Start im Oktober? Selke über den HCE-Fahrplan

8.6.2020, 15:37 Uhr

Herr Selke, Ihr Terminkalender ist trotz des Saisonabbruchs momentan wohl voll, oder?

René Selke: Richtig. Es ist eine ganz besondere Zeit. Die ist es natürlich jedes Jahr, wenn es um die Vorbereitung auf die neue Saison geht, aber in diesem Jahr noch mal unter ganz besonderen Vorzeichen. Klar, Corona bringt natürlich jede Menge Probleme und Herausforderungen mit sich, aber wir arbeiten schon seit vielen, vielen Wochen an vielen Lösungen, und da kommen wir jeden Tag ein gutes Stück weiter. Deswegen kann man definitiv sagen, der Blick richtet sich nach vorn. Da sind wir auf einem richtig guten Weg, es ist ein dynamischer Prozess, der sich jeden Tag weiterentwickelt.


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Wie sieht es bei den Sponsoren aus?

Selke: Da sind wir natürlich mitten in den Gesprächen und haben schon sehr, sehr viele positive Signale bekommen. Der Terminkalender ist proppevoll, jeden Tag stehen sehr viele Termine an, die ich mit meinen Partnern wahrnehme.

Ein Wort zu den Fans, Stichwort Rückerstattung von Dauerkarten oder auch schon gekaufter Tickets für nicht ausgetragene Spiele – wie sieht das Verhalten der Fans diesbezüglich aus?

Selke: Auch dort haben wir ein überwältigend positives Feedback bekommen. Jeder versteht, dass niemand sich diese Situation ausgesucht hat und wir sie nur gemeinsam lösen können. Aus diesem Grund wurde vom Gesetzgeber ja auch die Gutscheinlösung entwickelt. Sehr viele haben uns den Wert aber auch komplett erlassen, was uns natürlich ungemein geholfen hat.

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann hofft ja auf September oder Oktober für den Start der neuen Bundesliga-Saison – für wie realistisch halten Sie das?

Selke: Man kann sagen, dass ein Saisonstart im Oktober das realistischste Szenario ist. Wir stecken aber in einem sehr dynamischen Prozess – sollten sich die Lockerungen und Auflagen entsprechend entwickeln, dass ein Saisonstart mit Zuschauern im September möglich ist, dann ist diese Möglichkeit auch gegeben. Ich selber halte aber einen Saisonstart im Oktober für wahrscheinlicher. Eine Entscheidung hat man sich jetzt für Mitte/Ende Juni vorgenommen.


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Die öffentliche Präsenz fehlt dem Handball im Moment – kann sich der Basketball da jetzt einen Vorteil erarbeiten?

Selke: Ja. Wobei wir aber auch ganz klar gesagt haben, dass an erster Stelle das wirtschaftliche Überleben der Vereine stehen muss. Wenn das nicht gewährleistet ist, nützt die öffentliche Wahrnehmung und Präsenz durch Geisterspiele keinem. Jeder, der kurz eine Rechnung über fehlende Zuschauereinnahmen, aber hohe Hallen- und Personalkosten aufstellt, weiß, das würden viele Vereine wirtschaftlich nicht überstehen.

Im Eishockey hat die Liga die Lizenzerteilung mit einer 25-prozentigen Gehaltsreduzierung bei den Spielern verknüpft. Ähnliche Überlegungen gab es auch in Handballkreisen. Was ist da Stand der Dinge?

Selke: Ich denke, es wird hierbei eher auf individuelle Lösungen hinauslaufen, da jeder Verein eine andere Situation hat. Am Ende wird es aber sicherlich keine Sportart und keinen Sportverein geben, die nicht in Verhandlungen mit ihren Mitarbeitern, in erster Linie natürlich mit ihren Profispielern gehen müssen. Ich denke aber, dass die Spieler verstanden haben, dass es nur gemeinsam möglich ist, in die neue Saison und in die Zukunft der jeweiligen Sportart zu gehen, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt.


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Einige Vereine trainieren wieder. Der HCE nicht – wegen der Kurzarbeit?

Selke: Richtig. Unsere Spieler befinden sich nach wie vor in Kurzarbeit. Wir warten bewusst die Entwicklung der nächsten Tage und Wochen ab, weil der Saisonstart – ob September oder Oktober – ganz stark mit dem Beginn der Vorbereitung zusammenhängt. Ein kollektives Mannschaftstraining kann erst dann stattfinden, wenn wir auch wissen, wie die neue Saison überhaupt gestartet wird.

Zum Ende die Frage nach dem neuen Sportlichen Leiter.

Selke: Da sind wir natürlich auch mittendrin. Allerdings sind wir da auch in sehr guten Gesprächen, und ich bin guter Dinge, dass wir in Kürze etwas Positives vermelden können.

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