pro Quadratmeter.
  • Größere Auswahl: Zudem gibt es eine größere Auswahl an Rasensorten, die sich an die spezifischen Bedürfnisse im Garten anpassen lassen. Sport- und Spielrasen halten viel Getobe aus, während ein Zierrasen besonders sattgrün ist und aus feinen Gräsern besteht. Ein Schattenrasen bleiben auch unter Bäumen grün, andere Sorten sind besonders hitze- und dürreresistent. Es gibt sogar spezielle Rasenarten für Mähroboter. Diese halten es gut aus, häufig geschnitten zu werden.

Diese Nachteile kann die Rasenaussaat haben:

  • Längere Wachstumszeit: Bis der Rasen dicht und belastbar ist, dauert es mehrere Wochen oder sogar Monate. Man rechnet etwa 40 Tage, bis man den Rasen zum ersten Mähen betritt. Als voll belastungsfähig gilt er nach etwa einem Jahr. Infolgedessen müssen Hobbygärtner viel Zeit und Geduld mitbringen, bis sie den Rasen normal nutzen können.
  • Mehr Unkraut: Gleichzeitig besteht eine höhere Chance, dass Unkraut das Wachstum des Rasens beeinträchtigt.
  • Mehr Aufwand: Das Säen von Rasen und die nachfolgende Pflege kosten Zeit und brauchen mehr Vorwissen als der Rollrasen.

Letztendlich hängt die Entscheidung zwischen "Rollrasen verlegen" und "Rasen säen" von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer eine schnelle und bequeme Lösung sucht, sollte auf Rollrasen zurückgreifen und ihn sich gegebenenfalls vom Profi legen lassen. Dann muss man sich auch nicht um die Vorbereitung des Bodens kümmern. Wenn man jedoch auf Geld Wert legt oder besondere Bedürfnisse hat, sollte den Rasen selber säen.

Es gibt zudem auch Mischformen wie die Samenrolle. Hierbei handelt es sich um eine dünne Matte aus Grassamen, Nährstoffen und einer Schutzschicht. Diese legt man in Bahnen auf die Erde und schneidet sie passend zurecht. Somit hat man gleichmäßig verteilte Samen, die weder davon wehen noch von Vögeln aufgefressen werden können. Preislich bewegt sich eine solche Rolle zwischen losen Samen und einem Rollrasen.

Wenn man den Rasen ausbessern und anlegen möchte, sollte man einige Tipps berücksichtigen – ein Überblick:

Was muss man vor der Aussaat beachten?

Bevor man den Rasen ausbringt, sollten einige wichtige Schritte beachtet werden.

  1. Bodenvorbereitung: Der Boden sollte locker, gleichmäßig und frei von Unkraut sein. Hier sollte man die möglicherweise noch vorhandene Grasnarbe entfernen und den Boden mit einer Grabegabel auflockern.
  2. Bodentest: Mit einem Bodentest kann man präzise ermitteln, ob der Boden ausreichend Nährstoffe und einen geeigneten pH-Wert aufweist. Je nach Ergebnis kann man den Boden dann entweder kalken, düngen oder so belassen.
  3. Wahl des Saatguts: Bestenfalls wählt man das Saatgut, das für den Bodentyp und die Klimazone am besten geeignet ist. Im Fachhandel gibt es verschiedene Rasenmischungen für sonnige oder schattige Standorte, trockene oder feuchte Böden sowie für verschiedene Regionen.

Der beste Zeitpunkt für das Säen von Rasen liegt im Frühjahr oder Herbst, wenn die Temperaturen mild sind und es genügend Feuchtigkeit gibt. Rasen säen bei einer Temperatur zwischen 10 und 18 Grad Celsius ist besonders empfehlenswert. Mitte April bis Ende Mai und Anfang bis Mitte September ist die beste Zeit für einen neuen Rasen. Eine Aussaat im Sommer sollte vermieden werden, da es dann zu heiß und trocken sein kann. Rasen säen im Winter funktioniert ebenfalls nicht, da ein kalter Boden oder sogar Frost die erfolgreiche Aussaat ebenfalls verhindert.

