Spenden auf Startnext: Die Crowd will Kneipen retten
4.4.2020, 09:20 UhrMehr als 12.000 Euro sind zum Beispiel bereits fürs Fürther Café "Kleine Pause" zusammengekommen. Neben der Filiale in der Fürther Fußgängerzone soll damit auch die in Forchheim gerettet werden.
Wie andere Gastronomen greift das Team in der Corona-Krise nach jedem Strohhalm. "Wir haben das einfach ausprobiert", sagt Mitbetreiber Lukas Mitterreiter (27). Und sie seien schnell baff gewesen: Bereits binnen zwei Tagen wurde ihr eigentliches Ziel von 8000 Euro auf der Crowdfunding-Plattform erreicht. Rasch war es überschritten.
Corona: Nürnberger Kneipen wollen sich mit Crowdfunding retten
Auf zweierlei Weise kann man auf Startnext Gutes tun: über Spenden oder über die sogenannten "Dankeschöns" - das sind besondere Angebote, die man kaufen kann. Das Team vom Café "Kleine Pause" bietet etwa normale Gutscheine an, Gutscheine mit einem kleinen Rabatt, eine "Freundschaftskarte", die dem Besitzer einen ganzjährigen Rabatt verspricht, oder ein Bild an der künftigen "Freundschaftswand" im Café, auf der bald alle Unterstützer verewigt werden sollen. "Man kann sich da ganz individuell was einfallen lassen", sagt Mitterreiter. Zum Beispiel eine Führung hinter den Kulissen.
Das Café Wanderer in Nürnberg, das sich bereits über mehr als 18.000 Euro freuen darf, dankt unter anderem mit T-Shirts, einer Signatur auf einem Bierkrug (sollte der "Krugpate" in Zukunft mal seinen Krug erwischen, geht ein Bier aufs Haus) oder Gitarrenunterricht. Startnext kommt den Betrieben mit einer "Corona-Hilfsaktion", also erleichterten Bedingungen fürs Crowdfunding, entgegen.
Die Berliner Programmkinos setzen ihre Hoffnungen derzeit genauso ins Crowdfunding über die Internetseite wie beispielsweise auch die Augsburger Kulturszene oder manche Boulderhalle. Aus Nürnberg sind neben dem Café Wanderer etwa auch die Mono-Bar (bisher rund 5000 Euro), die Matahari Bar (rund 9000 Euro), die Downtown Bar (rund 5000 Euro), der Club Hinz&Kunz (rund 8000 Euro) und der Club Stereo dabei, der seinen 15. Geburtstag im Herbst noch erleben möchte und derzeit bei mehr als 21.000 Euro steht.
"Mit einem blauen Auge"
Aus Fürth hat sich das Café Portier angemeldet, um "diese schwierige Zeit möglichst mit einem blauen Auge zu überstehen". Aktuell winken mehr als 4000 Euro. Die Kneipe "Boca" hat bisher mehr als 5000 Euro erreicht.
Noch einen Monat lang läuft die Aktion des Cafés "Kleine Pause" – so lange können weiter Spenden abgegeben und Gutscheine gekauft werden. Das Geld soll den Großteil der Fixkosten decken. Über Freunde und Social Media hatten Lukas Mitterreiter und sein Team um Unterstützung via "Startnext" geworben. Schnell hat sich ihre Hilferuf so im Netz verbreitet – und viele wollen dafür sorgen, dass die "Kleine Pause" überlebt.
Zusammengekommen sei bisher ein "guter Mix" aus Spenden und Gutscheinen, sagt Mitterreiter. Er nimmt den Betreibern zumindest in diesen Wochen einige Sorgen. Sehr froh sei er darüber. Noch weiß freilich niemand, wie lange die Lokale geschlossen haben müssen. Das Team der "Kleinen Pause" schaut deshalb weiter, was man noch so machen könnte.
Unter diesem Link finden Sie täglich aktualisiert die Zahl der Corona-Infizierten in der Region. Diese Gebiete in Bayern, Deutschland und der Welt sind besonders von Corona betroffen. Sie haben selbst den Verdacht, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt.
In Bayern gilt aufgrund der Corona-Krise eine Ausgangsbeschränkung. Was noch erlaubt ist und wie teuer ein Verstoß gegen die Auflagen werden kann, lesen Sie hier. Experten sind sich uneins, wie lange der Corona-Shutdown noch andauern wird.
Auch beim Einkaufen gilt besondere Vorsicht. Warum aber tragen Verkäufer dann keinen Mundschutz? Und sollte man beim Einkaufen überhaupt noch mit Scheinen und Münzen zahlen? Ein Chefarzt klärt auf, ob Corona auch über Geld übertragen werden kann.
Ein bisschen Abwechslung gefällig? Wie viele Millionen andere Deutsche arbeitet auch unsere Redaktion nun von Zuhause. Im Live-Blog berichten die Kollegen live! Ob Sie selbst ein Anrecht auf Homeoffice haben, erklären wir Ihnen hier.
Sie sind wegen der Krise von Kurzarbeit betroffen? Hier haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.
Wir informieren Sie ab sofort mit unserem täglichen Corona-Newsletter über die aktuelle Lage in der Coronakrise, geben ihnen Hinweise zum richtigen Verhalten und Tipps zum alltäglichen Leben. Hier kostenlos bestellen. Immer um 17 Uhr frisch in Ihrem Mailpostfach.
Sie bevorzugen Nachrichten zur Krise im Zeitungsformat? Erhalten Sie mit unserem E-Paper-Aktionsangebot immer die wichtigsten Corona-News direkt nach Hause: Ein Monat lesen für nur 99 Cent! Hier gelangen Sie direkt zum Angebot.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen