FFP2-Maskenpflicht: Störungsfreier Auftakt in Nürnberg
18.1.2021, 13:31 UhrIn einer Bus-Linie, die an diesem nasskalten und grauen Montagmorgen aus den südöstlichen Vororten Nürnbergs in Richtung S- und U-Bahn rollt, ist nicht viel los. Ein paar müde Pendler, ein paar Menschen mit Einkaufs-Trolleys steigen ein und aus. Ausnahmslos alle tragen die seit 18. Januar vorgeschriebenen FFP-2-Masken.
Auch dem Busfahrer, der schon seit einige Zeit im Dienst ist, sind noch keine Stoff-Masken-Träger oder gar Maskenverweigerer aufgefallen.
Ein ähnliches Bild in der S- und U-Bahn: Zum größten Teil, so der Eindruck, setzten die Nürnbergerinnen und Nürnberger bereits am ersten Tag die FFP-2-Masken-Pflicht um. Das bestätigt auch Elisabeth Seitzinger von der VAG: "Die meisten Menschen, die unterwegs sind, halten sich an die Vorgabe. Und die, die sich nicht darauf eingestellt haben, tun es bestimmt im Laufe der Woche", ist sie sicher.
Die Sprecherin erklärt dies mit Verweis auf die "Kulanzwoche." Damit sich die Bürger an die neuen Vorschriften gewöhnen können und die FFP2-Masken kaufen können, soll es zunächst keine Bußgeldbescheide geben, hatte die Bayerische Staatsregierung vergangene Woche verkündet.
Die Verkehrsbetriebe setzen derweil auf Aufklärung: Auf Anzeigetafeln und im Fahrgastfernsehen laufen entsprechende Informationen, Durchsagen an Bahnsteigen und in Bahnen sollen die Menschen an die neue Regelung erinnern und Service-Mitarbeiter sprechen Fahrgäste ohne Schutz an, berichtet Elisabeth Seitzinger von den Maßnahmen.
Das gilt jetzt in Bussen und Bahnen
Eine FFP2-Maske müssen laut VAG nur Fahrgäste tragen, die mindestens 15 Jahre alt sind. Für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren reicht weiterhin die Alltagsmaske aus. Wer noch jünger ist, braucht - wie bisher - gar keine Gesichtsbedeckung. Besondere Zwischenfälle habe es am ersten Vormittag noch nicht gegeben, berichtet die Sprecherin.
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Auch das Polizeipräsidium Mittelfranken vermeldet einen ruhigen Auftakt: "Wir sprechen die Leute an. Aber wir gehen mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß vor und setzen auf Gespräche. Vielleicht konnte sich ja noch nicht jeder mit den FFP2-Masken eindecken", sagt Michael Petzold von der Pressestelle. "Wenn wir aber merken, jemand ist prinzipiell Maskenverweigerer, gehen wir anders vor", sagt er.
Nachschub vorhanden
Auch in Einzelhandelsgeschäften - sofern sie überhaupt geöffnet sind, gilt seit Montag die FFP2-Maskenpflicht. In einer Drogeriemarktfiliale in der Königstraße gab es zum Auftakt der neuen Regelung keine Probleme – weder mit uneinsichtigen Kunden, noch mit Nachschub, wie eine Verkäuferin berichtet.
Am Packtisch verstaut gerade eine Kundin eine Packung der derzeit so begehrten Ware. "Wir haben eigentlich in unserer Nachbarschaft eine Sammelbestellung im Internet gemacht, um einen günstigen Preis zu bekommen. Das Paket ist aber leider noch nicht angekommen", erzählt die Frau.
Für den Notfall hatte sie sich bereits vergangene Woche ein Exemplar in der Apotheke besorgt. "Die wollten aber fast fünf Euro für eine Maske. Das ist mir zu teuer", sagt sie. Die Drogeriemasken hätten die Hälfte gekostet, die Internet-Masken seien für unter zwei Euro das Stück zu haben - wenn sie denn irgendwann eintreffen.