Ende besiegelt

Nach Paukenschlag beim FCN: Diese Zeilen zu Hecking lassen aufhorchen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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8.5.2024, 10:38 Uhr
Ist mittlerweile beim FCN Geschichte: Dieter Hecking.

© Swen Pförtner/dpa Ist mittlerweile beim FCN Geschichte: Dieter Hecking.

Monatelang hatte es gebrodelt und geköchelt. Seit Wochen wurde er teilweise auch hart und heftig für sein Arbeiten von Anhängerinnen und Anhängern kritisiert. Am Sonntag (05. Mai 2024) ist es dann zum sportlichen Beben gekommen.

Dieter Hecking ist nicht mehr Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg. Und das „mit sofortiger Wirkung“. Der Druck intern war offenbar so groß, dass man die Zusammenarbeit nicht einmal mehr zwei Runden vor Saisonschluss noch irgendwie in die Sommerpause retten konnte.

Nach der erneuten 1:3-Pleite bei der Fortuna aus Düsseldorf gab der Club nun also den personellen Paukenschlag bekannt. Vor allem die Art und Weise – für den Profifußball gesamt gesehen – durchaus deutlich und damit auch ungewöhnlich.

„Der Aufsichtsrat bedauert die Entwicklung, ist aber nach kritischer und sorgfältiger Analyse und Abwägung aller Fakten zu dem Entschluss gekommen, dass ein Ende der Zusammenarbeit unvermeidbar ist“, leitete der Verein sein Statement auf der Homepage ein.

Dann jedoch gibt es eine noch deutlichere sportliche Abrechnung des Vereins mit seinem Angestellten: „Dennoch ist die sportliche Entwicklung in dieser Saison rückläufig und im Rückblick auf die vergangenen vier Jahre auf unbefriedigendem Niveau konstant. Deshalb werden sich die Wege trennen“.

Zwei Sätze, die doch so viel mehr aussagen. So wirft man Hecking also nicht nur vor, dass sich die Mannschaft in den vergangenen vier Jahren nicht weiterentwickelt habe. Im Gegenteil: Die Leistungen auf dem Platz seien auch unter der Führung Heckings sogar noch schlechter geworden. Durchaus harte, aber am Ende aus neutraler Sicht wohl auch faktisch zutreffende Aussagen. Auch aus dem Fanlager wurde der Ex-Sportvorstand immer wieder in eine ähnliche Richtung hin kritisiert und angezählt.

So stellte der Verein auch klar, dass Hecking im „Hinblick auf den Etat außerordentliche Spieler-Erlöse generiert“ habe. Man danke ihm „für die geleistete Arbeit“. Dass ein Verein aber – so offen und wie angesprochen lediglich zwei Spiele vor Saisonende – bei einer Trennung so in die Offensive geht, bislang eher ungewöhnlich.

In vielen Fällen der Vergangenheit werden hier eher gerne Phrasen gezogen. Es wird hier kurz und knapp von einer „unvermeidbaren Entscheidung“ gesprochen, in der man sich im Anschluss für die „gute Zusammenarbeit“ bedankt.

Mit Hecking muss nun eine Person gehen, die nachweislich in der Vergangenheit ihre Spuren beim FCN hinterlassen hat.

Von 2009 bis 2012 war er Trainer am Valznerweiher. Die Zeit in Nürnberg endete, weil der VfL aus Wolfsburg und die Bundesliga lockte. Das könnte nun übrigens genauso wieder passieren. Alle Informationen dazu haben wir hier noch einmal für Sie zusammengefasst:

In der Autostadt hatte er großen Erfolg: So gewann er im Jahre 2015 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal im Finale gegen Jürgen Klopp und seine damals legendäre Borussia. Die „HecKING“-Cap des Trainers nach dem Spiel – unter Fans wurde sie schnell zum Kult. Beim 1. FC Nürnberg ist das Kapitel Dieter Hecking jedoch seit Sonntag offiziell beendet. Und das mit mehr als deutlichen Worten zu der sportlichen Bilanz.

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