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So wollen Mintal und Wiesinger den 1. FC Nürnberg retten
NÜRNBERG
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Seit Montag ist es amtlich: Der 1. FC Nürnberg wird mit dem Duo Wiesinger und Mintal versuchen, den Komplettabsturz in dieser Saison durch die Relegation noch abzuwenden. Was ebenfalls feststeht: Ein Millionen-Neuzugang aus dem Sommer hat sich noch vor Beginn der beiden Spiele aus Franken verabschiedet.
Es galt wie eigentlich jedes Jahr, bloß irgendwie den Abstieg zu verhindern, damals allerdings noch in der Ersten Liga. Dieter Hecking hatte sich gerade von einer Minute auf die nächste zum VfL Wolfsburg verabschiedet, als der Club kurz vor Weihnachten 2012 plötzlich ohne Trainer dastand. Und Michael Wiesinger beförderte.
Martin Bader, der damalige Sportvorstand, bezeichnete den U23-Verantwortlichen als "absolut hochqualifizierten Fußballlehrer", Armin Reutershahn ebenso, den Cheftrainer 1b, Marek Mintal gab ab Juni den Assistenten. Im Oktober und nach einem krachenden 0:5 gegen den HSV war auch schon wieder Schluss.
Der 1. FC Nürnberg, das hat Wiesinger in der viel beachteten Pressekonferenz mehrfach betont, ist ihm in über neun gemeinsamen Jahren ans Herz gewachsen, ja er liebt diesen Club. Und muss ihn jetzt mit Marek Mintal vor dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit bewahren.
Dafür haben die beiden mittlerweile eine Art Rettungspaket verabschiedet, dessen Inhalt den Weg zum Klassenverbleib ebnen soll. So wird die Mannschaft möglicherweise kurzfristig noch ein Kurz-Trainingslager beziehen; wo und wann ist offen, gestern mussten erst in Frage kommende Hotels samt Infrastruktur gecheckt werden. Die Option hatte Wiesinger am Montag bereits angedeutet und Dienstagnachmittag mit seinen Co-Trainern und Betreuern konkretisiert.
"Manchmal tut‘s gut, so einen Impuls zu setzen", meint Wiesinger, "auf der anderen Seite finde es ich nicht so schlimm, wenn jeder nochmal Tag für Tag spürt, was hier bei diesem Club dahintersteckt." Erst recht, wenn es um alles geht.
Zur intensiven Vorbereitung auf das Hinspiel in Nürnberg am Dienstagabend müssen fünf Tage reichen, der Montag dürfte regenerativen Zwecken dienen. "Schon viel Zeit im Vergleich zu unserem Gegner", sagt Wiesinger; die Dritte Liga schließt erst heute Abend und am Samstagnachmittag ihre Saison ab, so dass der andere Relegationsteilnehmer nur rund 75 Stunden hat, um sich auf Nürnberg einzustimmen. "Ich sehe für uns schon einen Vorteil", sagt Wiesinger, wenngleich der Drittligist den Terminstress nach elf Begegnungen in fünf Wochen bestens kennen sollte und im Rhythmus bleibt.
Der Club hingegen sucht seinen auch nach über zwölf Monaten inklusive Sommervorbereitung noch; dass ausgerechnet eine der schrecklichsten Runden der Vereinsgeschichte auch noch eine der längsten sein muss, passt ins Bild. Der Sportvorstand spricht von einem "Negativstrudel", in den seine Nürnberger da hineingeraten seien – mit Mintal und Wiesinger als tollkühnen Rettungsschwimmern. In seiner Herzblut-Schweiß-und-Tränen-Rede ließ Wiesinger aber durchblicken, dass er zu wissen glaubt, wie die Mannschaft zu packen sei. "Da gibt‘s schon Ansätze", versichert der Ex-Profi, vor allem auf der psychomentalen Ebene.
Sollte sich der 1. FC Nürnberg gegen wen auch immer durchsetzen, könnten die Spieler "noch ihren Kindern davon erzählen" (Wiesinger). Iuri Medeiros, der angeblich 2,5 Millionen Euro Sommerzugang, kann das definitiv nicht, obwohl er drei hat: Am Dienstag reiste der Portugiese zu Vertragsgesprächen in die Heimat ab und wird in der Relegation damit nicht zur Verfügung stehen.
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