2:1 gegen die Hertha

Erstes Spiel, erster Sieg: Andreas Linde über seine Premiere als Torwart des Kleeblatts

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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14.2.2022, 06:00 Uhr
Daumen hoch: Andreas Linde bewies bei seinem Debüt im Fürther Tor, warum sein Wechsel zum Kleeblatt in der Winterpause für Aufsehen gesorgt hatte.  

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Daumen hoch: Andreas Linde bewies bei seinem Debüt im Fürther Tor, warum sein Wechsel zum Kleeblatt in der Winterpause für Aufsehen gesorgt hatte.  

Natürlich war Andreas Linde ein bisschen aufgeregt, er wusste ja, dass das Warten an diesem Samstagnachmittag endlich ein Ende haben würde. Dass dieser 12. Februar 2022 der Tag sein würde, an dem sein Kindheitstraum in Erfüllung gehen wird. "Als junger Fußballer in Skandinavien", so hat er das vor ein paar Wochen erzählt, "träumt man natürlich davon, eines Tages in einer der besten Ligen zu spielen."

Diesem Traum kam er Anfang Januar ein paar große Schritte näher, als er einen Vertrag beim Kleeblatt unterschrieb. Es war ein großer Transfer, der durchaus für Aufsehen sorgte. Die Fürther hatten sich da ja nicht irgendeinen Torhüter geholt, sondern einen, der mehrere Jahre Stammspieler bei einem norwegischen Spitzenverein gewesen war, einen Mann, der einst die TSG Hoffenheim in der Europa League verzweifeln ließ.

Gute Leistungen im Training

In Fürth erlebte man dann einen sehr freundlichen, aber auch sehr selbstbewussten Spieler, der gar nicht verhehlen wollte, dass er nach Fürth gekommen ist, um in der Bundesliga zu spielen. Am besten sofort - auch wenn Andreas Linde wusste, dass sein Herausforderer gerade eine sehr gute Zeit hatte. "Es ist wichtig, geduldig zu sein, aber niemals passiv zu werden", sagte der Neue. "Ich muss dem Trainer jeden Tag zeigen, dass ich spielen will."

Das tat er dann tatsächlich. Im Training hielt Linde, wie ihn seine neuen Kollegen nennen, immer wieder sehenswert Bälle, er schlug Abstöße über 50 Meter in den Fuß seiner Mitspieler - spielen aber durfte er trotzdem nicht. Sascha Burchert war ja einer der Garanten für den jüngsten Aufschwung des Kleeblatts gewesen und dazu einer der Führungsspieler in der Mannschaft.

Dann aber patzte Burchert in Wolfsburg folgenschwer. Was das für den Konkurrenzkampf im Fürther Tor heißt, wollte Trainer Stefan Leitl zwar direkt nach dem 1:4 beim VfL nicht beantworten - tat das mit einer ausweichenden Antwort dann aber doch. So überraschte es nicht, dass am Samstagnachmittag Lindes Name ganz oben auf dem Aufstellungsbogen stand. Nervös sei er nicht gewesen, erzählte der 28-Jährige nach seinem erfolgreichen Debüt beim 2:1 gegen die Hertha. "Man spürt natürlich ein bisschen Druck, dafür machst Du diesen Job ja, aber ich bin insgesamt ein sehr ruhiger Mensch."

Das sah man sofort. Andreas Linde strahlte eine enorme Ruhe aus, wirkte gelassen, auch bei schwierigen Rückpässen kontrollierte er den Ball - und brachte ihn danach oft genau zum Mitspieler. "Ich habe mich von der ersten Sekunde an bereit gefühlt", betonte Linde. "Es hat sich sehr gut angefühlt, wieder auf dem Platz zu stehen." Und natürlich, direkt bei der Premiere einen Sieg zu feiern. "Es war eine tolle Erfahrung", schwärmte der Torhüter. "Erstes Spiel. Drei Punkte. Vor Fans. Job well done."

Auftrag gut erledigt. Das galt für die gesamte Fürther Mannschaft, aber auch, mit ein paar Abstrichen, für den neuen Mann zwischen den Pfosten. "Insgesamt war es gut, fand ich", resümierte Linde. "Ich hatte ein paar gute Paraden, aber es gibt natürlich Sachen, die ich verbessern will." Dennoch wollte er nicht zu kritisch sein mit sich, auch nicht nach dem Gegentor. Der Kopfball von Linus Gechter prallte kurz vor Linde nochmal auf, "das ist schwierig für den Torhüter", sagte er. "Drei Punkte sind drei Punkte, da muss man glücklich sein."

Auch sein Trainer war zufrieden. Stefan Leitl hatte ein "insgesamt gutes Debüt" gesehen, "in der ein oder anderen Situation kann er aufgrund seiner Größe gerade bei Standards Druck von uns nehmen, aber er hat das, was wir erwartet haben, umgesetzt." Auch die Kommunikation auf dem Platz klappte, auf Englisch, bereits gut, empfand Linde, "ich bin jetzt ein paar Wochen da und kenne die Spieler. Wir waren sehr klar in dem, was wir gesagt haben".

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