Heute gilt's: Das wird für den FCN in Dresden wichtig!

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

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27.7.2019, 05:48 Uhr
Er weiß, wie\'s funktioniert: Mikael Ishak demonstrierte gegen Dynamo schon seine Goalgetter-Qualitäten.

© Sportfoto Zink / WoZi Er weiß, wie\'s funktioniert: Mikael Ishak demonstrierte gegen Dynamo schon seine Goalgetter-Qualitäten.

Der FCN macht Fortschritte. Dahingehend, was Damir Canadi von seiner Mannschaft fordert. Hoch stehen soll sie. Früh pressen auch. Aktiv sein und nach Balleroberung schnell und direkt nach vorne spielen. In den ersten 30 Minuten gegen Rapid und über längere Strecken gegen Paris, beim bravourösen Achtungserfolg im Nürnberger Achteck, klappte das schon recht gut. Zu hoch hängen möchte der Club-Coach die seine Spielphilosophie betreffenden Lernerfolge aber nicht. Schließlich gilt es sie ab 13 Uhr in Dresden zu bestätigen (Live-Ticker auf nordbayern.de).

Im stimmungsvollen Rudolf-Harbig-Stadion geht es für den Canadi-Club heute erstmals um Punkte. Der Österreicher, der die Rot-Schwarzen in den nächsten zwei Jahren zurück ins Oberhaus führen soll, weiß um den Entwicklungsbedarf seines Teams. Und hofft, dass man in Sachsen davon wenig mitbekommt. Neben einer neuen Spielidee müssen neun Neuzugänge in den auf zwei Zweitliga-Saisons angelegten Wiederaufstiegsprozess implementiert werden. “Wir sind noch nicht am Plafond“, sagt Canadi in der Pressekonferenz vor Nürnbergs Liga-Auftakt. Und meint, wie Wikipedia verrät und den meisten Österreichern vielleicht schon vorher bekannt war, eine "Geschossdecke, die eine begehbare Fläche von höherliegenden Geschossen bildet". Zum Oberhaus also, zur Wohlfühl-Etage des seinem Selbstverständis nach Immer-Erstliga-Vereins.

"Bereit und hungrig" 

Seine Mannschaft, erklärt Club-Architekt Canadi - und nimmt nur die erste von mindestens 34 Saisonaufgaben in Blick - sei jedenfalls “bereit und hungrig“. “Sie signalisiert Vorfreude auf das erste Spiel“, betont der Trainer. Dass der neue Frontmann des FCN das so sagt, macht ebenso Mut für seine Punktspielpremiere beim FCN wie die Tatsache, dass der Teamgeist beim Club trotz eines veritablen Umbruchs nach wie vor ausgezeichnet scheint.

Was für den FCN auch zum Vorteil werden könnte, ist, dass das kompakte Verteidigen im Kollektiv immer besser funktioniert und der Club gegen Ende der Vorbereitung ausbalancierter und vor allem frischer daherkommt als während einiger doch recht unerquicklicher Wettkampfsimulationen vor ein paar Wochen. Auch die Neuzugänge passen gut ins Club-Gefüge: Asger Sörensen, von Ralf Rangnick einst als größtes Abwehrtalent Skandinaviens geadelt, erledigt seinen Job in der Defensiv-Reihe bisher äußerst stark. Nikola Dovedan, Robin Hack und Iuri Medeiros, mit dem Damir Canadi bereits in Dresden als Starter liebäugelt, speisen in die Vorwärtsbewegung Tempo und Spielfreude. Der FCN hat Fortschritte gemacht. In Dresden kann er das heute zeigen. 

Die Bilanz: … liest sich gegen Dynamo durchaus positiv. In zwölf Pflichtspiel-Partien seit 1991 zog der Club gegen den achtmaligen DDR-Meister lediglich einmal den Kürzeren: Beim Rückrunden-Auftakt im Januar 2017 musste der von Alois Schwartz trainierte Club trotz Mühls Anschlusstreffer ein 1:2 zur Kenntnis nehmen.

Start-Sessions und ein Welz 

Interessant: Zum dritten Mal in den letzten zehn Jahren bedeutet für den FCN die erste Pflichtspiel-Aufgabe einer Saison die Begegnung mit Dynamo. Im August 2009 hievten Kluge, Mintal und Gündogan Nürnbergs Herz-und-Schmerzverein beim entspannten 3:0 in Dresden in die zweite Pokal-Runde. Beim 1:1 im August 2016 hätte der Club wohl ebenfalls gewonnen, hätte Schiedsrichter Tobias Welz nicht unnötigerweise fünf Minuten nachspielen lassen und Pascal Testroet in der vierten Minute der Zusatzschicht den Ausgleich erzielt. 

Die Prognose: Ungewiss, ungewisser, 1. Spieltag. Natürlich weiß weder Nürnberg noch Dresden vor der ersten der 34 regulären Zweitliga-Runden ganz genau, wo man steht. Während die SGD gegen Paris und Fürth zuletzt in zwei Testspiel-Niederlagen einwilligen musste, geriet die Generalprobe des FCN gegen PSG allerdings doch recht vielversprechend. Die Handschrift von Damir Canadi wird immer erkennbarer.

Und vielleicht trifft gegen die Schwarz-Gelben ja sogar der in der Vorbereitung oft unglücklich wirkende Mikael Ishak. Hat er ja schon: Im Oktober 2017, früh nach einem einstudierten Eckball. Also dann: Da geht was, Club! 

 

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