Erste Zweitliga-Niederlage

Pizza für den FCN: In Darmstadt fehlt der Punch

Fadi Keblawi

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29.10.2021, 21:51 Uhr
Unschönes Ende einer harten Woche: Enrico Valentini verabschiedet sich von mitgereisten Fans.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Unschönes Ende einer harten Woche: Enrico Valentini verabschiedet sich von mitgereisten Fans.

Am Ende einer anstrengenden Woche gab es: Pizza für den 1. FC Nürnberg. Eine nach der anderen wurde in den Mannschaftsbus geschaufelt nach dem 0:2 beim SV Darmstadt 98. Es galt irgendwie wieder zu Kräften zu finden nach drei anstrengenden Spielen in kurzer Zeit.

Am Samstag hatten sie den 1. FC Heidenheim mit 4:0 ein wenig aus dem Max-Morlock-Stadion gefegt. Am Dienstag hatten sie gegen den Hamburger SV 120 Minuten lang bewiesen, dass sie auch mit den besseren Mannschaften der zweiten Liga mindestens mithalten können. Und am Freitag hatten sie dann gegen eine dieser besseren Zweitliga-Mannschaften 0:2 verloren. Nach der Partie beim SV Darmstadt 98 war klar, dass das alles ein wenig viel war für den in dieser Saison so überzeugenden Club - und dass jetzt eben Pizza über die erste Punktspielniederlage des Jahres hinwegtrösten musste.

Dass die Niederlage verdient war, daran wollten selbst die Nürnberger nach diesen 90 Minuten am Böllenfalltor keine Zweifel aufkommen lassen. Daran, dass sie diese Niederlage hätten verhindern können, aber auch nicht. "Wir hatten die große Chance, mit dem Ausgleich in die Halbzeit zu gehen. Das wäre extrem wichtig gewesen. So wie das Spiel gelaufen ist: Wir hatten sehr viel Kontrolle, sehr viel Dominanz im Spiel – aber wir müssen einfach das Tor machen", sagte Trainer Robert Klauß.

Er meinte zum Beispiel eine Szene in der 43. Minute, als erst Manuel Schäffler und dann auch noch Nikola Dovedan eine erstklassige Gelegenheit auf einen Nürnberger Treffer ausgelassen hatten. Es hatte dieses Auslassen einer großen Chance sicherlich auch an den Strapazen der Woche gelegen.

Der Punch fehlt

Immerhin: "Als Ausrede will man es nicht nutzen." Sagte Enrico Valentini zum harten Programm. "Aber man hat gesehen, dass uns der letzte Punch nach vorne gefehlt hat." Das sagte der Kapitän auch noch. Valentini selbst hatte auch die Möglichkeit, den Abend etwas schöner zu gestalten für den Club, es gelang aber auch ihm nicht. "Das hat nicht nur mit Frische zu tun, sondern auch mit Schussqualität", sagte Valentini. Trotzdem blieben da ein paar Zweifel. Warum der Club schon drei Tage nach dem Pokalspiel erneut in der Liga antreten musste? "Ich war sehr überrascht über die Ansetzung, das war schon hart", sagte Valentini.

Jetzt haben sie eine Woche Zeit, um sich auf das Heimspiel gegen den SV Werder Bremen vorzubereiten. Sie werden nicht nur Pizza essen in dieser Zeit - und dann vielleicht wieder zeigen, warum sie eine Spitzenmannschaft sind in dieser Spielzeit. "Wenn die Antwort am Freitag passt, dann kann man das hier in Darmstadt schon abhaken", sagte jedenfalls Enrico Valentini. Sie wollen diese harte Woche ja trotz zweier Niederlagen in guter Erinnerung behalten. "Was Mut macht, sagte Valentini zum Abschied und vor seinem ersten Stück Pizza, "wie wir gegen Heidenheim und den HSV gespielt haben - das ist der Schritt nach vorne, den wir machen wollten."

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