Oh weh, DFB! Tests, Tristesse und verpasste Chancen
16.11.2020, 10:58 UhrFrüher war alles besser. Füße auf den Sofatisch, Bierchen aufgemacht, Chips in Reichweite, die Fernbedienung neben sich und die Gemütlichkeit der Couch ausgenutzt. Man muss das den Jüngeren unter unseren Lesern ja näherbringen, dass Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mal ein Schmankerl waren. Also ein Genuss in sportlicher Hinsicht. Und war das mal nicht ganz so erquickend und labend, etwa in einer der wenigen Rumpelfüßlerepisoden, ließ Hitzkopf Rudi Völler in seiner denkwürdigen Weizen-Waldi-Rede den Unterhaltungsfaktor in die Höhe schnellen. So war das. Früher.
Die Gegenwart bietet wenig bis nichts. Wobei, aufregen darf und muss man sich mehr denn je. Immerhin. Joachim Löw ist inzwischen Bundestester. Nahezu jeden Profi, der sich beim Geradeauslaufen nicht verirrt, beruft er in die Nationalmannschaft. Gegen die Tschechen hat nur noch Marc Schnatterer aus Heidenheim gefehlt.
Oliver Bierhoffs Brandrede unter der Woche ging irgendwie auch am Thema vorbei. Dabei hat der DFB doch echt gemerkt, dass gerade etwas nicht ganz so gut läuft. Bierhoff vermisst den Rückhalt für die Nationalmannschaft, für die Arbeit Löws und das Vertrauen in den eingeschlagenen Weg mit den jungen Spielern. Echt jetzt? Sonst nichts?
Halt so wie die Uefa sagt
Das Duell mit der durch – offiziell und nicht nachgetestet – fünf Coronafälle geschwächten Fußball-Weltmacht Ukraine hätte mal wieder eine großartige Chance geboten, ein Zeichen im tristen Grau der zurückliegenden Monate zu setzen: eben nicht angepasst zu sein, auf die Werte abseits des Fußballs zu achten, auf das, was die Menschen hier und heute bewegt. Dann hätten Jogis Jungs nicht auflaufen dürfen. So aber wandte sich der DFB wenig überraschend nicht gegen die Entscheidungsgewalt der Uefa. The Show must go on. Ob es nun Spaß macht wie früher oder nicht.
+++ Sinkendes Interesse am DFB: Woran liegt das? +++
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