Brainfood unter der Lupe

Studie zeigt: Diese Fettsäure macht schlau und hält das Gehirn jung

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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23.12.2022, 09:24 Uhr
Eine Studie legt nahe: Wer mehr Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt, hat eine bessere Hirnleistung. 

© Lino Mirgeler/dpa Eine Studie legt nahe: Wer mehr Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt, hat eine bessere Hirnleistung. 

Nüsse, Algen und Forellen sind gut fürs Blut, wirken entzündungshemmend und schützen das Herz. Ihr gemeinsamer Nenner: Omega-3-Fettsäuren. Die können laut einer Studie der University of Texas Health Science Center aber noch mehr: Ein Forscherteam hat Hinweise darauf gefunden, dass ein hoher Omega-3-Spiegel ein Booster fürs Gehirn ist.

Die Forscher haben dazu 2183 Studienteilnehmer im Alter zwischen 40 und 50 Jahren untersucht und deren Fettsäurespiegel im Blut gemessen. Der Anteil der Omega-3-Fettsäuren lag im Schnitt bei 3,4 Prozent. Die höchsten Werte bewegten sich um die 5,2 Prozent. Optimal seien Werte über 8 Prozent, alles unter 4 Prozent sei niedrig, erklären die Forscher in ihrem Bericht.

Außerdem testete das Team das Gehirnvolumen und die Denkfähigkeit der Teilnehmer und stellte einen Zusammenhang zu den Fettsäuren fest: Je höher der Omega-3-Spiegel, desto besser konnten die Teilnehmer abstrakt, komplex und logisch denken. Und: der Hippocampus, also das Areal im Gehirn, das wichtig für die Lernfähigkeit und für das Gedächtnis ist, war ebenfalls größer.

Die Forscher glauben: Eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren könnte das Gehirn im Alter lange fit halten, aber auch jüngeren Menschen zugutekommen. Demnach könnte eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, das Gehirn auch bei jungen Menschen vor Alterungsprozessen schützen und die Denkleistung steigern.

Außerdem sahen sich die Forscher an, wie sich die Omega-3-Konzentration bei Menschen verhält, die ein bestimmtes Gen tragen, das mit einem höheren Alzheimer-Risiko verbunden ist. Etwa 60 Prozent der Menschen, die an Alzheimer erkranken, tragen dieses Gen in sich. Das Ergebnis: Träger mit höheren Omega-3-Werten wiesen weniger Erkrankungen der kleinen Blutgefäße auf. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Omega 3-Fettsäuren dem Demenzprozess entgegenwirken könnten.

Allerdings dienen die Ergebnisse der Forschung lediglich als Anhaltspunkte, denn besonders bei der Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf jüngere Menschen gibt es noch zu wenige Studien, um eindeutige Ergebnisse nennen zu können.

Was können Omega-3-Fettsäuren?

Omega-3-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. In der Nahrung kommen sie beispielsweise in Algen, Fischen, Leinsamen, Walnüssen, Hanf oder Raps vor. Außerdem gibt es die Fettsäuren frei verkäuflich als Nahrungsergänzungsmittel, die allerdings nicht auf den jeweiligen Bedarf des Käufers abgestimmt sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt davor, zu viel Omega-3-Ergänzungsmittel einzunehmen, denn zu hohe Dosen könnten die Blutgerinnung stören. Deshalb gilt: Am besten mit dem Arzt oder Apotheker absprechen.