Frauenhäuser in der Region bereiten sich auf erhöhten Andrang vor

Anne Kleinmann

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27.3.2020, 05:43 Uhr

Leben und arbeiten auf wenigen Quadratmetern, teilweise mit Kindern, die bespaßt werden wollen, andere soziale Kontakte gibt es nicht: Viele Paare stellt die aktuelle Situation vor eine große Herausforderung, für manche Frauen kann sie sogar gefährlich werden. Weil Paare und ganze Familien in der Corona-Krise enger räumlich eingeschränkt sind, warnen Opferverbände und Experten vor einem Anstieg der häuslichen Gewalt. "Da rollt eine Gewaltwelle auf uns zu", so Eva Göttlein, Vorstandsvorsitzende des Frauenhauses in Fürth.


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Fünf Frauen können in der dortigen Einrichtung unterkommen, drei der Plätze sind aktuell belegt. Anfragen habe man aber ständig, so Göttlein. Eine weitere Frau wird dort in den kommenden Tagen noch einziehen, dann sei vorerst Schluss, weil die Räumlichkeiten in dem Frauenhaus sehr beengt seien. "Momentan können die Frauen räumlich gut getrennt voneinander leben.

Die Küche wird zu unterschiedlichen Zeiten genutzt, um den Abstand zwischen den Kindern und Frauen zu gewährleisten." Wäre das Haus voll, könnte diese räumliche Trennung aber nicht mehr gänzlich sichergestellt werden. Aktuell stehe man also vor einer doppelten Herausforderung: Eine Zunahme der häuslichen Gewalt und gleichzeitig der Frage, wie man die Gesundheit der Frauen und Kindern in den Häusern dennoch weiterhin schützen könne, so Göttlein weiter.

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