FCN erhält DFL-Lizenz erneut ohne Auflagen

13.7.2020, 14:24 Uhr

Im Rahmen des mehrphasigen Lizenzierungsverfahrens der Deutschen Fußball-Liga, dessen Regularien auf über 330 Seiten festgeschrieben wurden, werden neben sportlichen unter anderem auch rechtliche, infrastrukturelle und medientechnische Kriterien bei allen qualifizierten Bewerbern für die höchsten deutschen Spielklassen geprüft. Hakte es beim Club in der jüngeren Vergangenheit zumeist im finanziellen Bereich, wurde jener Sektor vor der kommenden Spielzeit einmalig ausgesetzt.

Zulassung für alle 36 Bewerber

Um allen Klubs den wirtschaftlichen Spielraum zur Bewältigung der Herausforderungen, die die Corona-Krise mit sich bringt, zu ermöglichen, entschieden sich die Mitglieder im Zuge einer Versammlung im März für jene Maßnahme zur Lockerung. "Jeder Klub, der fristgerecht sämtliche Unterlagen zur Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eingereicht hat", heißt es in der Mitteilung auf der DFL-Homepage, "hat in diesem Fall die finanziellen Kriterien erfüllt." Somit bekommen alle 36 Bewerber ihre Zulassung für die kommende Saison erteilt.


Erstmals seit 2007: Club erhält Lizenz ohne Auflagen


Ob der 1. FC Nürnberg auch ohne jene Regelung das Lizenzierungsverfahren ohne finanzielle Bedingungen und Auflagen für die nächste Spielzeit erhalten hätte, bleibt zu mutmaßen, dürfte aber realistisch sein: Die Frist zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit geht traditionell mit dem Ende des vorherigen Kalenderjahres einher. Für die Saison 2020/21 galt als Stichtag demnach der 31. Dezember 2019. Der 1. FC Nürnberg dürfte im Geschäftsjahr 2019 ob der Rückrunde in der Bundesliga entsprechend hohe Einnahmen aus Mediengeldern verbucht haben.

Des Weiteren lebte der Club trotz des 2,5 Millionen Euro schweren Königstransfers des Österreichers Nikola Dovedan in der vergangenen Sommer-Transferperiode keinesfalls über seinen Verhältnissen: Allein die Ablöse des jungen Allrounders Eduard Löwen in Höhe von sieben Millionen Euro kompensierte nahezu alle Transferausgaben. Bereits im Vorjahr profitierte der Club von den zahlreichen Erlösen aus Spielerverkäufen, allesamt initiiert von Palikuca-Vorgänger Andreas Bornemann: Gemeinsam mit dem früheren Finanzvorstand Michael Meeske verzeichnete der ehemalige Sportvorstand einen großen Anteil an der wirtschaftlichen Konsolidierung des FCN, bei dem zwischenzeitlich gar die Insolvenz drohte.

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