FCN-Reservist Petrak wechselt nach Dresden

Fadi Keblawi

Sportredaktion

26.1.2020, 14:23 Uhr

Dass Ondrej Petrak aus Nürnberg weg möchte, diesen Eindruck hatte zuletzt niemand mehr, nicht einmal sein eigener Berater. Der hatte sich zum Ende der Rückrunde mal Petraks Einsatzzeiten beim 1. FC Nürnberg angesehen, dem Mittelfeldspieler ob der übersichtlichen Zahlen dann wohl einen Wechsel zu einem anderen Verein nahe gelegt - und dann seine Beratertätigkeit gekündigt. "Ondrej hat sich von mir nicht mehr beraten lassen und deswegen habe ich jetzt die Zusammenarbeit beendet", ließ sich Pavel Paska damals von der Bild-Zeitung zitieren.


Auf dem Absprung: Der FCN stellt Edelreservist Petrak frei


Ohne Berater hat sich Petrak jetzt doch noch zu einem Wechsel entschieden. Der dienstälteste Club-Spieler, der seit dem Januar 2014 in 33 Erst- und 94 Zweitligaspielen auf dem Platz gestanden hatte, wechselt bis zum Saisonende auf Leihbasis zu Dynamo Dresden, einem Konkurrenten der Nürnberger im Kampf gegen den Abstieg. Dresden hat sich bei Petrak zudem eine Kaufoption gesichert. In nur drei Spielen kam Petrak in dieser Saison zum Einsatz, insgesamt stand der 27-Jährige 121 Minuten auf dem Rasen und wurde in den beiden Partien vor der Winterpause erst gar nicht mehr ins Aufgebot berufen.

Petrak war dienstältester Club-Profi

Es endet jetzt also vorerst eine Zusammenarbeit, die vielversprechend begonnen hatte, mit der vor allem der 1. FC Nürnberg aber schon seit längerer Zeit nicht mehr richtig glücklich war. Unter verschiedenen Trainern wurde immer wieder auf den Durchbruch Petraks als Führungsspieler spekuliert - eine Erwartung, die sich nie erfüllte.

Petrak kam als Talent nach Nürnberg und blieb das. Selbst in dieser Spielzeit, in der sie beim Club ständig auf der Suche nach dem einen, durchsetzungsfähigen Spieler im defensiven Mittelfeld sind, blieb Petrak außen vor. In der Vorbereitung auf die Rückrunde vertraute Trainer Jens Keller diese Position sogar dem jungen Fabian Nürnberger an, von dem sie bislang alle dachten, er sei als Linksverteidiger am besten aufgehoben.

Nun hat Nürnberger einen Konkurrenten weniger. Sportvorstand Robert Palikuca verabschiedet Petrak so: "Ondrej hätte in der aktuellen Konstellation nur wenig Einsatzzeit bekommen. Deshalb ist sein Wechsel in alle Richtungen nachvollziehbar und sinnvoll." Er und Trainer Jens Keller haben Petrak in einem Gespräch vor dem Trainingslager aufgezeigt, dass er wenig Chancen auf Einsatzzeiten hätte.

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