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Kater nach der Wiesn? Diese Hausmittel helfen beim Vorbeugen und Bekämpfen wirklich

Jannik Westerweller

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26.9.2024, 19:52 Uhr
Auf der Wiesn fließt das Bier - die Quittung folgt am folgenden Morgen mit einem heftigen Kater.

© Robert Michael Auf der Wiesn fließt das Bier - die Quittung folgt am folgenden Morgen mit einem heftigen Kater.

Na, mal wieder zu tief ins Glas geschaut? Am nächsten Morgen folgt regelmäßig die Quittung für all das Bier, oder den Schnaps, oder den Wein - oder auch alles drei. Um dem schier unerträglichen Kater-Leiden schnell ein Ende zu setzen, ohne aufwendige Besorgungen zu machen, helfen unter anderem folgende Hausmittel.

Hausmittel gegen Kater

Espresso mit Zitrone

Klingt zwar etwas gewöhnungsbedürftig, hilft jedoch tatsächlich: Die Mischung macht's. Die Mixtur aus Koffein und Zitronensäure soll das Enzym für Freisetzung von Prostaglandinen hindern - das Enzym, das für das Schmerzempfinden zuständig ist.

Kopf in Eiswasser

Schüssel, Eis, Wasser - und rein mit dem Kopf. So lange untertauchen, bis der Atemreflex einsetzt, und wieder auftauchen. Durch das Eiswasser entspannt sich der Vagusnerv. Er verbindet das Gehirn mit allen wichtigen Organen.

Dusche

Ein ähnlicher Effekt tritt ein, wenn Sie eiskalt duschen. Aber auch eine heiße Dusche kann helfen, die Muskeln zu entspannen und zu durchbluten - und wieder fit zu werden. Aber Vorsicht: Zu heiße Duschen können auch schnell für Schwindel sorgen, also achtsam und in Maßen genießen.

Elektrolyt-Lösung

Ein beliebtes Mittel gegen Kater auf Social Media ist Elotrans. Dieses erhalten Sie in den Apotheken. Dabei ist es vor allem ein Medikament gegen Durchfall und ähnliche Erkrankungen und sollte den Menschen, die es wirklich brauchen, überlassen werden. Einen ähnlichen Effekt haben aber Drinks wie Katerfly, Elotrans Reload oder andere Iso-Drinks wie beispielsweise Powerade. Diese Mittel wirken vor allem dem Salz- und Wasserverlust entgegen, den der Körper nach einer feuchtfröhlichen Nacht auszugleichen versucht.

Am besten nimmt man solche Mittel, bevor man schlafen geht - damit es gar nicht erst zum Kater kommt oder dieser nicht so schlimm ausfällt. Aber auch morgens können diese noch helfen.

Wasser

Wasser, Wasser, Wasser. Nach einer durchzechten Nacht ist Ihr Körper ausgetrocknet. Jetzt heißt es: viel trinken! Am besten verzichten Sie dabei auf Getränke mit Kohlensäure, die belastet Ihren ohnehin schon lädierten Magen nur zusätzlich. Besser: stilles Wasser und Kräutertee.

Profi-Tipp: Schon am Abend regelmäßig Wasser trinken, um der Austrocknung des Körpers entgegenzuwirken, und vor dem Einschlafen nochmal einen halben Liter Wasser (mit Elektrolyten) auf ex.

B-Vitamine und Zink

Auch hilfreich können Vitamin-Tabletten sein. Vor allem B-Vitamine braucht Ihr Körper, besonders das Vitamin B6 soll helfen. Zink ist Bestandteil des Enzyms, das den Alkohol in der Leber abbaut. Eine (regelmäßige) zusätzliche Einnahme kann also durchaus helfen.

Kater-Frühstück

Das richtige Kater-Frühstück ist das A und O im Kampf gegen Kopfschmerzen und Übelkeit. Auch wenn es erstmal nicht so lecker klingt: Zutaten wie Rollmops, saure Gurken und Matjes wirken Wunder. Denn Saures fördert den Alkoholabbau. Sollte das noch zu viel für Ihren Magen sein, fangen Sie am besten mit Gemüsebrühe, Salzstangen und Spiegelei an, denn Salz kann vorerst verlorene Mineralstoffe ersetzen.

Ingwer

Ingwer hilft sehr gut gegen Übelkeit. Wer den Ingwer-Geschmack allerdings nicht mag, sollte diesen Tipp vielleicht lieber überspringen - bevor es noch schlimmer wird.

Nicht rauchen

Am besten wäre es, Sie rauchen gar nicht erst auf der Party. Bei Rauchern steigt die Alkoholkonzentration im Blut langsamer als bei Nichtrauchern, dafür entstehen mehr Nebenprodukte, die Ihnen einen wirklich fiesen Kater bescheren können.

Da es für manche Menschen gar nicht so einfach ist, auf einer Party nicht zu rauchen, sollten Betroffene zumindest am Kater-Tag auf Zigaretten verzichten. Diese senken den Sauerstoffgehalt im Blut und der Blutdruck steigt augenblicklich. Für die Kopfschmerzen ist das alles andere als hilfreich.

