Doch keine 50.000 Plätze?
Nach 100-Millionen-Loch: Stadt und Club präsentieren neue Pläne für den Stadionumbau in Nürnberg
12.02.2025, 15:20 Uhr![Trotz der großen Finanzierungslücke soll der Stadionumbau in Nürnberg weiter vorangetrieben werden. Trotz der großen Finanzierungslücke soll der Stadionumbau in Nürnberg weiter vorangetrieben werden.](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14578148:1739370150/31012025__Fussball__Saison_2024_2025__2_Fuss.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=944b632)
Das Max-Morlock-Stadion soll bis 2031 einen Vollumbau erhalten, zumindest war das im vergangenen Sommer der Plan. 300 Millionen Euro sollte das Projekt kosten. Doch dann machte Anfang Februar ein Gutachten die Runde, demzufolge rund 100 Millionen in der Finanzierung fehlen würden. Die Sorge vor einem Aus des Projekts war groß.
Um Klarheit zu schaffen, luden die CSU- und die SPD-Fraktion am Mittwoch (12. Februar) zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ins Rathaus. Wie ein Sprecher der Stadt gegenüber unserer Redaktion erklärt, ist der große Umbau nach wie vor in Planung. Allerdings wollen und müssen die Verantwortlichen die Kosten deutlich senken, Ziel sei ein wirtschaftlich tragbares Konzept.
Hotel und Business-Center vor dem Aus?
Zwar gebe es zum heutigen Tag keinerlei Festlegung oder Beschlüsse, man befinde sich nach wie vor in der Findungs- und Planungsphase. Die soll aber zeitnah abgeschlossen werden, noch vor der Sommerpause will der Stadtrat die Planung in Auftrag geben.
Weil die Erträge dem Gutachten zufolge aber nicht so hoch ausfallen, wie in der Machbarkeitsstudie prognostiziert, müssen die Pläne reduziert werden. Die erhofften Einnahmen aus Ticketverkäufen waren wohl zu ambitioniert, weshalb weitere Kosten eingespart werden sollen. Die angedachte Tiefgarage wird es nicht geben, auch die Pläne für ein integriertes Business-Center und ein Hotel werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter verfolgt.
Mantelbebauung an Bedingungen geknüpft
An der Mantelbebauung der beiden Kurven wollen die Verantwortlichen aber weiterhin festhalten - zumindest wenn diese sich durch Mieteinnahmen selbst tragen kann. Auch eine Turnhalle sei weiterhin denkbar. Die Entwicklung des Stadionumfelds für den Breitensport ist künftig allerdings von den Umbauten entkoppelt, sie soll unabhängig vom Stadion vorangetrieben werden.
Bei den finanziellen Aufwendungen von 30 Millionen Euro, jeweils zu entrichten von Stadt und Verein, soll es hingegen bleiben. Mehr Geld will die Stadt keinesfalls investieren, so der Sprecher. Der restliche Betrag wird fremdfinanziert. Bis zum Sommer soll ein maximales Budget ermittelt werden, ehe es in die tatsächliche Planung gehen kann. Den Finanzdeckel darf der 1. FC Nürnberg indes selbst mitbestimmen. Hierbei geht es um die Frage, welche Pacht der Verein in der zweiten beziehungsweise ersten Bundesliga zu bezahlen imstande ist. Je mehr sich der Club zutraut, desto größer wird also auch sein Budget. Auf eine verringerte Zuschauerkapazität wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt niemand festlegen. Ob die geplanten 50.000 Plätze überhaupt noch realistisch sind oder der Verein eine Nummer kleiner denken muss, steht nicht fest.
Auch wenn es unter Trainer Miroslav Klose beim Club gerade gut läuft, ist ein Aufstieg noch in dieser Saison angesichts der sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz eher unrealistisch. Der Vollumbau wird aber ohnehin noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
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