Ohne Klauß gegen Terodde: FCN trifft Tabellenführer Hamburg

Uli Digmayer

NZ-Sportredaktion

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8.1.2021, 11:45 Uhr
Muss gegen den HSV das Spiel von außen zur Kenntnis nehmen: Club-Chefcoach Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Muss gegen den HSV das Spiel von außen zur Kenntnis nehmen: Club-Chefcoach Robert Klauß.

Seine Verbannung auf die Tribüne findet Klauß zwar "schade, weil jedes Spiel, das ich an der Seitenlinie bestreiten kann, mir als Trainer weiterhilft und ich da auch der Mannschaft am besten helfen kann". Als größeres Problem mag er die ungewohnte Konstellation aber nicht betrachten. "Die Abläufe sind etwas anders, wir organisieren den Spieltag aber so wie sonst auch", betont der 36-Jährige, der vom DFB für ein Spiel gesperrt worden war, weil er bei der 0:2-Niederlage in Heidenheim kurz vor Schluss eine leere Plastikflasche auf das Spielfeld gekickt und dafür die Rote Karte gesehen hatte.

"Wir wären ja dumm, wenn..."

Am Samstag wird Klauß seine Mannschaft in der Kabine auf das Spiel einschwören, "den Matchplan noch einmal durchgehen" und dann 30 Minuten vor dem Anpfiff die Verantwortung vertrauensvoll an seine beiden Co-Trainer Frank Steinmetz und Tobias Schweinsteiger übergeben. "Beide haben ja schon viel erlebt im Fußball", betont Klauß. Bei der Gegneranalyse griff der Chefcoach auch auf das Insiderwissen von Schweinsteiger und Sportvorstand Dieter Hecking zurück, die beide in der vergangenen Saison noch beim HSV an der Seitenlinie standen. "Wir wären ja dumm, wenn wir diese Expertise nicht nutzen würden", sagte Klauß.

Leichter dürfte die Aufgabe dadurch aber kaum werden. "Der HSV hatte zwischenzeitlich ein paar Probleme, hat aber jetzt wieder zu Stabilität gefunden. Wir treffen auf eine Mannschaft, die sehr viel Selbstbewusstsein hat und sehr gestärkt ist", weiß Klauß und warnt vor allem vor den Offensivqualitäten des Tabellenführers, der mit Simon Terodde (15 Treffer) den Top-Torjäger der Liga stellt: "Wichtig wird sein, sie weit weg von unserem Tor zu halten." Zugleich müsse man aber auch versuchen, "den Gegner unter Stress zu setzen. Nur 90 Minuten zu verteidigen werden wir kaum durchhalten".

Nicht nur Lohkemper fehlt

Verzichten muss Klauß weiterhin auf die Rekonvaleszenten Oliver Sorg und Felix Lohkemper. Nicht mehr zur Verfügung stehen wird zudem Virgil Misidjan. Der inzwischen offiziell bestätigte Wechsel des Niederländers zu PEC Zwolle kam auch für Klauß überraschend: "Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, dass er im Januar nach Nürnberg zurückkehrt und für uns wieder Fußball spielen kann." Man habe dann aber gemeinsam entschieden, dem Wechselwunsch des 27-Jährigen, der demnächst zum dritten Mal Vater wird, stattzugeben, "weil Misidjan näher an der Familie sein möchte und sich in Zwolle mehr Spielzeit erhofft".

Und was ist mit Zrelak?

Ob der Club nun selbst auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegt, ist offen. Obwohl Pascal Köpke nach seinem Kreuzbandriss für den Rest der Saison ausfallen wird und auch Adam Zrelak den Verein im Winter noch verlassen könnte, sieht Klauß seine Mannschaft "in der Offensive relativ gut aufgestellt, sowohl was die Quantität als auch die Art von Spielertypen betrifft. Wir sind schon variabel". Und gerade in den finanziell angespannten Corona-Zeiten "würde ich nicht davon ausgehen, dass wir da vorne noch was machen. Ich würde es aber auch nicht ausschließen."

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