Kommentar zur Lage in Fürth

Abstieg nach acht Spieltagen? Das Kleeblatt ist nicht mehr wiederzuerkennen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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17.10.2021, 16:30 Uhr
Zunehmend ratlos: Trainer Stefan Leitl verzweifelt immer wieder ob der individuellen Fehler seiner Spieler. 

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Zunehmend ratlos: Trainer Stefan Leitl verzweifelt immer wieder ob der individuellen Fehler seiner Spieler. 

Abgestiegen war das Kleeblatt eigentlich schon im August. Zu einem Zeitpunkt also, an dem die neue Bundesliga-Saison noch nicht einmal begonnen hatte. Zumindest sagten und schrieben das all jene Menschen, die sich als Expertinnen und Experten bezeichnen.Vor dem ersten Spiel konnte Stefan Leitl darüber noch schmunzeln, neu sei das ja nicht, bekannte der Trainer, auch in der zweiten Liga hatten viele seine Fürther ja für einen Abstiegskandidaten gehalten – der die Pessimisten Lügen strafte und in die Bundesliga aufstieg.

Wer das Kleeblatt aber am Samstag gegen Bochum beobachtete, wer die Stimmung nach dem Abpfiff im Ronhof erlebte, wurde Zeuge eines womöglich historischen Ereignisses: eines Abstiegs nach acht Spieltagen. Die Qualität dieser Mannschaft reicht schlichtweg nicht für die Bundesliga, was angesichts des kleinsten Etats aller Klubs auch nicht überrascht.

Und doch ist die bisherige Saison erschreckend. Das Kleeblatt ist nicht mehr wiederzuerkennen – was nicht nur an den Abgängen von vier Stammspielern liegt. Aus dem schönen Spiel, dem „Fürther Flachpass“, ist eine angsterfüllte und wenig ansehnliche Spielweise mit langen Bällen geworden, die vermeintlichen Führungsspieler Hrgota, Seguin oder Green sind mehr mit sich selbst beschäftigt, auf dem Platz ist niemand zu sehen, der in schwierigen Phasen die Verantwortung übernimmt.

Das Festhalten an diesen vermeintlichen Stützen ist der größte Punkt, den man Stefan Leitl vorwerfen kann. Ansonsten holt er das Optimale aus den wenigen Möglichkeiten heraus, wirkt ob der immer wiederkehrenden Fehler aber auch zunehmend ratlos. Dennoch ist er der beste Trainer, den dieser Verein haben kann.

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