Austoben bei der "Outdoor Power Hour" in Erlangen

12.11.2015, 06:00 Uhr
Austoben bei der

Ein paar Paletten und eine Stange zwischen zwei Bäumen reichen. Mit den richtigen Übungen sind es die perfekten Folterinstrumente. Man braucht dazu nur einen Trainer wie Axel Meister vom Turnerbund. Der bringt seine Kursteilnehmer eigentlich überall ins Schwitzen.

An den Paletten machen die Sportler Sprungübungen, breitbeinig hüpfen sie auf das Holz, dann wieder runter. Vier Minuten. Ohne Pause. Direkt daneben mühen sich die anderen bei Klimmzügen und Liegestützen an der Stange. Meister guckt auf seine kleine blaue Stoppuhr, die ihm an einer Kette um den Hals hängt. „Noch zwei Minuten.“ Dann hört man nur noch Stöhnen.

Die ersten machen kurz Pause, andere halten durch. „Ok. Stopp.“ Meister beendet die Übung. Die Kursteilnehmer laufen eine lockere Runde um den Sportplatz. Dann kommen sie auf dem roten Feld wieder zusammen und werfen Medizinbälle. „Outdoor Power Hour“ nennt Meister diesen Kurs, den es seit April in Erlangen gibt.

„Die Idee ist, klassisches Zirkeltraining mit Stationen im Wechsel im Freien anzubieten“, sagt der Trainer. „Beim Laufen trainieren wir Koordination und Schnelligkeit, andere Übungen schulen die Rumpfstabilität und trainieren die Bauchmuskeln.“ In einer Stunde sich mit wenigen Mitteln fit halten, das ist der Plan. „Und ich möchte die Leute motivieren, an der frischen Luft Sport zu treiben.“

Dem 41-Jährigen ist bewusst, dass seine Übungen keine Neuerfindungen sind. „Es gibt unterschiedliche Ansätze. Ich möchte einfach eine gute Mischung bieten.“ Dabei geht der Trainer auf die unterschiedlichen Fähigkeiten seiner Kursteilnehmer ein. „Es bringt nichts, wenn einer eine Liegestütze schafft und dann platt ist. Man muss das behutsam aufbauen.“ Pausen dürfen die Sportler deshalb auch individuell machen. „Wichtig ist, die Übung qualitativ richtig zu machen.“

Manche Übungen wiederholt Meister jede Woche. Lauf- und Fangspiele oder Frisbee-Werfen gibt’s abwechselnd. Was ein wenig klingt wie Sportunterricht in der Schule, macht hier auch den Erwachsenen Spaß. Ein fester Kern an Teilnehmern kommt jedes Training, andere eher unregelmäßig. „Wobei man schon zwei- bis dreimal pro Woche Sport treiben sollte.“

Anders als bei vielen Fitness-Angeboten ist es bei der „Outdoor Power Hour“ ziemlich ruhig während des Trainings. „Bei uns ist das nicht durch Musik getaktet wie in Aerobic-Kursen oder im Fitnessstudio.“ Geplant ist, den Kurs auch im Winter im Freien durchzuziehen. „Die Übungen kann ich dementsprechend modifizieren, und mit meiner Laufgruppe bin ich auch das ganze Jahr draußen“, sagt Meister. „Der Trick ist, den ersten Schritt vor die Haustür zu schaffen. Dann ist es gar nicht so schlimm.“

Ausprobieren kann den Kurs jeder. Wenn man dabei bleiben möchte, muss man sich beim Turnerbund in der Breitensport-Abteilung anmelden. „Dann kann man aber auch alle anderen Kurse bei uns nutzen“, sagt Meister. Ein ausgewogenes Training ist dadurch garantiert. Inklusive Auspowern unter Sternenhimmel.

Infos unter www.turnerbund.de und direkt bei Axel Meister unter Telefon 82 98 56 oder per Email ref.breitensport@tb-erlangen.de

 

Bisher unter anderem in der Serie "Fit in Erlangen" erschienen:

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