Last-Second-Frust in der Alsterdorfer Sporthalle
Bitterer Abend: HCE verpasst Punktgewinn in Hamburg denkbar knapp
10.3.2022, 21:01 UhrDie Voraussetzungen für einen erfolgreichen Betriebsausflug hatte der Trainer vorab schon definiert. "Um mit etwas Zählbarem die Rückreise anzutreten, benötigen wir eine starke Defensive und eine kämpferische Einstellung über die gesamte Spielzeit“, sagte Raul Alonso. Beim Heimsieg gegen Lübbecke hatte die Verbindung beider Elemente formidabel funktioniert.
Auch weil dem HC Erlangen beim Handball Sport Verein Hamburg ein entsprechend defensiv- und kampfstarker Vortrag im ersten Durchgang zeitweise nicht gelang und Johannes Sellin vom Siebenmeterstrich Nerven zeigte, blieb beim 29:30 (13:15) in der Alsterdorfer Sporthalle ein Punktgewinn jedoch aus.
Eine verspielte Vier-Tore-Führung
Konzentrierten Gästen glückte in der Hansestadt ein guter Start: Antonio Metzner setzte die Erlanger Führung in diesen Spielbericht. Dass Tore über die Außen auch in Hamburg ein zentrales Stilmittel werden könnten, hatte der HCE gegen Lübbecke bereits in Aussicht gestellt. Gegen den HSVH lieferten Hampus Olsson und Max Jaeger, der den das juristische Staatsexamen schreibenden Christopher Bissel ersetzte, anfangs auch. Olssons zweiter Treffer bedeutete das 8:4 für Erlangen, das in der Anfangsphase durch eine aufmerksame Abwehrleistung und den auch als Passgeber starken Simon Jeppsson gefiel.
Komfortabler sollte die Führung für den HCE im ersten Durchgang aber nicht mehr werden. Die Hausherren regten sich in Person von Torwart-Routinier Johannes Bitter erst fürchterlich auf und zu einer deutlichen Leistungssteigerung gegenseitig an. Während Erlangen Faden und Stabilität verlor, war Hamburg plötzlich da.
Der Vorsprung der Gäste schmolz. Und war aufgebraucht, als der listige Casper Mortensen per Siebenmeter zum 11:11 traf. Weil beim HCE danach nichts mehr klappte, hieß es schließlich sogar 14:11 für die Norddeutschen. Raul Alonso animierte der sechste Treffer der Hausherren in Folge zur zweiten Auszeit.
Sellin verzweifelt vom Strich
Wach wie zu Beginn des ersten Durchgangs? Das war und blieb der HCE tatsächlich im zweiten Spielabschnitt. Antonio Metzner wurde immer mehr zum Faktor und die Partie zu einer äußerst umkämpften, in der auf eine Führung der einen Seite alsbald der Ausgleich folgte. Erlangen zeigte sich von der vogelwilden Schlussviertelstunde der ersten Hälfte erholt.
Und führte nach dem sechsten Treffer des gewohnt wurfgewaltigen Jeppsson in der 44. Minute mit 23:22. Auch weil der Schwede wenig später verletzungsbedingt von der Platte musste, konnte sich der HCE nicht absetzen. Fehlwürfe, Führungswechsel, intensive Zweikämpfe: Da in einer hochdramatischen Schlussphase Bitter zwei Siebenmeter von Johannes Sellin parierte, gewann letztlich Hamburg.
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