Center Parcs: Naturschützer fordern mehr Transparenz

14.10.2020, 05:26 Uhr
Center Parcs: Naturschützer fordern mehr Transparenz

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Bislang hat die Bürgerinitiative "Seenland in Bürgerhand" 5000 Unterschriften gegen den geplanten Freizeitpark auf dem einstigen Muna-Gelände gesammelt, den die BI und der BN auf alle Fälle verhindern wollen. Schork ist sich, trotz aller vielfach und öffentlich geäußerten Vorteile, die der Freizeitpark für die Region bringen soll, sicher: "Der Park passt nicht hierher. Wir können nicht 150 Hektar Wald für einen Vergnügungspark entfernen, das schließt sich a priori aus."


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Als Vertreter des BN, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Schönheit und Artenvielfalt der Heimat zu bewahren und ein Anwalt für Natur, Landschaft und Mensch zu sein, könne er gar nicht anders, als den Freizeitpark abzulehnen. Schließlich sei aus seiner Sicht der Wald "das eigentliche Naturschutzgebiet".

Dass der bislang von den Center- Parcs-Managern als minderwertig angesehen wird, kann Schork nicht verstehen. Seiner Ansicht nach sei der Muna-Wald ein "Vorzeigewald". Dies wolle er auch gerne der Öffentlichkeit vermitteln und habe deshalb seit dem Sommer versucht, auf das ehemalige Militärgelände zu gelangen – bislang ohne Erfolg.

BN darf das Gelände erst Ende Oktober besichtigen

Erst eine Woche vor Allerheiligen dürfe der Bund Naturschutz sich das Gelände genauer ansehen. Für Schork ist das viel zu spät: "Da macht es ja keinen Sinn mehr, weil Flora und Fauna schon fast im Winterschlaf sind. Da blüht nichts mehr und auch die Insekten, Lurche und andere Amphibien sind weg."


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Schork sieht sich vor allem als Anwalt der Natur, die seiner Ansicht nach viel zu wenig Lobby hat. Obwohl die Staatsregierung aus seiner Sicht zwar oft und werbewirksam erklärt, dass der Flächenverbrauch zu hoch ist und bis 2030 halbiert werden müsse, sehe die Praxis ganz anders aus.

Schork schätzt, dass allein die Zufahrt zum Center Parc in Langlau 10 Hektar Fläche verschlingen wird. Und wenn man von insgesamt 1000 Häusern im Ferienpark ausgehe, gingen noch einmal rund 100 Hektar Fläche drauf.

Angst vor Staus in Stoßzeiten

Der Pfofelder Roland Graf macht sich als BI-Mitglied vor allem auch Sorgen um die Bürgerinnen und Bürger und zweifelt die Aussagen der Center-Parcs-Manager an, dass der Verkehr, den der Freizeitpark auslöst, sich in Grenzen halten werde. "Es wird auf alle Fälle Stoßzeiten und eine überlastete Staatsstraße 2222 geben", ist seine Prognose.

 

 

 

Weil er den Center Parc am Bostalsee schon selbst besucht habe, wisse er von dort, dass es durchaus zu Staus am Anreise- und Abreisetag komme und sich die Autofahrer dann auch Schleichwege suchten. Am Bostalsee hätten einige Ortschaften deshalb sogar ihre Ortszufahrten komplett absperren müssen.

Schork würde sich am meisten wünschen, dass der Vertrag zwischen der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) und Center Parcs erst unterzeichnet würde, wenn "alles ausdiskutiert ist". Die bisherigen Informationsveranstaltungen des Investors hält das BN-Mitglied bislang eher für "Werbeveranstaltungen", weil viele noch gar nicht bekannt seien. So werden die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung, die schon läuft, erst Ende des Jahres vorliegen.

Läuft die Zeit davon?

Schork befürchtet, dass dem BN, der in dem Genehmigungsverfahren als Träger öffentlicher Belange auch eine Stellungnahme abgeben muss, die Zeit davon laufe. Deshalb habe er eine Aussetzung der Unterschrift bis Juni gefordert, was allerdings abgelehnt worden sei. Er könne aus Sicht der Center-Parcs-Manager zwar verstehen, dass sie das Muna-Gelände mit allen Mitteln haben wollten. "Ich will es aber mit allen Mitteln verteidigen und schützen."


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Graf und Schork wollen erreichen, dass alle Gutachten, die es zur Kontamination des Geländes, zu Wasser, Wald und Boden gibt, auch öffentlich gemacht werden und Pfofelds Bürgermeister Roland Huber sowie Landrat Manuel Westphal endlich für die "höchstmögliche Transparenz" sorgen.

"Wir wollen das nachholen, was bislang verpasst wurde und einen demokratischen Prozess", gibt sich Schork kämpferisch, der im Treuchtlinger Wasserstreit gelernt habe, dass es sich auch dann zu kämpfen lohnen kann, wenn am Anfang die Aussicht auf Erfolg relativ gering ist. Schork ist sich nach wie vor sicher: "Der Center Parc passt nicht hierher."

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