Im Garten
So kann man leckeren Rhabarber pflanzen, ernten und pflegen
14.5.2024, 07:45 UhrIn diesem Artikel:
Ganz gleich, ob im Kuchen, Kompott, Dessert, Saft oder Smoothie – der saure Geschmack von Rhabarber ist einzigartig und kann vielen Gerichten eine ganz besondere Note hinzufügen. Zudem lässt sich der Geschmack durch die Kombination mit anderen Zutaten wie Zucker oder Vanille wunderbar ausbalancieren und ergänzen.
Rhabarber ist nicht umsonst so beliebt und wird daher oftmals mit nostalgischen Kindheitserinnerungen oder Familien-Rezepten assoziiert. Zudem bietet Rhabarber zahlreiche gesundheitliche Vorteile, mit viel Vitamin C, Ballaststoffen, Kalzium und nur wenig Kalorien. Im folgenden Beitrag gibt es alle Informationen zur Ernte und Pflege von Rhabarberpflanzen.
Wie lange kann man Rhabarber ernten?
Die Rhabarber-Erntezeit endet traditionell am Johannistag, dem 24. Juni. Denn je älter die Rhabarberstangen werden, desto holziger sind sie und desto mehr Oxalsäure enthalten sie. Diese ist ungesund, wenn man sie in größeren Mengen verzehrt. Daher sollte man danach keinen Rhabarber mehr ernten. Die Blätter des Rhabarbers bieten sich jedoch optimal als Mulch im Gemüsebeet an und können im Herbst kompostiert werden.
Wie kann man Rhabarberstangen ernten?
Wer Rhabarber im eigenen Garten anbaut, kann die Stangen selbst ernten. Der beste Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn sie groß genug sind und eine kräftige Farbe haben. So funktioniert es:
- In der Regel sollte der Rhabarber ein bis zwei Jahre im Boden bleiben, bevor er geerntet wird. Die Stangen sind bereit zur Ernte, wenn sie etwa 20 bis 30 cm lang und kräftig sind. Sobald der Rhabarber Blüten bildet, sollte man die Triebe herausdrehen, damit sie dem Rhabarber keine Kraft kosten.
- Um Rhabarber zu ernten, greift man die Stange am unteren Ende und zieht sie vorsichtig aus dem Boden. Die Stange sollte nicht abgeschnitten oder abgebrochen werden, da sich an den Schnittstellen sonst Krankheitserreger oder Pilze sammeln können. Daher sollte man den Rhabarber immer nur herausdrehen, um die Pflanze langfristig nicht zu beschädigen.
- Anschließend schneidet man die Blätter von der Rhabarberstange ab und entsorgt diese. Die Blätter dürfen nicht verzehrt werden, da sie giftige Substanzen enthalten.
Achtung: Rhabarber sollte nur in begrenzten Mengen geerntet werden, damit die Pflanze nicht zu stark belastet wird. Dies könnte die weitere Entwicklung beeinträchtigen. Daher sollte man niemals alle Stangen auf einmal entfernen. Die verbleibenden Triebe benötigt der Rhabarber, um weiterhin Fotosynthese zu betreiben.
Rhabarber-Saison
Die Rhabarber-Saison in Deutschland beginnt in der Regel im April und endet im Juni oder Juli. Der genaue Zeitpunkt kann allerdings je nach Wetterbedingungen und geografischer Lage variieren. Rhabarber ist daher eine typische Frühjahrspflanze und wächst am besten bei kühlen, feuchten Bedingungen. Sobald die Temperaturen steigen, hört das Wachstum auf und der Rhabarber wird härter und holziger. Daher ist es am besten, Rhabarber in den ersten zwei Dritteln der Saison zu genießen, denn dann ist er besonders frisch und zart.
Wer Rhabarber das ganze Jahr über essen will, kann ihn geschält und in Stücke geschnitten einfrieren.
Rhabarber-Pflege: Darauf sollte man achten
Rhabarber ist eine sehr robuste Pflanze, die nur selten von Schädlingen befallen wird. Zudem ist die Rhabarberpflanze sehr pflegeleicht und wächst schnell. Damit der Rhabarber auch wirklich wächst und gedeiht, sollten folgende Tipps berücksichtigt werden:
- Boden und Standort: Rhabarber bevorzugt einen gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Dieser sollte reich an organischem Material sein. Der ideale pH-Wert für die Rhabarber-Pflanze liegt zwischen 5,5 und 6,5. Der Standort sollte möglichst sonnig bis halbschattig sein und Schutz vor kalten Winden bieten. Dafür eignet sich beispielsweise ein kleiner Obstbaum, der Schatten spendet. Rhabarber kann im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden.
