Pflanzenpflege

Ist die Bougainvillea winterhart?

Elias Thiel

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12.11.2024, 08:03 Uhr
Die Bougainvillea verschönert zahlreiche Balkone und Terrassen. Wie bekommt man sie über den kalten Winter?

© IMAGO/Snowfield Photography Die Bougainvillea verschönert zahlreiche Balkone und Terrassen. Wie bekommt man sie über den kalten Winter?

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Der beliebte Kletterstrauch aus Südamerika ist vor allem als Topfpflanze auf Terrassen und Balkonen in Deutschland beliebt. Die Bougainvillea erfreut jeden Hobbygärtner mit ihren leuchtenden Blüten und schönen Blättern. Während des Winters sollte allerdings unbedingt vermieden werden, dass die Pflanze Frost ausgesetzt ist. Denn dies zieht oftmals irreversible Schäden nach sich.

Daher ist es im Herbst ratsam, die Pflanze in ein geeignetes Winterquartier zu verlagern. Aber wie kann man die Drillingsblume überwintern? Was ist der beste Standort? Wann schneidet man die Pflanze zurück und worauf sollte man bei der Pflege im Winter achten? Alle Antworten gibt es in diesem Artikel.

Bougainvillea-Arten sind ursprünglich in Südamerika beheimatet und gehören zur Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae). In gemäßigten Klimazonen - wie sie in Deutschland vorherrschen - werden diese tropischen Klettersträucher allerdings nur als Kübelpflanzen kultiviert.

Nein, die Bougainvillea ist nicht winterhart. Aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit ist es wichtig, Bougainvillea-Pflanzen rechtzeitig in ein passendes Winterquartier zu verlegen.

Für Bougainvillea-Pflanzen gibt es zwei verschiedene Überwinterungsarten: kühl überwinternde Arten und mild überwinternde Arten. Die am häufigsten vorkommende Art namens "Bougainvillea glabra" zeichnet sich durch ihre eleganten, leuchtend violetten Blüten aus und gedeiht normalerweise im Mittelmeerraum bis zur Gardasee-Region. In diesen Gebieten kann sie im Freien wachsen und hohe Rankhilfen erklimmen. Die Bougainvillea glabra lässt sich erfolgreich in einem kühlen Winterquartier überwintern. Dort verliert sie im Laufe des Winters ihre Blätter, aber treibt im Frühjahr wieder zuverlässig aus.

Allerdings können nicht alle Bougainvillea-Arten auf die gleiche Weise überwintert werden. Bougainvillea spectabilis und Bougainvillea peruviana müssen in milderen Bedingungen überwintern und sollten keinen Temperaturen unter zwölf Grad Celsius ausgesetzt sein, da dies zu Schäden an den Wurzeln und dem Absterben der Pflanze führen kann.

Aber wie kann man die Bougainvillea-Arten voneinander unterscheiden? Die einfachste Möglichkeit zur Unterscheidung ist die Blütenfarbe. Die Bougainvillea glabra hat typischerweise violette Blüten, während Bougainvillea spectabilis und peruviana Blüten in Weiß, Rot, Pink oder Purpur tragen.

Tipp: Wer kein warmes Winterquartier hat, sollte beim Kauf von Bougainvillea-Pflanzen unbedingt auf die Art "Bougainvillea glabra" achten und die entsprechenden Hinweise für die Überwinterung in kühler Umgebung befolgen. Für andere Bougainvillea-Arten sind die Anweisungen zur warmen Überwinterung relevant.

Bougainvillea-Pflanzen sind sehr empfindlich gegenüber Temperaturen unter fünf Grad Celsius und können bei Frost rasch Schaden nehmen oder absterben.

Die subtropische Bougainvillea ist äußerst empfindlich gegenüber Frost, weshalb der richtige Zeitpunkt für die Überwinterung dieser Pflanze von entscheidender Bedeutung ist. Daher muss die Kletterpflanze frühzeitig in ihr Winterquartier verlegt werden. Nach den Wintermonaten ist es außerdem wichtig, ihr ausreichend Zeit zu lassen, bevor man sie wieder ins Freie bringt.

Die Überwinterung sollte idealerweise Anfang bis Mitte Oktober mit entsprechendem Kälteschutz beginnen. Bis spätestens Ende Oktober sollte die Bougainvillea in ihrem Winterquartier untergebracht sein, auf jeden Fall jedoch noch vor dem Einsetzen des ersten Frosts.

Die Überwinterung von Bougainvillea-Pflanzen kann entweder in kühlen oder warmen Bedingungen erfolgen. Die Wahl hängt von der Verfügbarkeit geeigneter Standorte, der Bougainvillea-Art und der Bereitschaft ab, im Frühling etwas länger auf das neue Austreiben der Pflanze zu warten.

Die ideale Überwinterung für Bougainvillea erfordert einen gut beleuchteten Standort mit Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius. Zehn Grad Celsius sind dabei das absolute Minimum, darunter beginnt die Pflanze Schäden zu nehmen.

Warme Überwinterung: Bougainvillea überwintern in der Wohnung

Bei der warmen Überwinterung behält die Bougainvillea ihr Laub und braucht dafür einen Ort mit viel Wärme und reichlich Licht. Ideal sind Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius. Für diese Methode ist ein beheizter Wintergarten sehr gut geeignet, in dem die Pflanze von allen Seiten ausreichend Licht erhält. Wenn der Himmel im Winter oftmals bedeckt ist, kann es sinnvoll sein, der Bougainvillea zusätzliches Licht zur Verfügung zu stellen. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung einer Pflanzenlampe erreicht werden. Falls kein Wintergarten vorhanden ist, kann die subtropische Kletterpflanze auch im Wohnzimmer untergebracht werden. Allerdings muss man dann auf jeden Fall für ausreichend Licht sorgen.

