Corona-Pandemie

Krankenkassen-Chef kann sich teurere Tarife für Ungeimpfte vorstellen

21.9.2021, 15:24 Uhr
Auf Ungeimpfte können Nachteile bei der Krankenversicherung zukommen. 

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa Auf Ungeimpfte können Nachteile bei der Krankenversicherung zukommen. 

Wer sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen will, muss in Zukunft möglicherweise mit höheren Kosten bei der eigenen Krankenkasse rechnen. Wie R+V-Chef Norbert Rollinger in einem Interview mit t-online erklärte, sei es denkbar, Krankenkassen-Tarife nach Impfstatus zu unterscheiden.

Wer eine Impfung verweigere, zeige ein sozial schädliches Verhalten, so Rollinger. "Das sind schließlich Kosten der Gemeinschaft: Wenn jemand wegen Corona auf der Intensivstation landet, ist das deutlich teurer als eine Impfung." Bereits jetzt ist es möglich, dass Krankenkassen beim Tarif einen Unterschied zwischen Rauchern und Nicht-Rauchern machen.


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Ein ähnliches System sei auch bei Impfverweigerern möglich, wie Rollinger erklärte. Patienten werden in Deutschland eigentlich unabhängig von ihrem Gesundheitszustand versichert. Krankenkassen dürfen gesundes und damit präventives Verhalten jedoch belohnen, wie das Bundesministerium für Gesundheit mitteilt.

Wann teurere Tarife für Ungeimpfte kommen, hänge von der Frage ab, "wie lange sich die schweigende Mehrheit der Geimpften von den hartnäckigen Impfverweigerern noch auf der Nase herumtanzen lässt", so Rollinger. Zuvor sei es jedoch auch wichtig, mit niederschwelligen Impfangeboten besonders viele Menschen zu erreichen und gegen Fake News in den sozialen Medien vorzugehen.

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