Fränkisches Kabarett-Duo gegen Faschingsabsagen: "Ohne Lachen geht das Leben nicht weiter"

München - Sowohl in Nürnberg als auch in München wurden bereits Faschings-Veranstaltungen abgesagt. Für die fränkischen Kabarettisten Heißmann und Rassau ist das nicht wirklich nachvollziehbar.

Migration war das vorherrschende Thema im Bundestagswahlkampf. Vorfälle wie die Attacke auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg und der Angriff auf eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi in München ließen das Thema immer wieder aufkochen. Doch auch nach der Wahl sind die Auswirkungen weiter spürbar. In Köln warnt die Polizei vor Terrordrohungen gegen die Karnevals-Feierlichkeiten, in Nürnberg wurde der Kinderfaschingsumzug am Rosenmontag aufgrund einer Drohung sogar abgesagt.

In der Landeshauptstadt München wurde das Faschingstreiben am Viktualienmarkt aufgrund des Anschlags auf die Demonstration ebenfalls abgesagt. Nun hat sich das fränkische Kabarett-Duo Heißmann und Rassau zu den Absagen geäußert. Gegenüber dem "BR" äußerte Volker Heißmann sein Unverständnis über die Entscheidung, den Tanz der Marktweiber, den Faschingsumzug und den Unsinnigen Donnerstag zu känzeln. Er wies darauf hin, dass die Veranstaltungen kostenfrei seien und Menschen mit wenig Geld die Möglichkeit böten, trotzdem zu feiern. Wer nicht teilnehmen wolle, könne ja zu Hause bleiben. Für manche sei das aber womöglich sogar der Höhepunkt des Jahres. "Wenn es einen Tag vorher passiert, kann ich verstehen, dass das abgesagt wird, aber es Wochen später abzusagen, hätte ich anders entschieden. Aber ich bin ja nicht gefragt, Gott sei Dank", so Heißmann.

Auch sein Comedy-Partner Martin Rassau teilt diese Meinung. "Man muss lachen. Ohne das Lachen geht das Leben nicht weiter und man darf sich nicht in die Hosen machen vor Angst", erklärt der gebürtige Fürther im Gespräch mit dem "BR". Natürlich müsse man aufpassen. Aber ohne etwas zum Lachen, ertrage man die Welt gar nicht. Volker Heißmann und Martin Rassau, beide geboren in Fürth, gründeten Anfang der Neunzigerjahre das Theater "Kleine Komödie Nürnberg" und konnten anschließend immer mehr Zuschauer für sich begeistern. Mit ihrem ersten Auftritt bei der BR-Sendung "Fastnacht in Franken" 1997 schaffte das fränkische Komiker-Duo den endgültigen Durchbruch und ist seitdem fester Bestandteil der Sendung.