Nix in Solingen! HCE verliert auch beim Bergischen HC
7.10.2020, 20:26 UhrAllzu oft, das haben sie sich beim HC Erlangen im Sommer vorgenommen, wollen sie nicht mehr an die vergangene Saison zurückdenken. Jeder Neustart beginnt ja bekanntlich im Kopf. Vor der zweiten Dienstreise der noch jungen neuen Spielzeit dürften diejenigen, die schon vor einem Jahr die Erlanger Farben trugen, trotzdem noch einmal an den letzten Ausflug nach Solingen gedacht haben. Nur noch Sekunden waren im November 2019 in der Klingenhalle noch zu spielen, immerhin ein Punktgewinn in Reichweite, doch dann ließ Alexander Weck vom Bergischen HC noch einmal das Erlanger Tornetz erzittern: 25:24.
Es waren auch solche Nackenschläge, die dafür sorgten, dass der HCE in der Vorsaison nie so richtig auf die Beine kam. Und einer, der dem aktuellen Jahrgang Warnung sein sollte, sich diesmal beim BHC erst gar nicht in so eine Situation zu bringen. In die Verlegenheit, das Spiel ganz knapp zu verlieren, kam der HC Erlangen diesmal allerdings gar nicht. Eine ausgeglichene erste Halbzeit war beim 25:29 (14:15) zu wenig.
Im Gegensatz zur Auftaktniederlage in Kiel hatte Michael Haaß seine Startformation auf einer Position verändert. Nach lediglich zwei Wochen Eingewöhnungszeit befand Erlangens Trainer, dass es an der Zeit ist, dem Schweden Hampus Olsson eine noch größere Rolle zukommen zu lassen - und die Abwehr zu stärken. Florian von Gruchalla musste für ihn weichen.
Torhüter-Duell im Bergischen Land
Im Mittelpunkt standen aber zunächst die beiden Torhüter. Klemen Ferlin, in Kiel noch relativ glücklos, durfte seine Quote steigern, auf der Gegenseite machte es Tomas Mrvka aber noch besser. Immer wieder erarbeiteten sich die Gäste beste Gelegenheiten, machten aber viel zu wenig daraus. Petter Overby setzte vor dem Seitenwechsel gleich zweimal zu hoch an, kurz nach der Pause verpasste Sebastian Firnhaber beim Stand von 15:16 den Ausgleich (34.), nach 45 Minuten durfte Mrvka gegen Antonio Metzner bereits seine zwölfte Parade feiern.
Die Gastgeber, die durch den Sieg in Magdeburg mit viel Selbstvertrauen ausgestattet waren, beschränkten sich darauf, dem HCE seine Stärken zu nehmen: Rückraum-Hüne Simon Jeppsson war diesmal kein Faktor, genauso wenig Sime Ivic. Zur Pause wäre dennoch beinahe ein Unentschieden auf der Anzeigetafel gestanden, hätte der starke Fabian Gutbrod seinen BHC nicht doch noch wieder in Führung gebracht: 14:15.
Leichte Fehler und zu viele Zeitstrafen - schon wieder
Dass nach einer mäßigen ersten Halbzeit trotzdem noch der erste Bundesligasieg in Soligen drin war, hätte eigentlich Mut machen sollen - tat es aber nicht. Mrvka hielt einfach weiter, Ferlin und später auch Martin Ziemer bekamen dagegen kaum noch eine Hand oder eine Fußspitze an den Ball. Wie schon in Kiel verhinderten leichte Fehler und zu viele Zeitstrafen eine bis zum Schluss ausgeglichene Partie, nach 53 Minuten betrug der Rückstand erstaunliche sieben Tore: 19:26.
Erlangen: Ferlin, Ziemer; Metzner 5, Firnhaber 4, Bissel 4, Schäffer 2, Olsson 2, Von Gruchalla 2/2, Overby 2, Link 1, Fäth 1, Ivic 1, Jaeger, Kellner, Jeppsson, Büdel.