Zucht und Pflege
So kann man eine Avocado-Pflanze aus einem Kern ziehen
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Die Avocado ist ein beliebtes Lebensmittel und liefert neben reichlich Vitaminen K, Vitamin D, B6 und E auch Kalium und Folsäure. Zudem ist die Avocado eine gesunde Fettquelle, da sie über ungesättigte Fettsäuren verfügt.
Aber wussten Sie, dass man sich aus dem Kern einer Avocado sein eigenes Avocado-Bäumchen ziehen kann? Tatsächlich ist das Züchten leichter als gedacht - es braucht aber etwas Geduld. Zudem eignet sich die Pflanze eher als Dekoration und nicht als günstige Alternative zum Avocado-Kauf im Supermarkt. Im Folgenden lesen Sie, warum das so ist. Zudem gibt es die besten Methoden und wertvolle Tipps für den ersten eigene Avocado-Pflanze.
Wie kann man einen Avocadokern einpflanzen?
Um einen eigenen Avocado-Baum zu ziehen, gibt es zwei verschiedene Methoden. Zum einen kann man den Kern der Avocado direkt in einen Topf mit Erde pflanzen und zum anderen kann man den Kern zum Bewurzeln ins Wasser geben. Beide Methoden werden genau vorgestellt.
Tipp: Damit das Experiment auch sicher gelingt, ist es sinnvoll, gleich mehrere Avocado-Kerne einzupflanzen oder ins Wasser zu hängen. Nicht jeder Kern schafft es, kräftige Wurzeln auszubilden.
- Methode 1: Avocado-Kern direkt in die Erde einpflanzen: Die einfachste Methode ist es, den Kern der Avocado direkt in die Erde zu pflanzen. Dazu füllt man lediglich einen Topf mit einem Gemisch aus Sand und Blumenerde und drückt anschließend den Avocado-Kern mit der breiten Seite ins Substrat. Dabei sollte man beachten, dass circa ein Drittel des Kerns herausschauen sollte.
Anschließend muss der Kern regelmäßig gegossen und die Erde feucht gehalten werden. Wie sollte der Standort der Avocado-Pflanze aussehen? Der Ort sollte warm und hell sein, dennoch sollte die Pflanze nicht ständig direkter Sonne ausgesetzt sein. Schon nach einigen Wochen bricht ein junger Trieb durch den Avocado-Kern. - Methode 2: Avocado-Kern zum Keimen in ein Wasserglas hängen: Bei der zweiten Methode wird der Kern zum Bewurzeln ins Wasser gegeben. Dafür ritzt man die Schale der Länge nach leicht an, damit es der Keimling leichter hat.
Um einen Avocado-Kern zum Keimen und Austreiben zu bringen, benötigt man nur drei Zahnstocher und ein Glas. Der Kern wird aus der Frucht herausgelöst, abgewaschen und getrocknet. Danach bohrt man an drei Stellen in etwa gleichem Abstand rund um die Mitte des Kerns mit einem Zahnstocher je fünf Millimeter tiefe Löcher. Anschließend setzt man den eiförmigen Avocado-Kern mit der Spitze nach oben auf das Glas.
Dabei sollte der Avocado-Kern das Wasser zwar berühren, aber nicht zu tief darin hängen. Auch hier eignet sich ein heller und warmer Standort. Empfehlenswert ist vor allem die Fensterbank. Bis sich erste Wurzeln und Triebe zeigen, dauert es rund vier bis acht Wochen. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt werden. Sobald die Avocado-Pflanze vier bis sechs Blätter hat, kann man sie in einen Topf mit etwas 25 Zentimetern Durchmessern einpflanzen. Dafür muss man lediglich die Zahnstocher abbrechen. Der Kern sollte auch hier maximal bis zur Hälfte in der Erde stecken.
Vorsicht: Bei der Wassermethode fängt der Avocado-Kern häufig an zu schimmeln, deshalb tut man sich beim direkten Einpflanzen meist leichter. Wichtig ist es, die Erde feucht, aber nicht nass zu halten. Gärtner-Anfängern hilft eine Erinnerung auf dem Smartphone, die Pflanze regelmäßig zu gießen.
Avocado-Pflanze: Pflege
Damit sich die Avocado-Pflanze ideal entwickeln kann, muss man sie pflegen. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden. Zudem sollte sich die Pflanze an einem sonnig-warmen Standort befinden. Bei zu viel Nässe kann sich Schimmel bilden, sodass der Kern aufweicht und verfault. Der Avocado-Baum sollte daher am besten bei einer Zimmertemperatur zwischen 22 und 25 Grad Celsius an einem hellen Fenster aufgestellt werden. Gleichzeitig sollte eine regelmäßige Wasserversorgung gewährleistet sein.