Bewegung

Vielleicht muss man sich zwingen, aber der Körper wird es danken: Bewegung an der frischen Luft hilft hervorragend, um einen Kater abzubauen – gerade dann, wenn einem gar nicht danach zu Mute ist, irgendetwas zu trinken oder zu essen. Durch die Bewegung wird der Restalkohol schneller abgebaut. Übrigens, so schreibt es "Gerolsteiner" in einem Ratgeber, lohnt sich das Sporteln auch vor dem Trinken: Forschende in den USA haben herausgefunden, dass sich Sport im Allgemeinen und ein ausgiebiges Ganzkörpertraining konkret positiv auf den Abbau von Alkohol auswirken. Im besten Fall planen Sie das Workout rund 48 Stunden vor der Feier oder dem Wiesn-Trip ein.

Kontern

Wenn alles nichts hilft, muss eben doch das Konterbier her. Am besten trinkt man dazu ein Weizenbier, weil es am meisten Elektrolyte hat.

Aber Achtung: Durch das Konterbier schiebt man den Kater nur auf, nicht weg!

So beugen Sie einem Kater vor

Natürlich geht es beim Feiern auf der Wiesn oder im Club gerade ums "Hier und Jetzt", an Morgen möchte man nicht denken. Wer es doch macht, tut seinem zukünftigen Ich einen großen Gefallen: Wer einige kleine Tricks und Tipps beachtet, zieht sich mitunter sogar gänzlich ohne Kater aus der Affäre.

Fettes Essen

Es gibt wohl wenige "Gesundheits-Ratgeber", die lecker Pommes mit Mayo empfehlen – hier machen wir eine Ausnahme. Für die perfekte Grundlage eignet sich fettreiches Essen. Da solche Speisen länger im Magen bleiben, verzögern sie die Alkoholaufnahme des Körpers. Die "Apotheke auf der Heide" rät sogar, ein Gläschen Olivenöl zu trinken. Wem das eine Stufe zu hoch ist, der kann sich auch mit Pizza, sahniger Pasta, Schnitzel oder einer deftigen Stulle eine gute Basis schaffen. Auch zwischendurch können ein paar gesalzene Nüsse oder eingelegtes Gemüse Wunder bewirken. Sauerkraut versorgt den Körper zudem mit Vitamin B und C – und eignet sich ebenfalls perfekt als Grundlagen-Gericht. Im Gegenzug sollte man sich von süßen Snacks eher fernhalten.

Zwischentrinken

Trinken, trinken, trinken – am besten nicht nur Alkohol, sondern auch immer mal wieder ein Glas Wasser oder Apfelschorle. Im Idealfall wechseln sich Alkohol und Zwischenwasser ab. Denn: Der Körper benötigt viel Flüssigkeit, um Alkohol abzubauen. Bekommt er diese in nicht ausreichendem Maße, wird es den Organen, darunter das Gehirn, entzogen. Dadurch entstehen Kopfschmerzen, Schwindel und der Dehydrierungseffekt, also die typischen Kater-Symptome. Deshalb lohnt es sich, viel zu trinken – je mehr Alkohol, desto mehr Wasser zwischendurch. Entsprechend empfiehlt die "Apotheke auf der Heide" auch, kurz vor dem Schlafengehen noch Wasser oder ein Iso-Getränk zu trinken.

Schlaf

Zwischen dem Feiern und dem Kater-Morgen steht bekanntlich der Schlaf. Das Portal "Bierentdecker" empfiehlt, nachts wenn möglich ausgiebig zu lüften, im Idealfall bleiben die Fenster die ganze Nacht offen. Die frische Luft hilft dem Körper bei der Regeneration und kann helfen, der morgendlichen Übelkeit vorzubeugen.

Alkoholfreunde, die mit nächtlichem Schwindel zu kämpfen haben, können ein oder zwei Kissen mehr unter den Kopf legen: Die erhöhte Lage mindert den "Karussell-Effekt".

Keine Schmerzmittel

Ja, manche schwören darauf. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, vor dem Schlafengehen prophylaktisch eine Schmerztablette einzuwerfen. Die enthaltenen Wirkstoffe wie Paracetamol und Co. werden über die Leber abgebaut, also genauso wie Alkohol, und belasten das Organ damit nur zusätzlich.

Nicht durcheinander trinken!

Je mehr verschiedene Alkoholsorten man mischt, desto mehr verschiedene Begleitalkohole, zum Beispiel Fuselöle, nimmt man in der Regel zu sich. Unser Tipp: Bleiben Sie bei einer Sorte!

Außerdem sollte man warme Getränke und Getränke mit besonders viel Zucker oder Kohlensäure vermeiden. Dies führt nämlich nicht nur dazu, dass der Alkohol schneller in die Fingerspitzen schießt, sondern verschlimmert auch den Kater um ein Vielfaches.

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