Lizenzantrag eingereicht: Falcons lassen sich nicht lähmen

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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15.4.2020, 17:12 Uhr
Nach vorne - trotz Planungsunsicherheit: Ralph Junge und die Falcons haben den Lizenzantrag eingereicht.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Nach vorne - trotz Planungsunsicherheit: Ralph Junge und die Falcons haben den Lizenzantrag eingereicht.

Am Wochenende hätten die Playoffs in der 2. Basketball-Bundesliga begonnen. Ob die Falcons dabei gewesen wären, lässt sich nicht mehr klären. Es bleibt eine Geschichte im Konjunktiv wie so vieles in Zeiten der Corona-Pandemie. Die Lizenz für eine weitere Saison hat der Verein am Mittwoch trotzdem beantragt. "Jetzt geht es darum, weiter hart zu arbeiten und die bestmöglichen Voraussetzungen für unser fünftes Jahr in der Pro A zu schaffen", lässt sich Geschäftsführer und Cheftrainer Ralph Junge zitieren, und: "Die Unsicherheit darf uns nicht lähmen."

Mit Zuschauern? Am Tillypark?

Noch lässt sich nicht vollständig abschätzen, wie viele Einnahmen Nürnbergs Basketballern im laufenden Geschäftsjahr entgehen, vor allem lässt sich für das kommende kaum eine Kalkulation aufstellen. "Der belastbare Teil wird erst nachgereicht", sagt Junge. Die Liga hat sich mit den Klubs darauf verständigt, dass Verträge mit Sponsoren in Anbetracht der Umstände bis Anfang Juni in einem zweiten Schritt nachgereicht werden können. Ob es bis dahin belastbare Zahlen gibt, darf zumindest bezweifelt werden, aber: "Irgendwann müssen wir ja mal planen", betont Junge.

Noch ist vieles unklar: Wann kann die neue Saison beginnen? Wann wird es wieder Sportveranstaltungen mit Zuschauern geben? Können die Falcons im Herbst tatsächlich in die neue Halle am Tillypark umziehen? Und wenn ja, mit welchen Einnahmen dürfen sie dort rechnen?

Schalke zieht sich zurück

Sofern es ihnen bis dahin nicht geht wie anderen Vereinen, die schon jetzt die Folgen der Corona-Krise drastisch zu spüren bekommen. Ligakonkurrent Trier scheint mit einer sehr erfolgreichen Spendenaktion und den Einnahmen von 120.000 Euro vorerst gerettet zu sein, der FC Schalke 04 hat seine Basketballabteilung dagegen bereits aus der 2. Bundesliga zurückgezogen, es dürften nicht die letzten Meldungen dieser Art aus der stets klammen Basketballfamilie gewesen sein.

Die Falcons haben ebenfalls ihre Fans um Unterstützung gebeten. Bis Mitte Mai läuft die Aktion #dontquit2020 noch, mit der sie die ausgefallenen Heimspiele zumindest ein bisschen kompensieren wollen. "Gerne würden wir die Halle imaginär mit verkauften Supporter-Tickets einmal vollbekommen. Bis dahin ist es aber noch ein Stück", lautet Junges Zwischenfazit zu der Aktion, die sie immerhin wieder ein bisschen darin bestärkt hat, sich von der Unsicherheit nicht lähmen zu lassen.

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