- Bewässerung: In der Regel sollte Rhabarber bewässert werden, damit der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Dennoch sollte der Boden nicht zu nass sein und Staunässe vermieden werden. Während der Wachstumsperiode - im Frühjahr und Sommer - muss man einmal in der Woche zur Gießkanne greifen, wenn es nicht ausreichend geregnet hat. In heißen Gebieten oder bei trockenen Perioden kann man häufiger gießen. Insgesamt sollte man darauf achten, dass der Boden nicht zu trocken wird, da dies das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze beeinträchtigen kann. Denn bei Wassermangel werden die Stängel des Rhabarbers holzig und verlieren schnell an Geschmack.
- Düngung: Rhabarber regelmäßig zu düngen, ist ebenfalls von hoher Relevanz. Somit kann sichergestellt werden, dass die Pflanze einen nährstoffreichen Boden erhält. Vor der Pflanzung sollte Kompost oder ein gut verrotteter Mist in den Boden eingearbeitet werden. Im Frühjahr empfehlen sich stickstoffhaltige und im Herbst phosphor- und kaliumreiche Düngemittel.
- Überwinterung: Damit der Rhabarber erfolgreich überwintert, sollte die Pflanze gut vor Frost geschützt werden. Im Herbst sollte man die Stängel der Pflanze vollständig zurückschneiden, um die Bildung neuer Stängel im nächsten Frühjahr zu fördern. Zudem empfiehlt es sich, eine Schicht aus organischen Materialien wie Stroh oder Laub auf den Wurzelbereich zu geben. Damit kann der Boden isoliert und geschützt werden. Zusätzlich sollten Rhabarberpflanzen in Gebieten mit starkem Frost und extremer Kälte mit Reisig oder einem Schutzvlies abgedeckt werden.
Rhabarber-Sorten
Rhabarber-Sorten lassen sich in drei Kategorien einteilen:
- Grüner Stiel und Fleisch: Zu den grünstieligen Sorten mit ebenfalls grünem Fleisch gehört zum Beispiel der "Goliath-Rhabarber". Diese Sorte entwickelt sich zu großen Pflanzen mit hohem Ertrag, allerdings ist der Rhabarber geschmacklich sehr sauer.
- Roter Stiel und grünes Fleisch: Die zweite Gruppe ist deutlich milder im Geschmack und besteht aus einem roten Stiel und grünem Fleisch mit einem schönen Farbverlauf. Eine bekannte Sorte ist beispielsweise die "Frambozen Rood".
- Rote Stange und rotes Fleisch: Bei der dritten Sorte handelt es sich um Rhabarber mit einer roten Stange und rotem Fruchtfleisch. Der Rhabarber ist besonders zart und enthält nur wenig Säure. Ein beliebtes Beispiel für den roten Rhabarber ist die Sorte "Holsteiner Blut". Diese Sorte wird auch als "Himbeer"- oder "Erdbeer"-Rhabarber bezeichnet, da das Aroma stark an die Beeren erinnert.
Rhabarber aufbewahren und zubereiten
Um Rhabarber aufzubewahren und zuzubereiten, gibt es folgende Möglichkeiten:
1) Rhabarber roh essen
Den leckeren Rhabarber aus dem eigenen Garten kann man nicht nur in verschiedenen Gerichten verwenden, sondern auch roh essen. Hierbei sollte man allerdings lediglich die jungen, zarten Stängel verwenden. Ältere Stängel können nämlich schon sehr sauer sein. Die Rhabarberstangen sollten vor dem Verzehr immer gründlich gewaschen und von den Enden befreit werden. Am besten schält man sie auch. Danach kann man sie in kleine Stücke schneiden und pur essen oder roh als Zutat für Salate und Desserts nutzen.
2) Rhabarber einkochen
Eine weitere Möglichkeit ist das Einkochen von Rhabarber, um ihn länger haltbar zu machen oder als Mus weiterzuverwenden. Dazu schält man die Rhabarberstangen und schneidet sie in kleine Stücke. Anschließend gibt sie mit Zucker und etwas Wasser in einen Topf. Das Ganze wird aufgekocht und für einige Minuten gekocht, bis der Rhabarber weich ist. Anschließend kann man den eingekochten Rhabarber in saubere Gläser füllen oder direkt genießen.
3) Rhabarber einfrieren
Um Rhabarber länger haltbar zu machen, kann man ihn auch einfrieren. Dafür wäscht man die Rhabarberstangen, befreit sie von den Enden, schält sie gegebenenfalls und schneidet sie in kleine Stücke. Danach kann man sie in einen Gefrierbeutel füllen und ins Tiefkühlfach legen. Wie Sie Lebensmittel richtig einfrieren, erfahren Sie in unserem Beitrag.