NN-Umfrage: Das halten die Nürnberger von der Stadtpolitik
3.3.2020, 05:56 UhrDie Zufriedenheit mit der Stadtpolitik ist stets auch ein Gradmesser dafür, wie wohl sich die Menschen in ihrer Stadt fühlen, wie sie die Arbeit der Fraktionen, Parteien und Wählergruppen im Rathaus einschätzen und wo sie Handlungsbedarf sehen.
Die exklusive Umfrage "Nürnberg Trend 2020" im Auftrag der Nürnberger Nachrichten gibt einige aufschlussreiche Antworten. Die NN haben vor der Kommunalwahl nach der Gesamtzufriedenheit der wahlberechtigten Nürnberger mit der Stadtpolitik fragen lassen. Die repräsentative Erhebung stützt sich auf Telefoninterviews mit 384 Wahlberechtigten.
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Die konkrete Frage lautete: "Es geht um die politische Arbeit der Stadt Nürnberg. Wie zufrieden sind Sie – alles in allem – mit der Politik der Stadt Nürnberg?" Dabei konnten die Befragten in Telefoninterviews Schulnoten von Eins bis Sechs vergeben. Herausgekommen ist bei dem Zeugnis – kurz vor der Kommunalwahl am 15. März – im Durchschnitt die Note 2,74. Die Nürnberger vergeben also ein knappes Befriedigend oder eine gute Drei für die Stadtpolitik. Doch wie setzt sich die Bewertung im Einzelnen zusammen?
Sechs Prozent meinen es besonders gut mit der Rathauspolitik und haben bei der Befragung die Note Eins vergeben. Sie fühlen sich also – alles im allen – bestens vertreten. Der größte Anteil der Befragten, nämlich 41 Prozent, bewertete die Arbeit im Rathaus mit der Note Zwei. Sie finden: Stadtspitze, Stadträte und Verwaltung machen eine gute (politische) Arbeit. Also fast die Hälfte der Bürger – das darf man aus den Zahlen schließen – ist im Großen und Ganzen (sehr) zufrieden.
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Doch gut ein Drittel (35 Prozent) sieht Luft nach oben und vergibt die Note Drei. Nach gängiger Definition der Schulnoten bedeutet das, dass "die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht". Das klingt schon nicht mehr so euphorisch, eben nur befriedigend.
Deutlicher Warnschuss
Immerhin 13 Prozent der Befragten finden die Stadtpolitik allenfalls noch ausreichend und erteilen die Note Vier. Die Leistung weist bereits Mängel auf – und ist somit deutlich steigerungsfähig (siehe auch Info-Kasten unten). Vier Prozent bewerteten die Arbeit im Rathaus sogar mit mangelhaft. Die Note Fünf bedeutet: "Grundkenntnisse sind vorhanden", "Mängel können in absehbarer Zeit behoben werden." Ein deutlicher Warnschuss, doch die Versetzung ist noch nicht gefährdet. Sprich: Das Vertrauen in die Stadtpolitik ist noch nicht gänzlich verloren, wenn sich die Verantwortlichen denn bessern.
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Wenig positive Perspektiven sehen dagegen noch zwei Prozent der Befragten – und vergeben die Note Sechs. Aus ihrer Sicht ist die Arbeit in der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung ungenügend. Sie glauben, dass "die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können".
Wo sehen die Nürnberger Bürger denn Handlungsbedarf bei der Stadtpolitik? Gefragt wurde: "Wie wichtig ist es – aus Ihrer Sicht –, die im Folgenden genannten Aufgaben zeitnah umzusetzen?"
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"Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen" halten gut 67 Prozent der Befragten für "sehr wichtig". Damit landet dieses Thema – bezogen nur auf diese eine Einstufung – auf dem ersten Platz. Dazu passt die Antwort auf eine andere Frage aus dem "Nürnberg Trend 2020" zum Brennpunktthema Wohnungsbau. "Sind Sie dafür, dass Flächen in der Stadt Nürnberg generell nachverdichtet werden, um günstigen Wohnraum zu schaffen?" Hier haben knapp 57 Prozent mit Ja geantwortet.
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Fasst man bei der Frage nach der künftigen Entwicklung der Stadtpolitik die Bewertungen "sehr wichtig" und "wichtig" zusammen, dann wünschen sich die Nürnberger von der Kommunalpolitik sehr viel mehr Engagement nicht nur für bezahlbaren Wohnraum, sondern gleichermaßen auch bei der Lösung von Verkehrsproblemen. Und sie soll mit
der gleichen Intensität den Umwelt- und Klimaschutz intensivieren. Dazu passt dann auch der deutliche Auftrag von 84 Prozent der Befragten, Nürnberg fahrradfreundlicher zu gestalten.
InfoIn der nächsten Folge geht es um die Sonntagsfrage, welche Parteien/Wählergruppen gewählt würden, wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre.
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