Ernüchternde Zahlen

Statistiken eines Absteigers: So schlecht ist der FCN auf dem Papier – wackelt jetzt Klose?

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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2.10.2024, 11:17 Uhr
Bislang ist der von Miroslav Klose und Joti Chatzialexiou eingeschlagene Weg wenig gewinnbringend.

© Imago Bislang ist der von Miroslav Klose und Joti Chatzialexiou eingeschlagene Weg wenig gewinnbringend.

Mehr als ein kleiner Lichtblick war bei der Niederlage in Hannover nicht drin. Das Licht in der Heinz von Heiden Arena lieferte die neu formierte Abwehr, die sich deutlich stabiler als in den Vorwochen präsentierte. Das spiegelte sich auch in einer ausgeglichenen Zweikampfbilanz mit einer besseren Zweikampfquote wider. Auf die Saison gesehen steht der 1. FC Nürnberg bei den gewonnenen Zweikämpfen bisher auf Platz 10 in der Tabelle. 681 gewonnene Zweikämpfe, das sind 82 weniger als Spitzenreiter SSV Ulm (763 gewonnene Zweikämpfe) und 97 mehr als Schlusslicht Fortuna Düsseldorf (584).

Die gewonnene Stabilität in der Fünferkette im Spiel gegen den Ball bleibt zunächst eine Momentaufnahme. Einordnend muss hier auch erwähnt werden, dass nach Anzahl der erzielten Tore Hannover vor dem Duell mit dem FCN die viertschlechteste Offensive der Liga zu bieten hatte.

Mit offensiver Harmlosigkeit glänzt in dieser Saison auch der Club. Gerade einmal acht Tore haben Miroslav Kloses eingesetzte Spieler erzielt, was Platz 16 in der Tor-Tabelle bedeutet. Noch schlechter sieht es bei den Torschüssen aus: Lediglich 68 Torschüsse hat der FCN abgegeben – mit Abstand Platz 18.

Schlusslicht sind die Klose-Kicker auch in zwei weiteren Kategorien. Platz 18 bei der Anzahl der Flanken aus dem Spiel heraus (40 Flanken) und bei der Laufdistanz (779,5 Kilometer).

Trotz der vielen schlechten Werte hat der Club sieben Punkte in sieben Spielen sammeln können. Die Umstände der Punktgewinne: eher glücklich. Ein erkennbarer Matchplan und Ideen im Spiel: meistens Fehlanzeige. Nach zuletzt zwei enttäuschenden Auftritten im Max-Morlock-Stadion mit 0:6 Toren ist vor dem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Preußen Münster schon ordentlich Druck auf dem Kessel.

Trainerdiskussion: Wackelt Klose beim FCN?

Bei einer dritten Heimniederlage in Folge und dem bevorstehenden Frankenderby droht mehr als nur der Relegationsplatz, auch wenn Sportvorstand Joti Chatzialexiou vor dem wichtigen Duell mit dem Aufsteiger in den Medien versucht, keinen Zweifel an seinem installierten Chef-Trainer und dem eingeschlagenen Weg aufkommen zu lassen.

"Wir haben von Anfang an betont, dass wir vor einer schwierigen Saison stehen", sagte Chatzialexiou diese Woche dem "kicker". Zweifel am Kader habe er nicht und die Lage am Valznerweiher könne er "sehr gut einordnen".

Auch die von Teilen der Fans und Medien bereits geführte Trainerdiskussion versucht der Sportvorstand einzufangen. Wie schon nach der Niederlage gegen Hertha BSC betonte Chatzialexiou auch nach dem Spiel gegen 96, dass er sich an einer Trainerdiskussion nicht beteiligen werde und diese als zu früh ansieht. "Von einem bevorstehenden Endspiel für Miroslav Klose kann keine Rede sein. Auch wenn wir gegen Preußen Münster verlieren sollten, wird Miro unser Chef-Trainer bleiben" sagte Chatzialexiou der "Bild" und kündigte erneut an, Ruhe zu bewahren.

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