Studie belegt: Hundehalter haben deutlich höheres Corona-Risiko - Forscher vermuten Grund

18.11.2020, 13:26 Uhr

Dass sich nicht nur Menschen, sondern auch Hunde und Katzen mit dem Coronavirus infizieren können, gilt schon länger als gesichert. Bislang ging man aber davon aus, dass die Zweibeiner die Vierbeiner anstecken - und nicht andersherum. Eine Forschergruppe der Universität Granada und der andalusischen Schule für öffentliche Gesundheit hat genau das untersucht - und ist zu einem anderen Schluss gekommen.

Studie: Corona-Risiko für Hundebesitzer 78 Prozent höher

Demnach hätten Hundebesitzer ein 78 Prozent höheres Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Die entsprechende Studie wurde in der Fachzeitschrift Environmental Research veröffentlicht. Dafür haben die Wissenschaftler rund 2000 Menschen befragt, welchen Aktivitäten sie während der Corona-Pandemie nachgehen und ob sie sich mit dem Virus infiziert haben. Danach haben sie die Ergebnisse verglichen, um die gefährlichsten Tätigkeiten zu ermitteln.


Vier Freunde infizieren sich beim Kartenspiel mit Corona, nur einer überlebt


"Die Ergebnisse unserer Forschung warnen vor einer erhöhten Ansteckung unter Hundebesitzern", erklärt Professorin Cristina Sánchez González gegenüber der britischen Zeitung Daily Mail. "Der Grund für diese höhere Prävalenz muss noch geklärt werden." Wie genau sich Hundehalter bei ihren Vierbeinern anstecken muss also noch geklärt werden.

Corona: Wissenschaftler empfehlen Hygiene-Maßnahmen im Umgang mit Hunden

Als wahrscheinlich gelten zwei Szenarien: Entweder Hunde stecken den Menschen tatsächlich direkt an oder die Hunde streifen - etwa beim Gassi gehen - kontaminierte Oberflächen. Wenn der Besitzer seinen Schützling streichelt, könnten die Viren übertragen werden.

In jedem Fall sollten die Hygiene-Maßnahmen auch im Umgang mit Hunden eingehalten werden, appelliert Sánchez. Dazu gehöre auch, sich nach jedem Spaziergang gründlich die Hände zu desinfizieren und Kontakt zu anderen Hunden zu meiden.

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