Fatale Ermittlungsfehler nach dem Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke

Elke Graßer-Reitzner

Lokalredaktion Nürnberg und Rechercheteam

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17.12.2020, 21:28 Uhr
Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke setzten sich für die Zusammenarbeit der christlichen und jüdischen Religionen ein.

© H. Stümpel Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke setzten sich für die Zusammenarbeit der christlichen und jüdischen Religionen ein.

Statt zuerst der Spur der am Tatort gefundenen Brille nachzugehen, die die Fahnder direkt ins rechte Milieu in Franken geführt hätte, suchte man viel zu lange nach Motiven innerhalb der jüdischen Gemeinde, weil es dort massiv Streit gegeben hatte.


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Eine Sonderkommission des bayerischen Landeskriminalamtes präsentierte eine Wochen nach dem Mord an Lewin und Poeschke eine Brille, die der Täter am Tatort verloren hatte. Sie gehörte Franziska Birkmann, der Lebensgefährtin von Kalr-Heinz Hoffmann von der gleichnamigen Wehrsportgruppe. 

Eine Sonderkommission des bayerischen Landeskriminalamtes präsentierte eine Wochen nach dem Mord an Lewin und Poeschke eine Brille, die der Täter am Tatort verloren hatte. Sie gehörte Franziska Birkmann, der Lebensgefährtin von Kalr-Heinz Hoffmann von der gleichnamigen Wehrsportgruppe.  © Günter B. Kögler

Die Methodik lieferte geradezu die Blaupause für die Ermittlungen in der NSU-Mordserie 20 Jahre später. Die Opfer wurden verunglimpft und durften keine Opfer sein. So wie Lewin als zwielichtiger Typ und angeblicher Mossad-Agent beschrieben wurde, leider auch in unseren Nürnberger Zeitungen, so hieß es im Jahr 2000 aus Polizeikreisen, der erschossene Blumenhändler Enver Simsek sei ein Drogendealer und Mafiosi gewesen.


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Nichts davon stimmte und schützte die rassistisch und antisemitisch motivierten Mörder. Soll es sich im Erlanger Fall und beim Oktoberfest-Attentat angeblich um Einzeltäter gehandelt haben, hängt man heute im NSU-Komplex noch der Trio-These an. Wann müssen sich endlich die Hintermänner verantworten?

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