Aus nach 70 Jahren: Kein Winterball mehr an der FAU
30.1.2020, 09:00 Uhr"Über Jahrzehnte war der Universitätsball, gemeinsam organisiert mit den Nürnberger Hochschulen, ein erfolgreiches Event im Veranstaltungskalender der Region", sagt Unipräsident Joachim Hornegger. "Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet, dass sich insbesondere unsere Studierenden andere Formate als einen klassischen Schwarz-Weiß-Ball wünschen." Klassisch Schwarz-Weiß – das heißt, die Männer im Anzug, die Damen in Abendkleidern, mit Eröffnungspolonaise und Tanzmusik – das lockte zuletzt jedes Jahr Anfang Februar rund 1500 bis 2000 Gäste in die Meistersingerhalle. Darunter waren immer auch Vertreter regionaler Unternehmen, aus Politik und Wissenschaft.
Unter anderem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und seine Frau waren Stammgäste. Herrmanns Vater, damals Rektor der Universität, hatte den Ball 1969 von Erlangen nach Nürnberg verlegt, um auch die damals neue, zweite Stadt im Namen der Uni mit einer gesellschaftlichen Veranstaltung zu würdigen – als Gegenstück zum Schlossgartenfest in Erlangen im Sommer. Weil in den 1990er Jahren die Besucherzahlen sanken, holte die Uni im Jahr 2000 die Nürnberger Hochschulen als Veranstalter mit dazu, die Technische, die Evangelische, die Musik-Hochschule und die Akademie der Bildenden Künste. Die Zahl der Studenten beim Ball stieg daraufhin auf bis zu 500. Vor drei Jahren waren es dann nur noch 350, dann 250 und zuletzt sogar nur 150 verkaufte Studententickets.
Zudem ist Ursula Ertl diesen Sommer in Rente gegangen. Sie hatte den Ball in den vergangenen 20 Jahren organisiert. "Wir wollen nun verstärkt Veranstaltungen unterstützen, die ganz gezielt unsere Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen in den Mittelpunkt rücken", sagt Hornegger. "Beispiele hierfür sind die feierliche Promovierendenverabschiedung, der studentische Filmwettbewerb oder das FAU-Wunschkonzert, das in diesem Jahr wieder aufgelegt wird." Vor fünf Jahren hatten Studenten das Wunschkonzert getaufte Musikfestival bei einem deutschlandweiten Online-Wettbewerb gewonnen. Rund 750 feierten damals im "Hirsch" in der Nürnberger Vogelweiherstraße. Diesmal ist das "E-Werk" in Erlangen dran. Dort spielen am Freitag, 24. April, zwei noch unbekannte Headliner sowie zwei Nachwuchsbands, über die die Studenten abstimmen durften.
Eine uniweite Verabschiedung ihrer Promovierenden hat die FAU vor zwei Jahren eingeführt. Dieses Jahr lädt sie dazu am Freitag und Samstag, 19. und 20. Juni, ein. Teilnehmen dürfen alle, die 1970, 1995, 2005 oder 2020 an der FAU promoviert haben. "Alle, die dennoch nicht auf einen klassischen Ballabend verzichten möchten, sollten sich natürlich bereits jetzt das Schlossgartenfest als Event-Highlight im Kalender vormerken", sagt Präsident Hornegger. Als Termin steht bereits Samstag, der 27. Juni, fest. Ausweichtermin bei schlechtem Wetter ist Samstag, 4. Juli. Der Winterball in der Meistersingerhalle war dagegen immer wetterunabhängig.
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