Zwei Jahre in Nürnberg
„Du bist und bleibst einer von uns“: Ehemaliger Club-Trainer wird erneut entlassen
25.04.2025, 15:27 Uhr
Der ehemalige Nürnberger Robert Klauß ist nicht mehr Trainer von Rapid Wien. Der österreichische Fußball-Erstligist verkündete die Trennung von dem 40-Jährigen nach nur vier Siegen in den vergangenen 17 Partien.
Zuletzt hatte Rapid drei Pflichtspielniederlagen nacheinander kassiert. Auch Co-Trainer Thomas Kraus muss gehen. Der frühere Sandhäuser Spieler und Trainer Stefan Kulovits, bislang Assistenzcoach, übernimmt fünf Spieltage vor Schluss interimistisch die Position des Cheftrainers.
Entwicklung der Mannschaft verläuft nicht nach Wunsch
„Bedauerlicherweise sind aber die Entwicklung der Mannschaft und folglich die Leistungen und Ergebnisse seit einigen Monaten in eine Richtung gegangen, die diesen Schritt notwendig machen“, sagte Rapids Sportchef Markus Katzer. „Ich bin überzeugt, dass wir einen Kader haben, der viel besser ist, als es die letzten Monate scheinen mag.“
Über die Nachfolge von Klauß, der Rapid im November 2023 übernommen hatte, soll spätestens in den ersten Wochen der Spielpause entschieden werden. Klauß betreute die Wiener in 67 Pflichtspielen, feierte den Einzug ins ÖFB-Cupfinale 2024 sowie - erstmals seit fast drei Jahrzehnten wieder - in ein europäisches Viertelfinale.
Entsprechend reagierten viele Rapid-Fans enttäuscht, mitunter gar geschockt auf die Trennung von Robert Klauß. Manche beschrieben es als „wirklich schade“, andere zeigen Verständnis und bedauern zugleich die Mechanismen des Profifußballs: „Leider ist das Geschäft so, aber das Frühjahr war leider zum Vergessen“, kommentierte ein User auf Instagram. Viele andere Fans zeigen sich schlichtweg dankbar und versöhnlich, ein Nutzer schreibt in den sozialen Medien: „Danke Robert Klauß für all die schönen Momente bei Rapid, du bist und bleibst einer von uns.“
Klauß war von 2020 bis 2022 in Nürnberg
Der österreichische Hauptstadtklub war die zweite Cheftrainer-Station des 40-Jährigen. Zuvor hatte der langjährige Leipziger, der unter anderem als Assistent von Julian Nagelsmann für die Sachsen arbeitete, den 1. FC Nürnberg trainiert. Klauß übernahm den Club im Sommer 2020, unmittelbar nach der glücklichen Relegation gegen Ingolstadt, Von Sommer 2020 bis Oktober 2022 hatte der langjährige Leipziger den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga trainiert.
Mit der damaligen Mannschaft um Spieler wie Hanno Behrens, Nikola Dovedan und Georg Margreitter landete der Club im ersten Klauß-Jahr auf dem elften Tabellenplatz, in der zweiten Saison unter dem damaligen Cheftrainer-Novizen reichte es für den achten Rang. Nach einer Durststrecke mit fünf Niederlagen und einem Torverhältnis von fünf Treffern und 15 Gegentreffern in sieben Partien trennte sich der 1. FC Nürnberg von Robert Klauß. Danach übernahm erst Markus Weinzierl für rund fünf Monate, ehe Sportvorstand Dieter Hecking zum Saisonende 2022/23 selbst das Zepter übernahm.
Für wahlweise Diskussionen oder Erheiterung, zumindest aber für Aufsehen in ganz Fußballdeutschland sorgte Klauß mit seinem Auftritt auf der Pressekonferenz nach einer Niederlage gegen den FC St. Pauli. Gefragt nach dem vermeintlich fehlenden Matchplan holte der Jungtrainer, dem ohnehin das Klischee des Laptoptrainers anhaftete, aus. So sprach er in feinstem Trainerdeutsch von „Pressinglinie 1“, einem „asymmetrischen Linksverteidiger“ und einem „ballfernen Zehner“.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen