Hunderttausende Seiten Ermittlungsakten

Kripo Amberg mit Schlag gegen Kinderporno-Chatgruppe: 1600 Verdächtige ermittelt

23.7.2021, 15:53 Uhr
1600 Tatverdächtige, die kinderpornografische Bilder oder Videos besessen oder verbreitet haben sollen, hat die Kripo Amberg nun ermittelt. 

© Silas Stein, dpa 1600 Tatverdächtige, die kinderpornografische Bilder oder Videos besessen oder verbreitet haben sollen, hat die Kripo Amberg nun ermittelt. 

Insgesamt 21 Umzugskartons mit mehreren hunderttausend DIN-A4-Seiten füllen die Ermittlungsakten, die die Staatsanwaltschaft Amberg nun von der Kripo Amberg erhalten hat. Monatelang hatte die Polizei zuvor verdeckt ermittelt. Schließlich wurden zwei Großverfahren umfangreich aufbereitet und der Staatsanwaltschaft übergeben.

Auch tierpornografische Bilder und Videos

Zuvor hatte eine Anzeige die Polizei auf die entscheidende Spur gebracht. Die Beamten untersuchten daraufhin die Chatgruppe eines Messenger-Dienstes. Bei der Auswertung eines Mobiltelefons durch digitale Forensiker der Oberpfälzer Polizei wurden weitere Chatgruppen gefunden, in denen kinder- und jugendpornografische sowie tierpornografische, gewaltverherrlichende und volksverhetzende Inhalte eingestellt wurden.

Die „Laufwege“ der versendeten Bilder und Videos wurden nachverfolgt, woraus sich noch weitere verstrickte Anschlussinhaber feststellen lassen konnten.

Insgesamt wurden seit Aufnahme der Ermittlungen in den letzten fünf Monaten über 1600 Tatverdächtige ermittelt. Diese sind im gesamten Bundesgebiet verteilt. Einzelne wurden sogar im Ausland, wie zum Beispiel USA, Schweiz, Österreich und Frankreich ermittelt.

Selbst Kinder und Jugendliche versenden Material

„Die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie hat in den letzten Jahren stark zugenommen und beschäftigt uns deutlich in vielen Ermittlungsverfahren. Neben Menschen mit pädophilen Neigungen, sind es häufig auch Kinder und Jugendliche, die achtlos derartiges Material in Gruppenchats verschicken und sich damit regelmäßig strafbar machen. Deshalb richtet sich unser Appell ganz besonders auch an die Eltern, ihre Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren“, sagt der stellvertretende Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Amberg, Erster Kriminalhauptkommissar Peter Krämer.

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