Brose Bamberg: Radikaler Neuaufbau auch abseits des Parketts

27.7.2020, 15:29 Uhr
Nach nur einem Jahr endet seine Amtszeit: Brose Bamberg trennt sich von Leo de Rycke.

© Foto: Brose Bamberg Nach nur einem Jahr endet seine Amtszeit: Brose Bamberg trennt sich von Leo de Rycke.

Wie die Oberfranken am Montag bekanntgaben, muss auch der Belgier den Bundesligisten verlassen. In einer kurzen Pressemeldung gab der neunfache deutsche Meister die vorzeitige Trennung vom 55-Jährigen bekannt. "Nach einer Analyse der Situation" lösten der neue Geschäftsführer Philipp Galewski und De Rycke den ursprünglich bis 2022 datierten Vertrag einvernehmlich auf. Erst im vergangenen Sommer hatte Brose Bamberg den Basketballfunktionär als neuen Hoffnungsträger und Nachfolger von Ginas Rutkauskas präsentiert und ihn gleich mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. "Leo de Rycke ist unser Wunschkandidat für den Posten. Er ist bestens vernetzt im Spieler- und Agentenmarkt und hat seine Stärke im Entdecken und Fördern von Talenten bereits unter Beweis gestellt", sagte der damalige Geschäftsführer Arne Dirks bei der Präsentation des Sportdirektors, der den bereits letztes Jahr angestrebten Neuaufbau umsetzen sollte.

Misslungener Neuaufbau unter De Rycke

Doch obwohl Leo De Rycke mit seinem Landsmann, Headcoach Roel Moors, und Aufbauspieler Paris Lee gleich zwei Schlüssel-Akteure von seinem früheren Arbeitgeber, den Giants Antwerpen, mitgebracht hatte, misslang der Neuaufbau. Nach der missglückten Pokalverteidigung und dem Gruppen-Aus in der Basketball Champions League folgte dann im Juni auch der Viertelfinal-K.O. beim BBL-Meisterturnier.

Angesichts der konstanten Unkonstanz in den Leistungen der Mannschaft in der abgelaufenen Spielzeit und allen verpassten Saisonzielen, zogen die Verantwortlichen der Oberfranken die Konsequenzen und drückten frühzeitig und langatmig den oftmals zitierten "Reset-Knopf". Als einer der ersten musste Coach Roel Moors seinen Trainerstuhl räumen, auf dem zukünftig der Niederländer Johan Roijakkers Platz nehmen wird. Anschließend wurden fast alle noch laufenden Spielerverträge aufgelöst und auch Geschäftsführer Arne Dirks wurde vom Bamberger Gehaltszettel gestrichen. Die Zusammenarbeit mit Dirks wurde vor drei Wochen "aus persönlichen Gründen" beendet.


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An Dirks Stelle rückte nun Philipp Galewski, der von 2014 bis 2018 bereits beim Liga-Konkurrenten Medi Bayreuth tätig gewesen war. "Es beginnt jetzt eine wirklich neue Ära mit jungen, entschlossenen Männern an der Spitze", verkündete Aufsichtsratschef Michael Stoschek auf der ersten offiziellen Pressekonferenz der Bamberger zur neuen Saison.

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