27:27! Der HCE erkämpft sich ein Remis in Göppingen

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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18.10.2020, 18:39 Uhr
Sime Ivic verwandelte neun seiner elf Würfe und hatte damit großen Anteil am HCE-Punkt in Göppingen.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Sime Ivic verwandelte neun seiner elf Würfe und hatte damit großen Anteil am HCE-Punkt in Göppingen.

Unter der Woche hatte Michael Haaß seine Feldspieler noch einmal daran erinnert, sich nicht jedes Mal auf Klemen Ferlin zu verlassen. Gegen die MT Melsungen hatte Erlangens Torwart überragend gehalten, eine Woche später war es in der EWS Arena von Göppingen, in der sogenannten "Hölle Süd", allerdings wieder Ferlin, der die lodernden Flammen löschte. 960 Besucher hatten kommen dürfen, um Frisch Auf anzufeuern, am Ende eines heiß umkämpftes Bundesligaspiels stand ein leistungsgerechtes Unentschieden: 27:27.


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Nachdem sich zu den Zuschauern auch die verletzten Steffen Fäth und Benedikt Kellner gesellen musste, lag die Hauptlast bei der Organisation des Angriffs auf Nico Büdel, wobei auch Simon Jeppson zeigte, dass er nicht nur über eine ungeheure Wurftgewalt verfügt, sondern auch über ein gutes Auge. Immer wieder suchte der lange Schwede entweder selbst den Abschluss oder setzte seinen Landsmann Hampus Olsson ein, fehlerfrei blieb allerdings auch er nicht.

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Das mit den Fehlern galt für so ziemlich alle Akteure auf dem Feld. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase vergab Christopher Bissel gleich zwei gute Gelegenheiten, auf der anderen Seite leisteten sich die Göppinger beim Stand von 6:4 zu viele Strafzeiten. Erlangen kam wieder heran und glich aus - ein Muster, das sich an diesem Nachmittag noch mehrmals wiederholen sollte, egal, wer da gerade mit zwei Toren führte.

Entsprechend fiel danach auch die erste Reaktion aus: "Ich kann mit dem Unentschieden sehr gut leben", sagte Michael Haaß. Nur um sich dann doch noch ein wenig über den verpassten Sieg zu ärgern: "Es gab ein paar Szenen, die wir besser machen können - und müssen, wenn wir weiter oben stehen wollen."

Ivic trifft und trifft

Auch sein Gegenüber, Hartmut Mayerhoffer, sprach nach dem Schlusspfiff bei Sky von einem "Wechselbad der Gefühle", tatsächlich hatten es beide Mannschaften immer wieder und oft durch leichte Fehler verpasst, sich entscheidend abzusetzen.


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Im Gegensatz zur Niederlage beim BHC ließ der HCE diesmal in den entscheidenden Momenten nicht abreißen, zur Pause hatten sie sich sogar die Führung geholt: 14:13. Wie ausgeglichen das Spiel tatsächlich war, ließ sich auch an diesen Zahlen erkennen: Die zweite Hälfte entschied Göppingen mit 14:13 für sich, beide Mannschaften leisteten sich jeweils einen Wechselfehler, 14:12 lautete die Bilanz der Strafminuten, auf beiden Seiten kamen die Torhüter auf neun Paraden - ein Spiegelbild.

Als Selbstverständlichkeit wollten sie beim HC Erlangen den Punktgewinn trotzdem nicht verstanden wissen, zumal Sime Ivic schon neun seiner elf Würfe verwandeln und Ferlin gleich drei Siebenmeter parieren musste, um diesen möglich zu machen.

Erlangen: Ivic 9/3, Jeppsson 5, Firnhaber 3, Metzner 3, Bissel 2, Olsson 2, Överby 2, Link 1, Büdel, Schäffer, Mosindi.

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