Zuerst sollte man den Boden wie beschrieben vorbereiten, indem man ihn auflockert und umgräbt. Hierbei entfernt man auch Unkraut. Anschließend glättet und festigt man die Oberfläche. Mittels einer Rasenwalze wird sie trittfest, bleibt aber durchlässig für Wasser.

Das Saatgut sollte gleichmäßig auf den Boden aufgetragen werden. Zudem sollte man es leicht andrücken, um einen guten Bodenkontakt zu gewährleisten. Das Saatgut muss nun mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden. Alternativ verwendet man eine Rasenwalze, um die Samen in die Erde zu drücken.

Aber auch die Bewässerung ist entscheidend. Der Boden sollte regelmäßig bewässert werden, damit das Saatgut feucht bleibt und keimt. Dazu ist ein Rasensprenger sinnvoll. Muss man den Rasen zum Bewässern betreten, sollte man Bretter auslegen, um das Gewicht zu verteilen. Eine Überwässerung sollte allerdings vermieden werden, da diese das Wachstum hemmen kann.

Dünger ist vor allem für junge Rasen sehr wichtig, damit dieser ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Teilweise ist in der Rasensaat schon Dünger enthalten. Bei der Pflege sollte man darauf achten, den neuen Rasen frei von Schädlingen oder Unkraut zu halten. Sobald er lang genug ist, sollte man ihn regelmäßig mähen. Spiel- und Sportrasen mäht man, sobald er sieben bis acht Zentimeter lang ist. Schattenrasen sollte vor dem Schnitt rund neun Zentimeter lang sein, Zierrasen vier bis fünf Zentimeter. In jedem Fall kürzt man dann ein Drittel weg. Bei Trockenheit darf ruhig etwas längeres Gras stehen bleiben.

Wenn man keine Walze zur Hand hat, ist dies noch längst kein Hindernis für eine erfolgreiche Aussaat. Denn es ist auch möglich, Rasen ohne Walze zu säen. Im Folgenden gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachmachen.

  1. Alle Steine, Unkraut und andere Gegenstände sollten aus dem Boden entfernt werden. Anschließend gräbt man den Boden etwa 10 bis 15 cm tief um und beseitigt alle Unebenheiten.
  2. Der Boden sollte locker und eben sein. Dafür ebnet man die Oberfläche des Bodens mit einem Rechen und raut sie dabei gleichzeitig auf. Somit kann man eine lockere, feine Oberfläche schaffen. Anschließend sollte der Boden ein paar Tage ruhen, sodass er wieder etwas in sich zusammensinkt.
  3. Danach sät man das Saatgut mit einem Hand-Streuer oder einer Aussaatmaschine gleichmäßig auf den vorbereiteten Boden aus. Achtung: Die Samen sollten gleichmäßig verteilt werden, Samen auf einem Fleck mindern das Ergebnis.
  4. Anschließend bedeckt man die Samen leicht mit einer dünnen Schicht Kompost oder Erde. Dies hilft, die Samen zu schützen und Feuchtigkeit zu erhalten.
  5. Im nächsten Schritt sollte der Boden sanft und gleichmäßig bewässert werden.
  6. Den Boden sollte man nun regelmäßig feucht halten, bis der Rasen vollständig gekeimt und etabliert ist.

Wer Rasen sät, sollte diesen nicht zu früh betreten, da dies das Keimen stört und das Wachstum des Rasens beeinträchtigen kann. Die genaue Zeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab (zum Beispiel der Art des Grassaatguts, den Wetterbedingungen und der Bodenbeschaffenheit). In der Regel sollte man mindestens zwei bis drei Wochen warten, bevor man den Rasen nach dem Säen betreten kann.

Bestenfalls wartet man sogar noch länger, bis das Gras mindestens fünf bis sieben Zentimeter hoch gewachsen und gut verwurzelt ist. Andernfalls riskiert man, dass die noch zarten Pflänzchen abgetreten werden und Lücken entstehen.

Pflegetipps nach der Aussaat im Überblick:

  • Regelmäßige Bewässerung (am besten früh am Morgen)
  • Keimen abwarten (mindestens zwei bis drei Wochen)
  • Regelmäßiges Mähen, sobald der Rasen gut angewachsen ist
  • Regelmäßiges Düngen
  • Unkraut und Schädlinge entfernen beziehungsweise behandeln

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