Wandel bei Brose Bamberg: Ein Kultklub ohne Identität

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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16.5.2020, 10:37 Uhr

In der Basketballbundesliga gibt es zwei wiederkehrende Elemente garantierter Komik: Die Ankündigung des ehemaligen Geschäftsführers Jan Pommer, die BBL im Jahr 2020 zur besten Liga Europas machen zu wollen, sorgt unter Körben immer noch für Erheiterung. Und dann ist da der "Reset-Knopf", den Michael Stoschek 2018 hat drücken wollen, um dem Bamberger Basketball zu einstiger Größe zu verhelfen.


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Er selbst hatte als Chef des Automobilzulieferers Brose Freakcitys Erfolgsgeschichte weitergeschrieben und dafür gesorgt, dass Bayern München im Norden des Freistaats ein potenter Rivale blieb, nebenbei aber auch dafür, dass der Klub mit Heyder, Trinchieri, Baiesi und Beyer nach und nach auch seine Identität verlor. Nicht alle Personalien waren auf Konflikte mit dem mächtigen Mann im Hintergrund zurückzuführen. Die Art, wie sie kommuniziert wurden, aber war stillos und schlecht für den Ruf des Klubs.


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Nun lässt sich aus der Ankündigung, dass sich Brose als Gesellschafter zurückziehe, um anderen Unternehmen aus der Region Platz zu machen, herauslesen, dass Stoschek nach dem mehrmals wirkungslosen Drücken des Reset-Knopfs den Off-Knopf gefunden hat. Die Gründe sind nachvollziehbar. Für den Bamberger Basketball macht es diese sich in Deutschland hundertfach selbsterfüllende Prophezeiung des mächtigen Mäzens, der erst für Stolz und Jubel sorgt und dann für Tränen, nicht einfacher zu ertragen. Noch braucht Bamberg keinen neuen Namen, aber dringend eine neue Idee.

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