Im Zimmer wird ein Avocado-Bäumchen auch nach ein paar Jahren nicht größer als 150 Zentimeter. Zudem bildet der Avocado-Baum oftmals nur eine verzweigte Krone aus dünnen und langen Trieben. Daher funktioniert langfristig der Anbau von Avocado-Pflanzen am besten in Gewächshäusern oder im Wintergärten. Dort können am ehesten die tropischen Verhältnisse nachgeahmt werden, in denen die Pflanze am besten gedeiht: viel Licht, eine hohe Luftfeuchtigkeit und genügend Wärme. Ältere Pflanzen können im Sommer auch ins Freie, an einen geschützten Platz, auf der Terrasse oder auf den Balkon gestellt werden. Wenn es Ende August beziehungsweise Anfang September nachts zu kalt wird, sollte der Avocado-Baum allerdings auch schnell wieder ins Haus geholt werden.
- Die richtige Menge Dünger für Avocados: In den ersten Monaten brauchen junge Avocado-Pflanzen keinen Dünger, da sie sowohl im Kern als auch im Substrat ausreichend Nährstoffe finden. Sechs Monate später sollten die Jungpflanzen alle zwei bis drei Wochen mit ein wenig Flüssigdünger im Gießwasser versorgt werden. Avocados, die ein wenig älter sind, vertragen in der Wachstumsphase die auf der Dünger-Verpackung angegebene Dosis. Dabei reicht es aus, die Avocado-Pflanzen alle vier bis sechs Wochen zu düngen. In den Wintermonaten braucht der Avocado-Baum eine Ruhepause.
- Wie oft muss man eine Avocado-Pflanze gießen? Es genügt, wenn man das Avocado-Bäumchen einmal in der Woche gießt. Trotzdem sollte man darauf achten, dass die Erde nie ganz austrocknet. Wer Wurzelfäule vermeiden und ein starkes Wachstum begünstigen möchte, sollte die Avocado ein bis zwei Mal im Jahr umtopfen. Am besten eignet sich dafür das Frühjahr nach der Winterruhe.
Zum Gießen empfiehlt sich entkalktes und kalkarmes Wasser. Wenn das Wasser zu viel Kalk enthält, reagiert die Pflanze mit Chlorose, der durch Eisenmangel ausgelöst wird. Wer die Pflanze danach mit eisenhaltigen Dünger versorgt, kann das Avocado-Bäumchen (meist) noch retten. - Wie viel Licht braucht eine Avocado-Pflanze? Die Avocado sollte sukzessive an mehr Sonne gewöhnt werden, bis sie auch einen vollsonnigen Standort verträgt. Somit können ältere Pflanzen im Sommer auch draußen stehen.
- Avocado zurückschneiden: Damit die Avocado kräftig und buschig wachsen kann, muss sie von Zeit zu Zeit zurückgeschnitten werden. Der Avocado-Baum wächst in der Regel als langer, gerader Trieb. Sobald der Trieb rund 15 Zentimeter lang ist, kann er um die Hälfte gekappt werden. Dabei sollten auf jeden Fall drei bis vier Augen stehen bleiben. Wenn die Pflanze gut eingewurzelt ist, kann sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf eine Länge von 30 Zentimetern gekappt werden, damit sie sich nicht weiter verzweigt.
Wie lange dauert es, bis eine Avocado Früchte trägt?
Bis Avocados Blüten bilden und Früchte tragen, kann es lange dauern: ungefähr fünf bis zehn Jahre. Und das ist auch nicht die einzige Hürde. Damit die Bestäubung auch funktioniert, müssen mindestens zwei Avocado-Bäume gleichzeitig gezogen werden. Denn die Pflanze ist ein Zwitter, die mit Pollen einer anderen Avocado befruchtet werden muss. Wenn die Avocado-Pflanzen im Haus stehen, kann man die Pollen mit einem Pinsel von den Blüten auf die andere Pflanze übertragen.
Damit die Pflanze blüht, ist ein sonniger, warmer Standort wichtig. Am besten funktioniert es, wenn es im Frühling und Sommer lange warm ist. Auch dann sind die Früchte eher klein, da es im Vergleich zu den tropischen Gefilden an Sonne und Wärme fehlt.
Sind Avocados winterhart?
Avocados sind nicht winterhart. Wenn die Temperaturen unter fünf Grad Celsius sinken, müssen Avocados auf jeden Fall im Haus sein. Das Bäumchen sollte bei 10 bis 15 Grad Celsius an einem hellen Standort überwintern. Im Frühjahr kann die Avocado dann bei Bedarf in einen größeren Topf umgepflanzt werden.
Was sind Avocados?
Die Avocado ("Persea Americana") bezeichnet eine Pflanzenart aus der Familie der Lorbeergewächse. Die Frucht mit dem grünen Fruchtfleisch ist aus botanischer Sicht eine Beere. Ursprünglich stammt der Avocado-Baum aus feuchtwarmen tropischen Regenwäldern in Mexiko und Zentralamerika. Heute werden allerdings mehr als 400 Kultursorten in allen Teilen der Welt angebaut.