Produkte mit 30-Prozent-Preis-Plus?

Preiserhöhung bei Lieferdiensten: So viel teurer werden Einkäufe bei Gorillas und Flink

13.04.2022, 11:15 Uhr
Ein Mitarbeiter des Lebensmittel-Lieferdienstes Gorillas fährt durch die Straßen der Hauptstadt.

© Wolfgang Kumm/dpa Ein Mitarbeiter des Lebensmittel-Lieferdienstes Gorillas fährt durch die Straßen der Hauptstadt.

Schon vor der Invasion Russlands kletterten die Preise für Nahrungsmittel um fünf Prozent nach oben. Experten der Wirtschaftsprüfung EY rechnen nun mit einem "Preisschock". Denn: Laut dem ifo-Institut werden es heuer noch einmal sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung äußert sich in Supermärkten, aber auch bei zahlreichen Blitz-Lieferdiensten.

Das belegt ein Test von Gründerszene. Die Preise für 16 bestimmte Produkte beim Lieferdienst Gorillas wurden am 5. Februar (also über zwei Wochen vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine) erfasst und mit dem Stand von Anfang April verglichen. Im Warenkorb fanden sich unter anderem Brot, verschiedene Käse- und Wurstprodukte, Tiefkühlgerichte, Hafer-Produkte, Getränke und verschiedenes Gemüse. Anfang Februar betrag die Gesamtsumme laut Gründerszene 47,33 Euro zuzüglich der Liefergebühren und einem Trinkgeld.

Zwei Monate später würde für den gleichen Einkauf ein Betrag von 50,93 Euro fällig. Das somit entstandene Preis-Plus von knapp acht Prozent deckt sich mit dem Check von Business Insider. Sieben der insgesamt 16 Artikel wurden seit dem ersten Testtag im Februar teurer: Das Brot einer Berliner Bäckerei und Tomaten kosten vier Prozent mehr, die Lauchzwiebeln elf Prozent, der Rest mindestens 25 Prozent. Beispielsweise war der Preis für italienischen Espresso im April um 30 Prozent höher.

(Verschieden starke) Preiserhöhungen bei Gorillas und Flink

Dass sich die Preiserhöhungen nicht nur auf den Blitz-Lieferdienst Gorillas beschränken, sondern bei dessen Konkurrenz auftreten, zeigt ein weiterer Test der Gründerszene: Für die Lebensmittel, die im Januar bei Flink bestellt wurden, hätte der Kunde im April zwei Prozent mehr gezahlt.

Zugleich liegen die höheren Preise aber nicht auf einem Niveau: Flink profitiert hier von seinem strategischen Partner Rewe. Dank der Kooperation mit der Supermarktkette sind Lieferengpässe vermeidbar und die Preise stabiler. Gorillas muss indes bei verschiedenen Händlern einkaufen, da es in Deutschland über keine derartige Partnerschaft verfügt. Daraus resultieren mitunter stärkere Preisschwankungen.