Garten im Herbst

Pflanzen überwintern: Sind Wandelröschen winterhart?

Elias Thiel

E-Mail zur Autorenseite

Benedikt Dirrigl

E-Mail zur Autorenseite

7.11.2024, 07:16 Uhr
Wandelröschen stammen ursprünglich aus tropischen Regionen. Wie bekommt man sie in Deutschland über den Winter?

© IMAGO / imagebroker Wandelröschen stammen ursprünglich aus tropischen Regionen. Wie bekommt man sie in Deutschland über den Winter?

In diesem Artikel:

Das Wandelröschen (Lantana) bezaubert mit den leuchtenden Blüten und ist in vielen Gärten, auf Balkonen und auf der Terrasse eine beliebte Kübelpflanze. Das Besondere an der Tropenpflanze ist, dass sie ihre Blütenfarbe das ganze Jahr über verändert. Je nach Sorte und Saison kann das Wandelröschen in verschiedenen Farben erblühen, darunter Gelb, Orange, Rot, Rosa und sogar Violett.

Wenn der Winter naht, stehen Hobbygärtner vor der Herausforderung, das Wandelröschen über die kalten Monate zu bringen. Wie das funktioniert und worauf Sie bei der Überwinterung achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Lantana sind nicht winterhart und daher sehr frostempfindlich. Ursprünglich in tropischen Regionen beheimatet, gedeiht die Pflanze am besten an feuchtwarmen Standorten. Allerdings hat das wunderschöne Wandelröschen dennoch seinen Weg in die Gärten Europas gefunden. In Deutschland sind die erhältlichen Topfpflanzen meist Varianten gezüchteter Lantana-Pflanzen (Camara-Hybriden), die auf der Wildart namens "Lantana camara" basieren. Daher ist auch die Lantana Camara nicht winterhart.

Aufgrund ihrer tropischen Ursprünge sind alle Variationen des Wandelröschens äußerst anfällig für Frost und sollten daher vor dem ersten Auftreten nächtlicher Fröste in ein Winterquartier verlegt werden. Aber wie bekommt man Wandelröschen unbeschadet über den kalten Winter in Deutschland?

  • Idealer Standort
    Wandelröschen können entweder hell oder dunkel überwintern. Bei einem hellen Standort ist eine Temperatur von circa zehn Grad optimal, ein dunkler Standort kann etwas kühler sein, sollte aber nicht unter fünf Grad Celsius fallen. In beiden Fällen ist das wichtigste, die Temperatur möglichst konstant zu halten, denn Schwankungen vertragen die Pflänzchen gar nicht. Die Erde sollte während der Überwinterung nie ganz austrocknen, andererseits gilt es natürlich auch, Staunässe zu vermeiden.
  • Wandelröschen überwintern im Topf
    Das Wandelröschen wächst an den natürlichen Standorten als Strauch und erreicht eine Höhe von bis zu drei Metern. Da die Zierpflanze jedoch nicht winterhart ist, sollte man sie in einem Kübel oder Topf pflanzen. Auf diese Weise kann die Pflanze zusammen mit ihrem Topf im Herbst in ein geschütztes Winterquartier umziehen.

Auch wenn die Überwinterung an einem hellen Standort vorzuziehen ist, kann man Wechselröschen an einem dunklen Platz über den Winter bringen. Die Garage oder ein Keller eignen sich dafür. Die Temperatur sollte möglichst konstant zwischen fünf und zehn Grad liegen. Je dunkler es das Wandelröschen über die kalten Monate hat, desto mehr Blätter verliert es, ein Rückschnitt im Frühjahr fördert das Austreiben. Während der Winterruhe kann auf die Zugabe von Dünger verzichtet werden. Gießen sollte man das Wandelröschen zurückhaltend bis moderat.

Wandelröschen in der Wohnung zu überwintern ist zwar möglich, aber nicht optimal. Da es in Wohnräumen meist wärmer als zehn Grad ist, fällt die Pflanze nicht in ihre Winterruhe. In diesem Fall brauchen die Pflanzen deutlich mehr Pflege, außerdem sind sie anfälliger für Schädlinge und Krankheiten wie Spinnmilben oder Grauschimmel. Schildläuse sind hingegen selten ein Problem für Wandelröschen.

Besser ist ein leicht beheizter Wintergarten. Bei viel Licht und Temperaturen um die zehn Grad kommt das Wandelröschen gut über den Winter, wichtig ist dann vor allem Temperaturschwankungen zu vermeiden. Andernfalls könnten die Blütensträucher auch in dieser Umgebung einen erheblichen Teil ihrer Blätter verlieren.

Wer sich für die Überwinterung an einem hellen Standort entscheidet, sollte vorher die vertrockneten Blüten unbedingt entfernen und die Pflanze leicht zurückschneiden. In diesem Fall sollte man auch die gewohnte Pflege beibehalten: Regelmäßiges, aber moderates Gießen ist während der Überwinterung des Wandelröschens wichtig.

Für eine gute Überwinterung und schönes Austreiben im Frühjahr brauchen Wandelröschen zwei Rückschnitte - einen im Herbst und einen im Frühling.

Wer die Wandelröschen an einem hellen Standort überwintern möchte, sollte im Herbst nur wenig zurückschneiden. Ein Einkürzen von circa einem Drittel der Triebe ist dann ausreichend. Bei einer dunklen Überwinterung empfiehlt sich ein stärkerer Rückschnitt. Wichtig ist vor allem, alle verwelkten Blätter und kranken Pflanzenteile zu entfernen.

Um das Wandelröschen zur Bildung neuer Zweige und Blüten anzuregen, sollte man die Triebe nach der Überwinterung im März oder April auf eine Länge von zehn bis 15 Zentimeter zurückschneiden. Dies fördert das Wachstum von frischen Trieben, die dann wiederum mehr Blüten hervorbringen.

Achtung: Beim Schneiden tritt Pflanzensaft aus, der starke Hautreizungen verursachen kann. Daher sollte man immer Handschuhe während des Rückschnitts tragen.

Wenn sich das Wandelröschen im Winterruhe-Modus befindet, benötigt es nach wie vor eine gewisse Aufmerksamkeit. Das Wachstum verlangsamt sich zwar erheblich, dennoch sollte die Pflanze nicht austrocknen. Die Wassergabe im Winter sollte allerdings mäßig sein. Bei wärmeren Standorten wie einem Wohnzimmer muss das Wandelröschen häufiger gegossen werden als in einem kühlen und dunklen Keller.

Dünger ist für das Wandelröschen im Winter nicht erforderlich. Wer das Wandelröschen in einem warmen Raum überwintert, sollte sie zweimal pro Woche mit lauwarmem Wasser besprühen. Während der Wintermonate ist es entscheidend, die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall zu überwachen. Mit einer sorgfältigen Überprüfung kann man einen Befall frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren.

Um das Wandelröschen rechtzeitig auf den Frühling vorzubereiten, sollte es bereits im Februar an einen helleren und wärmeren Standort gestellt werden. Dies fördert einen frühen Austrieb der Pflanze.

Ab Februar endet die Winterruhe, und das Wandelröschen kann wieder vermehrt gegossen werden, während es sich langsam an die nun höheren Temperaturen gewöhnt.

Nachdem die Eisheiligen vorüber sind und die Temperaturen nachts nicht mehr unter zehn Grad Celsius fallen, können die Wandelröschen ins Freie gebracht werden.

Allerdings sollte man die Pflanze zunächst an einem geschützten Standort platzieren, um sie allmählich an die Sonnenstrahlen zu gewöhnen.

Verwandte Themen