Kalte Überwinterung: Bougainvillea überwintern in der Garage

Bei der kühlen Überwinterung verliert die Bougainvillea ihr Laub und das Austreiben im Frühjahr erfolgt verzögert. Ansonsten ist die Pflege eher unkompliziert.

Ein geeigneter Standort für diese Variante ist ein unbeheiztes Nebengebäude mit Fenstern. Eine alternative Option ist ein kühler Wintergarten. Daneben eignen sich auch ein Gewächshaus oder ein Überwinterungszelt. Allerdings sollte die Temperatur niemals unter den Gefrierpunkt (Null Grad Celsius) fallen.

Tipp: Wenn der Boden besonders kalt ist, sollte man den Bougainvillea-Topf auf ein Holzbrett oder eine Styroporplatte stellen und somit die Pflanze vor Kälte von unten schützen.

Wenn die Drillingsblume während dieser Zeit ihre Blätter verliert, ist dies kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Die Kletterpflanze kann dadurch sogar mehr Energie speichern und im Frühling erneut austreiben.

Bougainvillea überwintern im Freien: Geht das?

Da Bougainvillea-Pflanzen nicht winterhart sind, vertragen sie auch keinen Frost und können nicht draußen überwintern. In Deutschland wird die Bougainvillea daher nicht im Garten, sondern als Kübelpflanze auf der Terrasse oder dem Balkon angesiedelt. Aus diesem Grund sollte man die Kübelpflanze bereits ab Oktober, bevor nächtlicher Frost auftritt, in den Innenbereich bringen.

Um die Pflanze in einer bestimmten Form zu halten, sollten Hobbygärtner den Rückschnitt im Herbst vor der Winterruhe (oder auch im frühen Frühling) durchführen. Auch ein starker Rückschnitt schadet der mediterranen Pflanze nicht.

Bougainvillea-Pflanzen lassen sich sehr gut zurückschneiden. Wenn sie ohne Schnitt wachsen, können sich sehr lange, dünn verzweigte Triebe bilden, an deren Enden üppige Blüten blühen.

Wenn man die Bougainvillea regelmäßig schneidet, wird dies im Laufe der Jahre zu einem kräftigen Wachstum der Haupttriebe führen. Infolgedessen kann die Pflanze auch ohne zusätzliche Kletterhilfen auskommen. Zwischendurch sollten auch verwelkte Blütenstände abgeschnitten werden.

Tipp: Stets sollten Hobbygärtner nur im grünen und nicht verholzten Bereich schneiden.

Beim Umtopfen sollte man immer darauf achten, dass das frische Substrat gut durchlässig ist und nur einen geringen Humusanteil enthält. Außerdem sollte der Blumentopf nicht zu groß sein, da eine zu große Menge Erde dazu führen kann, dass die Bougainvillea übermäßig Energie in das Blattwachstum statt in die Blütenproduktion investiert.

Im Abstand von etwa zwei bis drei Jahren kann man die Bougainvillea nach der Überwinterung umtopfen. Dies fördert ein kräftiges Wachstum und die Bildung neuer Blüten.

Tipp: Wenn man eine Schicht Blähton auf den Boden des Blumentopfs legt, wird die Bodendurchlässigkeit weiter verbessert. Dies schafft zusammen mit dem Pflanzentopf die idealen Bedingungen für die Drillingsblume und vermeidet Staunässe.

Die Pflege der Bougainvillea unterscheidet sich je nach Standort.

Bei einem kalten Winterquartier sollte man regelmäßig abgefallenes Laub entfernen, um Fäulnis und Infektionen der Pflanze zu verhindern. Während des Winters wirft die Bougainvillea in der Regel alle ihre Blätter ab. Aus diesem Grund sollten die Pflanzen während dieser Zeit in etwas gedämpftem Licht stehen. Ein vollständig schattiger Standort ist jedoch nicht empfehlenswert. Außerdem sollte man die Drillingsblume während der Winterpause nicht gießen, erst mit dem Austreiben der ersten Blätter im Frühjahr kann damit wieder begonnen werden. Das Düngen sollte man im Winter ebenfalls einstellen, da die Pflanze in dieser Zeit Ruhe benötigt. Weiterhin sollte man die exotische Pflanze regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen überprüfen. Zuletzt sollten Hobbygärtner die Bougainvillea nicht zu eng neben anderen Pflanzen platzieren, um Infektionen vorzubeugen.

In einem warmen Winterquartier ist hingegen ein regelmäßiges Gießen erforderlich. Bestenfalls setzt man Feuchtigkeitsmesser ein, um die Feuchtigkeit der mediterranen Pflanze zu überprüfen. Auch hier sollte die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall untersucht werden.

Ab März ist es wieder möglich, Bougainvillea-Pflanzen an höhere Temperaturen zu gewöhnen. Beginnen sollte man mit einer Raumtemperatur von 14 bis 16 Grad Celsius. Wenn ausreichend Licht und Sonne vorhanden sind, werden die Pflanzen schnell neue Blätter und Blüten entwickeln. Dann können sie wieder an ihren sonnigen Standort zurückkehren. Allerdings sollte man auf Nummer sicher gehen, denn Frost vertragen die Pflanzen gar nicht. Nach draußen sollten sie also erst nach den Eisheiligen Mitte Mai.

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