Ernst, Abiama, Kehr! Fürth gewinnt Kampf-und-Krampf-Spiel

Florian Jennemann

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19.12.2020, 14:54 Uhr
Der Dosenöffner an der Hamburger Straße: Sebastian Ernst brachte Fürths Berufsfußballer in Braunschweig auf die Siegerstraße.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der Dosenöffner an der Hamburger Straße: Sebastian Ernst brachte Fürths Berufsfußballer in Braunschweig auf die Siegerstraße.

Zum Jubiläum hatten sie sich in Schale geworfen. Eintracht Braunschweig beging am Dienstag sein 125-jähriges Jubiläum und trug gegen die SpVgg Greuther Fürth am Samstag deswegen besondere Trikots. Während die Gastgeber sich also optisch erneuert hatten, veränderte Stefan Leitl das Gesicht seiner Mannschaft im Vergleich zum 0:4 gegen Darmstadt vom Dienstag.

Asta debütiert

Vier andere Namen fanden sich in der Startelf der Spielvereinigung. Neuzugang Simon Asta stand erstmals im Kader und durfte auch gleich von Anpfiff an die rechte Seite übernehmen, dazu kamen Paul Jaeckel und Maximilian Bauer in der Innenverteidigung, sowie Anton Stach im Mittelfeld. Ihre Plätze räumen mussten dafür Marco Meyerhöfer, Mergim Mavraj, Hans Nunoo Sarpei und Jamie Leweling. Bei seiner Formation entschied sich Leitl in der Abwehr wieder für eine Dreierreihe, machte dafür das Mittelfeld mit fünf Spielern breit, wobei sich Sebastian Ernst immer wieder löste, um die nominell einzige Spitze Havard Nielsen ganz vorne zu unterstützen.

Durch die Umstellungen verjüngte Leitl seine ohnehin stets juvenile Elf noch weiter. Schon nach einer Minute wurde es turbulent. Anton Stach hielt Braunschweigs Torjäger Nick Proschwitz im Sechzehnmeterraum der Fürther. Einen Elfmeter gab es dafür nicht, obwohl die Szene zumindest diskussionswürdig war. Abwartend machte Braunschweig danach weiter, Fürth bekam Räume und hatte bis zur Pause deutlich mehr vom Spiel. Die Niedersachsen konnten die Gäste aber immer wieder so stören, dass deren optisches Übergewicht sich nicht auch in Torgefahr niederschlug. Das Kleeblatt hatte deutlich länger den Ball, versuchte auch regelmäßig in bekannter Manier nach vorne zu kombinieren. Doch die dicken Chancen blieben in dem von zahlreichen Zweikämpfen begleiteten Duell bis zur Pause auf beiden Seiten aus.

Nielsen nähert sich an

Nur in einer Szene kamen die Franken dem Kasten der Braunschweiger bedrohlich nahe. Einen Freistoß, der von der linken Seite in den Strafraum gebracht wurde, köpfte Nielsen nur knapp links neben das Tor (21.). Eine ähnlich gute Möglichkeit ergab sich bis zum Seitenwechsel nicht mehr. Fürth kontrollierte das Spiel, Aufregendes gab es aber vor beiden Toren praktisch nicht mehr.

Fünf Minuten nach der Pause sah sich Ernst genötigt, das zu verändern. Asta zog ab, schoss dabei aber Dominik Wydra an, von dem der Ball zu Ernst abprallte. Fürths Offensivspieler nahm den Ball mit links und traf ins rechte Eck (50.). Danach nahm Leitl Julian Green vom Feld, der bereits verwarnt Gefahr lief, sich einen Platzverweis einzuhandeln. Für ihn kam Dickson Abiama, dazu ersetzte Meyerhöfer den soliden Debütanten Asta (62.).

Abiama - und drin!

Zunächst aber kam Braunschweig dem 1:1-Ausgleich nahe. Fürths Keeper Sascha Burchert stoppte Suleiman Abdullahi aber gerade noch rechtzeitig (69.). Wenig später zahlte sich besonders die Einwechslung von Abiama aus. Nach einem Querpass von David Raum von der linken Seite erzielte der Joker seinen zweiten Saisontreffer (75.). Es war die endgültige Entscheidung in einer Begegnung, die Fürth überlegt zu Ende spielte.

Kehr hat das letzte Kleeblatt-Wort

Da das Kollektiv im Vergleich zum 0:4 gegen Darmstadt wieder besser funktionierte und das Kleeblatt die agilere und spielstärkere Elf stellte, ging der Erfolg absolut in Ordnung. Für den 3:0-Endstand war Robin Kehr nach einer Flanke von Meyerhöfer per Kopf verantwortlich (90.+3). Für Kehr war sein erstes Tor in der zweiten Liga.

+++ 3:0 in Braunschweig! Der Liveticker zum Nachlesen +++

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Ziegele, Wydra (89. Ben Balla), Nikolaou, Wiebe - Kammerbauer, Kroos (90. +1 Schultz) - Schwenk (66. Abdullahi), Kaufmann (66. Schlüter), Otto (66. Kobylanski) - Proschwitz

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Jaeckel, Bauer, Barry - Asta (62. Meyerhöfer), Stach (89. Tillman), Raum - Seguin, Green (62. Abiama) - Ernst (78. Sarpei), Nielsen (89. Kehr)

Tore: 0:1 Ernst (50.), 0:2 Abiama (75.), 0:3 Kehr (90. +3) | Gelbe Karten: Kammerbauer, Otto, Schwenk, Kroos, Proschwitz - Green | Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)

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