Bis 2024: Eduard Löwen schließt sich Hertha BSC an

Tim Sohr

13.6.2019, 15:48 Uhr

Es ist der erste schmerzhafte Abgang, den der 1. FC Nürnberg für die kommende Zweitligasaison verkraften muss. Nach dem Sprung im Jahr 2017 von der Regionalliga-Mannschaft des FCN zu den Profis, etablierte sich Löwen schnell als Stammspieler, gefiel durch seine feine Technik und machte vor allem durch seine Vielseitigkeit auf sich aufmerksam. Gleich vier Positionen waren es, die Löwen im Saisonendspurt der Zweitligasaison 2016/17 beim Club bekleidete. Mal rechts, mal links, mal vor der Abwehr und auch hinter den Spitzen war der Rechtsfuß beim Altmeister zu finden – und er überzeugte.

Der damals 20-Jährige lernte schnell und passte sich dem Konkurrenzkampf im Profifußball nahezu problemlos an. In seiner zweiten Spielzeit im Rot-Schwarzen Dress startete der gebürtige Pfälzer dann so richtig durch und war unter der Regie von Michael Köllner mit fünf Toren und vier Vorlagen maßgeblich am Aufstieg des FCN in die Bundesliga beteiligt. Auch wenn Löwen das eine oder andere Mal ein entscheidender Fehler unterlief, zeigte er weiterhin oft Mut zum Risiko – und kreierte dadurch mehrfach aussichtsreiche Angriffe.

Löwen machte sich einen Namen, ein erfahrener Trainer wie Torsten Lieberknecht, damals noch bei Eintracht Braunschweig tätig, adelte ihn gar als "besten Mittelfeldspieler der 2. Liga". Sein Talent blieb also nicht unbemerkt, was den Club pünktlich zum Auftakt der abgelaufenen Bundesligasaison dazu veranlasste, den Kontrakt mit seinem Juwel langfristig zu verlängern. Einem bereits damals möglichen Abschied wurde rechtzeitig ein Riegel vorgeschoben und Löwen lief weiter für den Club auf.

Probleme mit dem Oberhaus

In der höchsten deutschen Spielklasse lief es für Löwen plötzlich nicht mehr so rund. Einige kleinere Verletzungen warfen den Allrounder in seiner Entwicklung zurück und auch sein Mentor und Förderer Michael Köllner sah ihn nicht mehr als unersetzbar an. Immer öfter fand sich Löwen auf der Bank wieder, erst nach der Entlassung Köllners im Februar durfte der überzeugte Christ wieder regelmäßig von Beginn an ran. Unter Interimstrainer Boris Schommers verpasste Löwen in zwölf Spielen lediglich 32 Minuten – und schoss sich mit schönen Toren wie gegen Düsseldorf und Freiburg noch einmal auf zahlreiche Wunschzettel anderer Vereine.

Nach dem vorzeitig feststehenden Abstieg war früh klar, dass der Club seinen Kunstschützen nicht mehr halten können werde. Der FC Augsburg und Eintracht Frankfurt meldeten ernsthaftes Interesse an Löwen an, auch Spekulationen über einen Wechsel nach Russland kursierten. Den Zuschlag erhielt nach wochenlangem Tauziehen dann aber die Hertha, die den deutschen U-21-Nationalspieler noch vor der anstehenden Europameisterschaft nun zum Personal zählen darf.

Dafür greift der Hauptstadtklub aber tief in die Tasche. Auch wenn beide Vereine stillschweigen über die Ablösesumme vereinbarten, dürfte Löwen die Hertha rund sieben Millionen Euro gekostet haben. "Wir haben Eduard schon einige Zeit intensiv beobachtet. Als Junioren-Nationalspieler passt er genau in die Kategorie Spieler, die wir suchen: jung, talentiert und in seiner Entwicklung noch lange nicht am Ende", begründet Michael Preetz, Geschäftsführer der Hertha, die Verpflichtung des 22-Jährigen auf der klubeigenen Homepage.

"Hoffe, dass wir uns bald in der Bundesliga wiedersehen"

Auch Löwen selbst äußert sich über seine neue Herausforderung: "Hertha BSC hat sich sehr um mich bemüht, ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und bin jetzt froh, bei diesem Verein zu sein".

Abschließende Worte nach drei Jahren im Club-Dress hat Löwen auch noch übrig: "Ich hatte eine wunderschöne Zeit in Nürnberg und bin dem Verein sehr dankbar, dass ich hier den Schritt in den Profi-Fußball machen konnte. Der Club hat ganz besondere Fans, bei denen ich mich ganz herzlich für die bemerkenswerte Unterstützung bedanken möchte, gerade auch in den sportlich schwierigen Zeiten. Ich wünsche dem Verein für die Zukunft alles Gute und hoffe, dass wir uns bald in der Bundesliga wiedersehen".

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